Hünfelden. "Hilfe zur Selbsthilfe" gab es jetzt von den Hünfeldener Feuerwehren. Gemeinsam mit den Bürgern befüllten die Retter Sandsäcke, die bei Überschwemmungen Schlimmeres verhindern sollen ...

So befüllen Profis Sandsäcke im Minutentakt: In einer Leiter stecken Verkehrshütchen, fertig ist der Trichter. Foto: Tobias KetterBild: So befüllen Profis Sandsäcke im Minutentakt: In einer Leiter stecken Verkehrshütchen, fertig ist der Trichter. Foto: Tobias Ketter

VON TOBIAS KETTER

Feuerwehren befüllen Sandsäcke für die Bürger - "Eine tolle Aktion, die wirklich hilft"

Auf dem Grünschnittplatz in Dauborn wurde kräftig angepackt. Die Feuerwehren aus Hünfelden haben sich in Kooperation mit der Gemeinde ein ganz besonderes Projekt einfallen lassen, damit die Menschen bei einem starken Unwetter ihr Hab und Gut selbst schützen können. Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" haben die Einsatzkräfte Sandsäcke befüllt.

Durch den Klimawandel kommt es auch im Nassauer Land immer wieder zu starken Gewittern, die dazu führen, dass Keller und sogar ganze Wohnungen mit Wasser volllaufen. Dadurch entsteht oft hoher finanzieller Schaden.

Die Feuerwehren des Landkreises sind vorbereitet, um im Ernstfall mit möglichst vielen Einsatzkräften den Schaden so gering wie möglich zu halten. Doch was tut man, wenn die Kapazität der heimischen Feuerwehren nicht ausreicht, um nach einem starken Gewitter an allen Einsatzorten gleichzeitig zu helfen? Hier können Sandsäcke die Rettung sein. "Mit ihnen ist es beispielsweise möglich, Türen abzudichten, so dass kein Wasser in das betroffene Haus gelangt", sagte der Stellvertretende Gemeindebrandinspektor Diethard Hofmann.

Praktische Einfüllhilfe

Er und seine Kollegen griffen jetzt zur Schaufel und befüllten einen Sack nach dem anderen. Als Hilfsmittel benutzten sie Verkehrsleitkegel, die mit der Spitze nach unten als Trichter auf Steckleiterteile gelegt wurden. Durch diese raffinierte Idee dauert die Befüllung eines Sackes meist weniger als eine Minute.

Viele Bürger aus den umliegenden Ortschaften nahmen die Möglichkeit war und kamen auf den Grünschnittplatz. Darunter auch Lothar Wilde aus Mensfelden. "Es ist eine tolle Aktion, die den Menschen wirklich hilft", sagte er. Zwar hat Wilde bisher noch keinen Schaden durch Gewitter und Starkregen gehabt; jedoch schätzt er die Gefahr für sein Grundstück recht groß ein, da es an einer abschüssigen Straße liegt. "25 Säcke nehme ich mit nach Hause. Bei einen Preis von einem Euro pro Sack muss man zuschlagen", erklärte er. Wilde war sich auch nicht zu schade, selbst mit anzupacken. Gekonnt befüllte er die Säcke mit Hilfe der Verkehrshütchen.

Geld für die Ausrüstung

"Die Einnahmen aus dem heutigen Projekt fließen komplett in unsere Unwetterausrüstung", sagte Diethard Hofmann. Das Repertoire an Tauch- und Schmutzwasserpumpen sowie Stromerzeugern und Nass-saugern soll erweitert werden. Die Organisatoren kamen durch eine Feuerwehrzeitung auf die Idee eine solche Aktion durchzuführen. Im Vorfeld wurden 300 Säcke besorgt, wobei eine Nachbestellung jederzeit möglich ist. Diese wurden, genau wie der angelieferte Sand, von der Gemeinde bezahlt.

Neben der Befüllung bekamen die Anwesenden noch einige Informationen über die Anwendung der Säcke und wie man sich im Ernstfall zu verhalten hat. "Die Sandsäcke können sowohl längs als auch quer verlegt werden. Da bei der Querverlegung mehr Säcke benötigt werden, ist allerdings eine Längsverlegung zu empfehlen", erklärte der Stellvertretende Gemeindebrandinspektor. Außerdem sollte im Falle von Überschwemmungen dringend der Notruf gewählt werden. "Auch auf die Stromversorgung des Hauses ist zu achten. Da Wasser ein guter Leiter ist, kann es zu lebensgefährlichen Unfällen kommen. Deshalb sollten Betroffene sich rechtzeitig in Sicherheit bringen".

Einige Dörfer der Gemeinde Hünfelden sind besonders anfällig für große Wassermassen, da sie sich zwischen zwei Hügeln befinden und das Wasser in Richtung Siedlung fließt. "Wenn die Bürger uns brauchen, sind wir für sie da. Dabei gehört es zu unseren Aufgaben, das Wasser aus den Häuser abzupumpen und Kanaldeckel anzuheben, damit es besser ablaufen kann. Außerdem sind wir für die Reinigung von Straßen und Gehwegen verantwortlich", merkte Hofmann an. Um noch besser auf die Unwetter eingestellt zu sein, nehmen die Feuerwehren regelmäßig an Weiterbildungen des Katastrophenschutzes teil. "Intern werden bei uns auch oft solche Umwelteinsätze geübt", erklärten die Organisatoren. Man hofft, dass durch die Aktion auf dem Grünschnittplatz in Dauborn und durch die Weiterbildungen der heimischen Feuerwehren die Schäden zukünftig möglichst gering gehalten werden können.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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