Brechen. Wie sie im Ernstfall richtig reagieren und Leben retten, haben die Feuerwehren aus Brechen trainiert. Simuliert wurde ein Gefahrstoffaustritt ...
Nach Theorie üben Kameraden das neue Konzept jetzt auch in der Praxis ein
VON PETER EHRLICH
Ein Gefahrstoffaustritt bei Verladearbeiten im Industriegebiet rief die Feuerwehren der Gemeinde Brechen auf den Plan. Angenommen wurde ein Unfall, bei dem ein Gabelstapler Fässer mit einer sehr giftigen, entzündbaren, geruchlosen und klaren Flüssigkeit beschädigte, so dass diese austrat. Betroffen war auch der Staplerfahrer, der bewusstlos am Stapler angenommen wurde (Puppe) sowie die Fahrerin des Gefahrstoffahrzeuges, die mit einem Schock am Steuer ihres Wagens saß. Soweit die Szenerie der großen Feuerwehrübung.
Es war die erste große Bewährungsprobe nach dem neuen Gefahrgutkonzept der Gemeinde Brechen, die bereits in den vorangegangenen Wochen mit entsprechenden thematischen, praktischen und theoretischen Aufbereitungen des Themas in den einzelnen Wehren nun ihren vorläufigen Höhepunkt fand.
Die Aufgaben wurden planmäßig verteilt. Um den angenommenen Unfallort wurde eine großzügige Absperrung erstellt, die Erkundung ergab die notwendigen Erkenntnisse zum weiteren Vorgehen, hierbei wurde sogar per Feldstecher aus weiter Entfernung die Lage am Fahrzeug aufgeklärt. Durch die Ermittlung der Gefahrstoffkennzeichnungsnummer, früher auch Kemlerzahl genannt, wurde auch auf die Entfernung klar, welcher Stoff hier transportiert wurde. Bereits parallel dazu wurden aufgrund des Einsatzstichwortes die notwendigen Maßnahmen vor der Absperrung ergriffen.
Der Aufbau eines Not-Dekontaminationsplatzes, wie er kürzlich auch in Werschau geübt wurde, gelang hier in kurzer Zeit nicht zuletzt dank der großen Zahl anwesender Feuerwehrleute. Im weiteren Verlauf der Übung setzte dann Regen ein, der sich immer mehr verstärkte. Man konnte den Eindruck haben, dass Petrus sich persönlich um die Dekontamination kümmern wollte.
Der Einsatztrupp im orangefarbenen Chemikalienschutzanzug nahm die Erkundung an der eigentlichen Unfallstelle vor. Umluftunabhänig versorgt mit Atemschutz führten sie auch eine Schleifkorbtrage mit sich, um die beiden betroffenen Personen sicher aus dem Gefahrenbereich zu retten. Die lange Wegstrecke zur Wasserversorgung stellten weitere Kräfte aus dem Emsbach sicher. Das Übungsszenario wurde erfolgreich und ruhig abgearbeitet, freute sich Gemeindebrandinspektor Markus Schütz, der zusammen mit Bürgermeister Frank Groos der Übung beiwohnte.
Die Feuerwehren freuen sich schon, auf mehrere Veranstaltungen für die Bürger, wo sie "ihre" Feuerwehren ganz persönlich kennenlernen können. Am Samstag, 15. Juni, findet in Oberbrechen am Dorfplatz das vierte Kreisfeuerwehrmusikfestival statt - ein musikalischer Leckerbissen, wie der Leiter des Musikzuges der gastgebenden Oberbrecher Feuerwehr, Andreas Lindemaier, sagte.
Die Niederbrecher Feuerwehr macht außerdem auf das am Sonntag, 16. Juni, an der Kulturhalle geplante Sommerfest aufmerksam, an der es auch eine Schauübung zur technischen Hilfeleistung geben wird. Am gleichen Wochenende findet auch der Bezirkswettkampf in Grebenhain Nösberts-Weidmoos (Vogelsbergkreis) statt, für den sich Werschau qualifiziert hat, Hier ist Daumendrücken für ein Weiterkommen angesagt.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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