Brechen. In Werschau haben die Brechener Gemeindevertreter ihren Feuerwehren einen Besuch abgestattet. Für Gemeindebrandinspektor Markus Schütz war es einer der letzten Auftritte. Die Feuerwehren der Gemeinde sieht er aber trotz großer Herausforderungen gut aufgestellt ...
Bild: Die Gemeindevertreter sind zu Gast bei der Feuerwehr in Werschau. Alle Einsatzfahrzeuge der Gemeinde Brechen wurden dazu herbeigeholt. Foto: Peter Ehrlich
Besuch der Gemeindevertreter bei den Brandbekämpfern - Bedarfs- und Entwicklungsplan wird fortgeschrieben - Einige Investitionen nötig
Ein imposantes Bild hat sich dieser Tage den Gemeindevertretern am Dorfgemeinschaftshaus in Werschau geboten: Alle zehn in der Gemeinde Brechen verfügbaren Feuerwehrfahrzeuge präsentierten sich in der Abendsonne. Traditionell informierte der im Frühjahr nächsten Jahres aus dem Amt scheidende Gemeindebrandinspektor Markus Schütz die Lokalpolitiker. Zusammen mit Bürgermeister Frank Groos (parteilos) und vielen Feuerwehrleuten freute man sich über dieses so schon länger nicht mehr dagewesene Bild.
Auslösung Brandmeldeanlage - Hilfeleistung nach Verkehrsunfall - brennender Pkw, Lkw oder landwirtschaftliche Maschine - Keller unter Wasser, Überschwemmung - Ölspur - Absicherung von Umzügen und Veranstaltungen - Flächenbrand - Rauch aus Wohnung - Türöffnung bei akuter Gefahr. "Diese Stichwörter umschreiben im Groben die Einsatzanforderungen, die zuletzt die Brechener Feuerwehren in Atem hielten. Zwar ist die Einsatzhäufigkeit im Gegensatz zu etwa 2016 etwas zurückgegangen. Dennoch leisten die Feuerwehren immer noch über 100 Einsätze pro Jahr für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Brechen sowie die Durchreisenden auf den uns zugeteilten Autobahnabschnitten", sagte Markus Schütz.
Stabile Mannschaftsstärke
Mit einer Anzahl von 107 Kameradinnen und Kameraden hält sich die Mannschaftsstärke gegen den landläufigen Trend stabil mit einer leichten Tendenz nach oben. "Das liegt zum einen an der tollen Arbeit, die die Ortsteilfeuerwehren leisten, aber auch an den vielfältigen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Nicht zuletzt aber auch an der herausragenden Jugendarbeit, die unseren Nachwuchs auf das Feuerwehrleben vorbereitet und an den Ernst der Einsätze heranführt", so Schütz.
Damit wichtige Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können, wird in regelmäßigen Abständen der Bedarfs- und Entwicklungsplan der Gemeinde fortgeschrieben. Dieser weist Gefahrenquellen innerhalb der Gemeinde auf und gibt Lösungsansätze, wie diesen begegnet werden kann. Aktuell befindet sich die neueste Fortschreibung zur Vorlage bei der Brandschutzaufsicht des Landkreises.
Die neueste Version enthält unter anderem eine Fortschreibung der Fahrzeugplanung für die nächsten rund zehn Jahre. Ebenfalls sind Planungsansätze für den längerfristigen Ausfall von Energieträgern wie Strom enthalten.
Auch die Umstellung der Sirenen auf den Digitalfunk ist Thema des Planes. Vorher wurden erhebliche Defizite festgestellt. Sowohl am Bleidenberg in Niederbrechen als auch am Herrenberg und in den entfernteren Teilen der Kapellenstraße in Oberbrechen ist die gesetzlich vorgeschriebene Warnung der Bevölkerung nicht mehr ausreichend sichergestellt, was nicht verwundert, sind die Standorte der Sirenen ja bereits aus den 50er und 60er Jahren. Die Umrüstung auf digitale Steuergeräte bietet die Gelegenheit, dies auf den Prüfstand zu stellen und entsprechend den aktuellen Anforderungen anzupassen. Derzeit ist man in der Planung der notwendigen Haushaltsmittel für das kommende Jahr, damit dies umgesetzt werden kann.
Digitale Empfänger
Die Feuerwehren der Gemeinde wurden bereits mit insgesamt 80 digitalen Alarmempfängern, sogenannten Pagern ausgestattet. Damit sind drei Viertel der Einsatzkräfte mit modernen Alarmierungsmitteln ausgestattet. Eine Erweiterung der Anzahl der Geräte ist geplant.
Auch die Atemschutzgeräte wurden mittlerweile komplett auf aktuelle Modelle umgestellt, so dass die Ersatzteillieferungen für die nächsten Jahre sichergestellt sind. Allerdings wird die Wehren in den nächsten Jahren eine weitere Umstellung beim Atemschutz beschäftigen. Aus Herstellerkreisen hört man, dass die Europäische Union eine Umstellung auf die sogenannte Überdrucktechnik beschlossen habe. Die Umsetzung dieser Vorgaben muss im Laufe der nächsten Jahre angefasst werden.
Schütz bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Gemeindegremien und -mitarbeitern in den vergangenen Jahren. Seine Zeit im Ehrenamt des Gemeindebrandinspektors endet nächsten März. Seine neue berufliche Situation erfordert es, dass er sich ihr voll und ganz widme. Da bleibe nicht mehr genügend Zeit für ein so intensives und verantwortungsvolles Ehrenamt, wie das des Gemeindebrandinspektors. Die neue Situation gebe aber auch Gelegenheit, eingefahrene Wege zu verlassen und neue Strukturen in der Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und Gemeinde zu entwickeln, ermuntert Schütz. "Packen wir es an, damit das Ehrenamt - speziell in der Feuerwehr - eine Zukunft hat."red
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!
Mehr Infos auf www.steig-ein.info per Klick auf das nebenstehende Logo.