Hünfelden-Dauborn. Im August soll Baubeginn für die Erweiterung des Dauborner Feuerwehrgerätehauses sein. Um das Verfahren zu beschleunigen, hat die Gemeindevertretung in ihrer Sondersitzung beschlossen, das Projekt an einen externen Generalunternehmer zu vergeben ...

VON PETRA HACKERT

Dauborn. Das Dauborner Feuerwehrgerätehaus wird umgebaut: Einstimmig hat die Gemeindevertretung beschlossen, den Auftrag für die An- und Umbaumaßnahmen einschließlich Werkplanung und Bauleitung an einen Generalunternehmer zu vergeben. Pauschaler Festpreis: rund 225 000 Euro. Darin sind die Kosten für die Außenanlage und Fußwegeverbindung nicht enthalten. Beides wird auf weitere rund 25 000 Euro geschätzt.

Leistung am Limit

"Die Verwaltung ist am Limit ihrer Leistung", begründete der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Stefan Doogs (SPD), die Auftragsvergabe an einen Generalunternehmer. "Die Idee, noch einen Lagerraum einzurichten macht Sinn", befand Astrid Stähler-Becker (CDU). Die Fraktionsvorsitzenden von FWG, Sabine Winterwerber, SPD, Rainer Knapp, und CDU, Günter Foth, waren sich ebenfalls einig, dass das Projekt sinnvoll sei. Sie kritisierten allerdings die kurzfristige Sitzungsvorlage. Das Thema wurde kurzfristig in die Tagesordnung aufgenommen, um das Verfahren zu beschleunigen. Die Fraktionen hatten nur wenige Stunden Zeit, sich mit den Inhalten zu befassen. "Ihr seid ein super-kritisches, aber auch super-flexibles Gremium", sagte Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (parteilos) am Schluss. Die Verwaltung werde sich bemühen, künftig mehr Vorlauf bei den Entscheidungen zu gewährleisten. Zahlreiche Feuerwehrleute saßen im Publikum, um die Entscheidungsfindung zu verfolgen. Darum geht es bei dem Projekt: Nach einer Begehung hatte der Technische Prüfdienst Hessen in Zusammenarbeit mit der Unfallkasse Hessen einiges zu bemängeln. Die Gemeinde wollte die baulichen Maßnahmen noch im Laufe des Jahres erledigen. Hier stellte sich heraus, dass eine interne Ausschreibung und Vergabe in diesem zeitlichen Rahmen nicht mehr zu leisten war. Auch ein externes Planungsbüro zu beauftragen, würde zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen, also der Vorschlag der Verwaltung, die Komplettleistung zu vergeben. Baubeginn soll schon im August sein. Eine zusätzliche Fahrzeugbox einschließlich Teilunterkellerung ist für rund 200 000 Euro veranschlagt. Weitere 25 000 Euro entfallen auf Umbaumaßnahmen im jetzigen Gebäude.

Mit Unterkellerung

Im Gemeindehaushalt standen bereits Mittel von rund 150 000 Euro bereit - allerdings ohne die nun gewünschte Unterkellerung und ohne Planungskosten zu berücksichtigen. Da das Gebäude am Hang liegt, also ohnehin eine tiefer greifende Fundamentierung nötig sein wird, hat die Verwaltung die Teilunterkellerung als Synergieeffekt betrachtet. Hier könnte vorübergehend die Kleiderkammer untergebracht werden, da der marode Zustand der jetzigen Kleiderkammer in Heringen keine dauerhafte Nutzung gewährleiste, so die Bewertung der Fachleute. Außerdem werde weitere Lagerfläche für Geräte und Materialien der Dauborner Wehr benötigt.

Feuerwehr hilft Feuerwehr

Um die fehlenden Haushaltsmittel aufzubringen, greift die Gemeinde - so hat es das Parlament beschlossen - auf den Haushaltsansatz von 100 000 Euro zurück, die ursprünglich für das Mensfelder Feuerwehrgerätehaus bereitgestellt waren. Beide Häuser sollten in diesem Jahr umgebaut werden. Allerdings gibt es für Mensfelden noch keinen Bauantrag. Da auch das Genehmigungsverfahren nach dessen Einreichung bis zu drei Monate dauern könne, rechnet die Verwaltung nicht damit, dass diese 100 000 Euro noch in diesem Jahr ausgeschöpft werden.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.