Selters/Ts. Ein Tagesausflug der Freiwilligen Feuerwehr Selters bot 43 Teilnehmern wertvolle Einblicke in Geschichte und Kultur. In Fulda bestaunten sie bei einer Führung den Prunk der Barockbauwerke Schloss und Dom, in dem auch Lahnmarmor verbaut ist. Einem Abstecher in die Altstadt folgte die Fahrt in die bayerische Rhön zum Kloster Kreuzberg ...
Bild: Informationen an einem Miniaturschaukasten
Tagesausflug der Freiwilligen Feuerwehr Selters am Sa., 22. Juni 2019
Hier wurde ein Mittagessen eingenommen mit köstlichem Bier aus der Klosterbrauerei. Auf einem Schild ist zu lesen: „Seit Jahrhunderten zieht der Kreuzberg die Menschen an; sie kommen aus allen Weiten zu allen Zeiten…“ Zeit hätten sich viele gerne noch genommen für einen Halben Dunkles vom Fass, zumal manche - so klein ist die Welt - mit Mitgliedern der Ortsvereine aus dem benachbarten Braunfelser Stadtteil Tiefenbach, die ihrerseits einen Ausflug machten, zusammensaßen.
Aber da stand ja noch die Besichtigung der Gedenkstätte Point Alpha, Gemeinde Rasdorf, Landkreis Fulda, auf dem Plan. Hier, an der hessisch-thüringischen Grenze, erlebten die Ausflügler bei einer Führung mit - teils sehr plastischen - „Grenzerfahrungen“ jüngere deutsche Geschichte. Point Alpha ist als authentischer Ort ein großes Zeitzeugnis und Spiegel der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Point Alpha galt im kalten Krieg bis 1989 aus strategischen Gründen als einer der heißesten Orte und war einer der wichtigsten Beobachtungspunkte der US-Streitkräfte in Europa. Besichtigt wurde ein rekonstruierter Grenzzaun mit einem original erhaltenen Wachturm der ehemaligen DDR-Grenztruppen und das ehemalige US-Camp Point Alpha. Großes Interesse fanden die sehr informativen Ausstellungen im Camp und im „Haus auf der Grenze“. So ist per Modellbau eine komplette Grenzanlage einschließlich Umfeld im Miniaturformat dargestellt. Viele zeitgenössische Fotos, Originaldokumente und -gegenstände sowie anderes mehr verstärkten die Eindrücke und das Vorstellungsvermögen der Betrachter über die Grenzanlagen und das Leben im Nahbereich der damaligen innerdeutschen Grenze, des 1400 km langen ehemaligen Todesstreifens, der bis in den Herbst 1989 mitten durch Deutschland verlief. Der Point Alpha-Führer berichtete auch über mancherlei Schikanen, denen Menschen im - nicht nur - grenznahen Bereich ausgesetzt waren, wenn sie auffielen, beispielsweise durch Verhalten oder Äußerungen wider den Staat, von Straftaten ganz abgesehen. So fanden im Grenzgebiet auch Säuberungen statt, bei denen Menschen von dort entfernt wurden, wo sie nicht genehm waren. Es kam auch vor, dass „auffälligen“ Eltern Kinder weggenommen wurden zu deren Erziehung im Geist und Sinn des Sozialismus. Das abwechslungsreiche, straffe Programm hatte der FFW-Vorsitzende Reiner Achtner zusammengestellt. Er führte auch umsichtig durch den Tag, der beschlossen wurde mit einem Abendessen in Alsfeld.
Bild: Führung am „Haus auf der Grenze“
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
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