Runkel-Schadeck. Nach der Feuerkatastrophe des Jahres 1765, bei der fast ganz Schadeck ein Raub der Flammen wurde, versprachen die Bürger Gott, am Jahrestag drei Gottesdienste abzuhalten. Und der Brandtag wird tatsächlich auch heute noch begangen ...

Bürger erinnern mit einem Brandtag an die Feuerkatastrophe des Jahres 1765

An eine Feuerkatastrophe im 18. Jahrhundert, die Schadeck außer der Kirche, dem Schloss und einem weiteren Haus komplett zerstörte, wird auch heute noch gedacht. Der jährliche Brandtag soll ein Dank an Gott sein, dass er das Leben der Schadecker Bürger und ihres Viehs damals verschonte. Das Beten soll helfen, dass der Runkeler Stadtteil künftig von ähnlichen Katastrophen verschont bleibt.

Im Buch "Schadeck über der Lahn" wird darüber berichtet, dass sich am 7. Juni 1765 abends gegen 18 Uhr ein schweres Gewitter über dem Dorf zusammenbraute. "Gleichwohl sah man keine Blitze, es brüllte kein Donner, ein sanfter Regen vielmehr rieselte auf das seit vielen Wochen ganz ausgedorrte Erdreich erquickend herab und ergötzte die deshalb erfreuten Landleute nicht wenig. Aber wie kurz war diese Freude", heißt es darin.

Denn urplötzlich schlug der Blitz in das Dach der Scheune von Johann Heinrich Hoffmann ein; die Strohbedeckung begann durch die lange andauernde Hitzezeit wie Zunder zu brennen. Blitzschnell schlug das Feuer auf Nachbargebäude über, so dass im Nu sechs Wohnhäuser in Flammen standen. Nach zwölf Stunden lagen 56 Gebäude in Schadeck in Schutt und Asche.

Bürgerin Simone Nocker findet, dass es wichtig ist, die Tradition des Brandtags in Schadeck aufrechtzuerhalten. Dass der Ort fast komplett abgebrannt sei, sei damals ein existenziell bedrohlicher Totalschaden gewesen. Trotzdem gelte es, so Nocker, dankbar zu sein, dass die Menschen und ihr Vieh im Ort damals unversehrt das Unglück überstanden hätten.

Drei Gottesdienste

Jörg Martin, Feuerwehraktiver und gleichzeitig Vorsitzender des Schadecker Heimatvereins, findet es ebenfalls wichtig, das Gedenken an dieses Unglück fortzuführen. Damals hätten es die Schadecker es Gott versprochen, am Jahrestag des Brandes drei Gottesdienste zu halten. Drei Mal am Tag deswegen, weil der Brandtag natürlich auch auf einen normalen Werktag fallen kann und man jedem Einwohner die Möglichkeit geben wollte, zumindest an einem der Gottesdienste teilnehmen zu können.

"Dass heute durch ein Feuer noch einmal ein komplettes Dorf abbrennen könnte, ist sehr unwahrscheinlich", sagte Michael Scholz von der Einsatzabteilung der Wehr Runkel/Schadeck. Damals sei die Bebauung viel enger, seien die Häuser mit Stroh bedeckt gewesen. Außerdem habe es damals noch keine freiwillige Feuerwehr mit modernen Gerätschaften gegeben. Die Hausbesitzer hätten folglich selbst versuchen müssen, den Brand zu löschen. Die Schadecker hätten damals hierzu nur Ledereimer besessen, sagte Scholz. Sie hätten mit den wassergefüllten Eimern dann eine Kette gebildet, um das Feuer zu bekämpfen. Das sei natürlich bei einem Großbrand, bei dem fast das ganze Dorf in Brand gestanden habe, nicht effektiv gewesen. Das Feuer sei nicht vorhersehbar gewesen, da es urplötzlich durch einen Kugelblitz ausgelöst worden sei.

Pfarrer Carsten Adams, der zusammen mit seinem katholischen Kollegen Santhosh Abraham den Gedenkgottesdienst in der evangelischen Kirche leitete, berichtete, dass er als Predigt bewusst die Noah-Geschichte gewählt habe. Der habe auch eine Katastrophe erlebt. Doch man könne eine solche überstehen, wenn man fest daran glaube. Adams meinte, jeder Mensch erlebe in seinem Leben größere oder kleinere Katastrophen. Man könne sich durch Bücher, Filme, Musik und die Familie davon ablenken. Aber jeder müsse, so der Pfarrer, irgendwann nach einem Zusammenbruch auch wieder bereit sein, einen Neuanfang zu starten, den ersten Schritt nach draußen zu machen. So wie Noah eben, der die Tauben von seiner Arche ausgesendet habe, um das Land zu erkunden.rok

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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