Dornburg-Thalheim. Die Thalheimer Feuerwehr hat ein Problem, allerdings ein sehr positives: Die Retter können sich über sechs neue Einsatzkräfte freuen. Bei so vielen Aktiven wird tatsächlich der Platz in der Umkleide und im Auto knapp ...
Bild: Bei den angehenden Feuerwehrleuten steht auch Erste Hilfe auf dem Übungsplan.foto: lachnit
VON HEIKE LACHNIT
Sechs neue junge Menschen unterstützen demnächst die Einsatzkräfte der Feuerwehr Thalheim. Ein echter Grund zur Freude für Wehrführer Marc Koch und seinen Stellvertreter Martin Vogel. Einer von ihnen hat bereits den Grundlehrgang absolviert, zwei weitere sind dafür angemeldet und für den Rest hoffen Koch und Vogel, dass auch sie in diesem Jahr noch den Grundlehrgang besuchen dürfen, um aktiv in den Einsatz zu gehen.
"Durch diese neuen Interessierten sind wir besser in der Tageseinsatzstärke aufgestellt", sagt Marc Koch. Zurzeit ist es schwierig, tagsüber die neun notwendigen Einsatzkräfte zusammen zu bekommen. Das soll sich nun ändern. Bereits in der Jahreshauptversammlung hob Koch diesen Umstand sehr positiv hervor: "Grade in der heutigen Zeit, wo vielen Menschen das ,Ich' sehr viel näher ist als die Gemeinschaft, erfüllt es mich immer wieder mit großer Freude, wenn es noch junge Menschen gibt, die dazu bereit sind, den Dienst am Nächsten zu leisten. Noch größer ist die Freude, wenn man das gleich mehrfach machen darf."
Johannes Gerber, mit 35 Jahren der Älteste der Neuen, kam als Quereinsteiger dazu und hatte davor keine Berührung mit der Feuerwehr. Seit zwei Jahren wohnt er in Thalheim und bei verschiedenen Gelegenheiten kam er auch mit den Feuerwehrleuten ins Gespräch. "Ich will helfen und meinen Kindern ein Vorbild sein", erklärt er seine Motivation.
Nicht nur zuschauen, sondern mithelfen
Niklas Schärf beobachtete die Feuerwehr im vergangenen Frühjahr beim Löschen eines Brandes. "Es waren nur so wenige und ich stand da und schaute zu", erinnert er sich. Anstatt zuzuschauen, wollte er mithelfen und kam so zur Feuerwehr. Manche von den Neuzugängen hatten bereits über die Familie oder die Jugendfeuerwehr Kontakt, aber es fehlte die Zeit durch Schule oder Lehre.
So ist die Zahl der Aktiven in Thalheim auf 33 Personen gestiegen und im Laufe des Jahres kommen wohl noch zwei weitere hinzu. Und unter diesen befinden sich 16 Atemschutzgeräteträger. Insgesamt ist die Feuerwehr dadurch richtig gut aufgestellt.
Doch das bringt neue Herausforderungen für die kleine Wehr mit sich, denn im Mannschaftswagen und im Tankkraftspritzenfahrzeug haben die Thalheimer insgesamt 15 Sitzplätze für Einsatzkräfte. Sehr gerne würden sie daher ein weiteres Fahrzeug anschaffen, doch der Platz dafür ist am Feuerwehrhaus derzeit nicht gegeben. Auch mit einem weiteren Spind kommen sie in der Umkleide so langsam an ihre Kapazitätsgrenze. "Aber es sind positive Probleme, die wir haben", so Martin Vogel. Ein reiner Mannschaftswagen alleine ist nicht ausreichend. "Wir müssen die Leute auch ausbilden und dafür brauchen wir Material", so Vogel weiter. Schon jetzt denken sie sich unterschiedliche Szenarien für die Übungen aus, damit jeder jeden Handgriff erlernen kann und es niemandem langweilig wird. "Dieser Schwung nach vorne macht uns allen Spaß", so Vogel.
Marc Koch sieht einen großen Anteil für diesen Zulauf auch an der Gemeinschaft im 1200-Einwohner-Ortsteil von Dornburg. "Hier gibt es ein gutes Miteinander", so Koch, "die Feuerwehr ist Teil der Gemeinschaft und wir beteiligen uns an den Veranstaltungen."
Viele Stunden Ausbildung
Bereits in der Jahreshauptversammlung konnte Marc Koch von einer positiven Aufstellung der Feuerwehr Thalheim berichten. Bereits 2018 besuchten die Einsatzkräfte 20 Fortbildungen mit rund 378 Stunden. Dies wurde in 2019 noch einmal getoppt mit 43 Schulungen, Seminaren und Lehrgängen mit rund 950 Stunden. "Es macht Spaß, mit einer so hoch motivierten Gruppe zu arbeiten", so Koch. Insgesamt hatte die Feuerwehr 13 Einsätze, davon sieben Brandeinsätze und sechs Hilfeleistungen mit insgesamt 371 Stunden. Die größten Einsätze waren ein Dachstuhlbrand in Dorndorf sowie Vegetationsbrände im Sommer. Daneben engagierte sich die Feuerwehr auch bei vielen Veranstaltungen wie der Absicherung des Dorndorfer Faschingszugs und der Fronleichnam-Prozession. Außerdem waren sie bei der Hofgarten-Einweihung und dem Martinszug dabei. lh
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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