Brechen-Niederbrechen. Ein solches Zusammenspiel heimischer Sänger und Musiker ist selten. Hinter dem Konzert des Oberbrechener Feuerwehr-Musikzugs zusammen mit dem Jugendblasorchester und dem Gemischten Chor des Quartettvereins Villmar steckt viel Arbeit, und das war zu hören ...
Bild: Selten in der heimischen Musikszene - der gemeinsame Auftritt eines gemischten Chores und eines großen Blasorchesters mit zeitgenössischen Melodien. Foto: Rüdiger Fluck
VON RÜDIGER FLUCK
Von "Game of Thrones" bis zum Land Tirol: Die beiden Orchester und der Chor decken eine breite Palette ab
Ein kontrastreiches Programm bot sich den Zuhörern beim diesjährigen Herbstkonzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Oberbrechen in der Kulturhalle in Niederbrechen zusammen mit dem Jugendblasorchester und dem Gemischten Chor des Quartettvereins Villmar. Das Jugendblasorchester unter der musikalischen Leitung von Laura Freimuth gefiel schon bei "Enjoy the Moment" von Markus Götz durch die Frische der Gestaltung. Die "Songs of the North" von Stuart Johnson, alte Volkslieder aus England mit solistischen Passagen, kamen mit einem runden Klangbild daher und das Stück "The Wild Westerns" (arr. Michael Story) nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Reise zu Cowboys, Sheriffs und Indianern.
Herzlicher Applaus
Wie der herzliche Applaus bewies, sind solche Konzerte für die Jugendlichen Belohnung und Bestätigung zugleich, sich in ihrer Freizeit aktiv mit der Musik zu beschäftigen, anstatt dem heute üblichen Musikkonsum nachzugehen.
Mit einer Feinarbeit quer durch alle Stimmen war "A little Opening (Thiemo Krass), das die Atmosphäre eines Konzertbeginns schildert, gestaltet; danach demonstrierte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Oberbrechen unter der Leitung von Lena Lindemaier die vielseitigen Klangfarben eines modernen sinfonischen Blasorchesters und sein großes dynamisches Spektrum bei der Ouvertüre "Orpheus in der Unterwelt" (Jacques Offenbach) mit ihren zündenden Melodien und dem bekannten CanCan, mit rhythmischer Sicherheit und schwungvoll vorgestellt.
Effektvolle Harmonien
Mit einer Vielfalt von ungewohnten Harmonien, die das Orchester effektvoll klingen lassen, war "The Witch and the Saint" (Steven Reinecke) ausgestattet, eine Geschichte angelehnt an das Buch von Ulrike Schweikert, das über die Hexenverfolgung in Ellwangen im Mittelalter berichtet. Fest in der Popmusik sind heute die Melodien der amerikanischen Phantasie-Fernsehserie "Games of Thrones" verankert, die sinfonische Version von Jay Bocook war mit ungewöhnlichen Klangbildern ausgestattet wie auch der durch Pop und Reegae beeinflusste Song "Despacito", 2017 veröffentlicht, der sich zu einem Welterfolg entwickelt hat. Aber auch die traditionelle Blasmusik gehörte zu diesem Konzert wie der bekannte "Mussinan Marsch" und die beliebte "Glissando Polke" mit dem jungen und gut aufgelegten Solisten Mathias Kaiser an der Posaune.
Wie man in der heutigen Zeit das Interesse der Jugend am Singen wecken und fördern kann, zeigte der Gemischte Chor des Quartettvereins Villmar.
Frische Chormusik
Kurz vor seinem 100. Geburtstag im Jahre 2020 beschreitet dieser Chor neue Wege, um jung zu bleiben; zeitgenössische Klänge und Melodien, verpackt in einem modernen harmonischen Gewand und unterlegt mit einer rhythmisch betonten Begleitung. So stand das Zusammenspiel von Chor und Bläsern im Mittelpunkt dieses Konzertes, ein Klangfest für die Zuhörer und gleichzeitig ein großes Experiment. Mit dem "Hello, Goodbye" (Audrey Snyder/Ted Ricketts) einem Medley über bekannte Songs der Beatles, mit Melodien, die nach wie vor zum Schwärmen und Träumen einladen, fühlten sich die Zuhörer angesprochen, die Stimmungen und Gefühle in diesen Liedern wieder neu zu erleben.
Lena Lindemaier demonstrierte eindrucksvoll, dass die Bläser in der Lage sind, sich in vielen Passagen zurückzunehmen, damit die Artikulation der Sängerinnen und Sänger gut wahrgenommen werden konnte und in einem ausgewogenen Verhältnis stand. Auch bei einem Medley über "Peter Maffay" arrangiert von Wolfgang Wössner, zeige Lena Lindemaier erneut musikalische Kompetenz und nahm Chor und Blasorchester mit auf eine lange musikalische Reise von Rock bis hin zum Musical. Auch hier zeigten sich die Bläser sehr flexibel und es gelang eine sorgfältige Balance zwischen Blasorchester und Chorstimmen.
Und besonders die gemeinsame Zugabe "Dem Land Tirol die Treue", ein bekannter und beliebter Marsch mit der Gesangseinlage der Chorstimmen, weckte die Vorfreude auf eine weitere Zusammenarbeit.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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