Limburg. Wer ist der mutmaßliche Amokfahrer von Limburg? Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt handelt es sich um einen 32-jährigen Syrer, der "dringend verdächtig" ist ...

Montag, 23 Uhr, der Unfallort in der Innenstadt. Am Lkw sichern Polizisten Spuren. Der Tatort ist großräumig abgesperrt. Foto: DickmannBild: Montag, 23 Uhr, der Unfallort in der Innenstadt. Am Lkw sichern Polizisten Spuren. Der Tatort ist großräumig abgesperrt. Foto: Dickmann

VON STEFAN DICKMANN

Horrorfahrt durch die Stadt

Er ist gestern dem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Noch am Montag sollen zwei Wohnungen im Landkreis Offenbach und im Landkreis Limburg-Weilburg durchsucht worden sein. Dabei soll es sich nach Informationen dieser Zeitung um eine Wohnung in Mensfelden handeln, in der der mutmaßliche Amokfahrer bei einem Verwandten übernachtet haben soll. Der Täter selbst hat seinen Wohnsitz in Langen im Landkreis Offenbach.

Das ist über den Tathergang in Limburg bisher bekannt:

17.18 Uhr: Der verdächtige Syrer zieht auf der Diezer Straße den Fahrer eines weißen Lkw gewaltsam aus der Fahrerkabine. Diese Zeitung spricht circa eine Stunde nach dem Unfall mit dem Lkw-Fahrer. Er steht fassungslos vor der Unfallstelle direkt vor dem Limburger Landgericht. Der Mann, der inzwischen als 32-jähriger Syrer identifiziert ist, habe seine Fahrertür aufgerissen und ihn angestarrt. Auf seine mehrfache Frage, was das soll, habe er nicht reagiert, ihn stattdessen vom Fahrersitz gezerrt, und sei losgefahren. Er selbst sei seinem Lkw hinterhergerannt.

17.19 Uhr: Bei der Polizei geht der erste Notruf ein.

17.20 Uhr: Der mutmaßliche Amokfahrer ist inzwischen links abgebogen und fährt nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft ungebremst auf vor ihm stehende Fahrzeuge auf. Betroffen sind sieben Pkw und ein Kleintransporter. Die mutmaßliche Amokfahrt endet vor dem Landgericht. Acht Insassen in den Autos und der Tatverdächtige selbst werden leicht verletzt.

Es gibt aus Sicherheitskreisen aber auch die Theorie, dass sich im gestohlenen Lkw ein elektronisches Bremssystem automatisch aktiviert haben könnte, weil die Sensoren auf die direkt vor dem Lkw langsam herfahrenden Autos reagierten und der mutmaßliche Amokfahrer so die Kontrolle verlor.

17.21 Uhr: Chaos auf der Schiede nach dem Unfall, einer insgesamt vierstreifigen Bundesstraße. Die beiden Fahrstreifen stadtauswärts sind komplett blockiert durch den Lkw, der quer zur Fahrbahn steht, und den vom Lkw mitgeschleiften, demolierten und teils zerquetschten Autos. Einige steigen aus den Unfallautos aus, manche sind leicht verletzt, andere schwerer.

Passanten und Anwohner leisten Erste Hilfe. Darunter ist auch eine Gruppe von Joggern, die bei der Bundespolizei im benachbarten Diez ausgebildet werden. Sie bemerken den Syrer, der sich seltsam verhält. Er soll auf eine Frau in der Jogginggruppe aggressiv reagiert haben, etwas Arabisches gemurmelt und "Allah" gesagt haben.

17.26 Uhr: Der erste Rettungswagen erscheint. Kurz darauf kommen Feuerwehr und Polizei. Die Gegenfahrbahn stadteinwärts wird komplett gesperrt.

18 Uhr: Die ersten Journalisten tauchen an der Unfallstelle auf, darunter ein Vertreter dieser Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt gehen die Journalisten noch von einem reinen Verkehrsunfall aus.

18.10 Uhr: Am Unfallort macht sich das Gerücht breit, es könne sich um einen Terroranschlag handeln. Der mutmaßliche Täter sei in Polizeigewahrsam. Er liegt in einem Krankenwagen, der drei Meter neben dem Lkw steht. Zwei Polizisten bewachen den Verdächtigen, ein Notarzt kümmert sich um ihn.

18.30 Uhr: Inzwischen ist die Unfallstelle komplett abgesperrt.

18.58 Uhr: Der Krankenwagen mit dem Syrer fährt los. Mit Blaulicht und Martinshorn. Im Schlepptau ein Polizeiauto mit Blaulicht. Sie fahren über die Lichfieldbrücke zur Polizeistation.

19.30 Uhr: Die meisten unverletzten Unfallbeteiligten sind von Freunden und Bekannten abgeholt worden. Der Sprecher der Limburger Feuerwehr, Holger Goebel, und der Polizei, Markus Hoffmann, geben für die Presse eine kurze Stellungnahme ab. Sie reden von einem Verkehrsunfall, nennen die Zahl der Verletzten und die Anzahl der Rettungskräfte. Sie warten auf die Spurensicherung.

22 Uhr: Der Sprecher des Landeskriminalamts, Markus Sabais, gibt am Unfallort eine Stellungnahme ab. Er sagt nur, dass der Lkw gestohlen worden sei; wann und wo will er noch nicht sagen. Die Limburger Feuerwehr beleuchtet den Unfallort, die Spurensicherung schaut sich den Lkw genau an.

23 Uhr: Eigentlich soll es vor Ort noch eine Stellungnahme für die Medienvertreter geben. Doch die fällt aus. Der Sprecher der Polizei teilt im Weggehen mit, morgen solle man sich direkt an die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt wenden. Die ist auch für terroristische Anschläge zuständig.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


Infoseite STEIG EIN des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg e.V.Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?

Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!

Mehr Infos auf www.steig-ein.info per Klick auf das nebenstehende Logo. 


Zurück