Diez/Limburg. Ein wahrhaft apokalyptisches Bild zeigte die NNP in ihrer Ausgabe am letzten Donnerstag. Es sah aus, als brennte der Limburger Dom. Hinter ihm stand eine riesige, dunkelgraue Rauchsäule ...
Bild: CLAUDIA GIERKE-HEINRICH, PFARRERIN
CLAUDIA GIERKE-HEINRICH, PFARRERIN
Im Vergleich zu der Rauchwolke wirkte der Dom so klein wie ein Modell auf der Anlage einer Modelleisenbahn.
In Diez war am Mittwochabend in einem Recycling-Unternehmen ein Feuer ausgebrochen. Der Großbrand versetzte die Einwohner in Diez und Limburg in Angst. Zwar blieben endzeitliche Schrecken aus, und es jagten keine apokalyptischen Reiter durch die Luft: Trotzdem erlebten die Augenzeugen, wie das Ende der Welt würde aussehen können. Denn im Gegensatz zum Coronavirus, dem fast unsichtbaren Feind, konnte niemand in der Umgebung vor dem Rauch und den Flammen die Augen zumachen.
Wir blenden gerne aus, was unser Leben bedroht. Corona-Gegner gehen auf die Straße und demonstrieren, weil sie es nicht hinnehmen wollen, in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt zu werden. Solange sie nicht selbst oder ein naher Mensch an Covid-19 erkranken, ist für sie diese Krankheit anscheinend keine Realität.
Die anhaltende Dürre dagegen lässt sich nicht verleugnen. Ihre Ausmaße haben vor allem Landwirte und Gartenbesitzer getroffen. Solange es jedoch genug Trinkwasser gibt, und auch die Nahrung nicht knapp wird, wird es immer Menschen geben, welche die Auswirkungen der Trockenheit und damit des Klimawandels kleinreden.
In Diez konnte, Gott sei Dank, durch den professionellen Einsatz von zahlreichen Feuerwehren Schlimmeres verhindert werden. Es ist ein Segen, dass es so gut ausgerüstete Wehren und sehr gut ausgebildete Feuerwehrleute gibt, die Mittel und Maßnahmen vorhalten, die im Notfall die Rettung bedeuten. Ein Brand wie der in Diez kann uns allerdings auch die Augen dafür öffnen, dass die Sicherheit, in der wir uns so oft wähnen, trügerisch ist. Im alten Israel gab es deshalb Prophetinnen und Propheten. Sie legten ihre Finger in die Wunden der Gesellschaft. Schon damals war es den meisten Zeitgenossen nicht recht, wenn diese Mahner ihre Stimme erhoben, weil sie lieber nicht auf Missstände hingewiesen werden wollten. Uns ist es auch lieber, möglichen Realitäten nicht ins Auge schauen zu müssen; auch wir schweigen lieber Missstände tot. Dabei zeigt gerade der Brand in Diez, wie gut es ist, bereits im Vorfeld gut gerüstet zu sein. Menschen, die Missstände anprangern, sind zwar nicht die Feuerwehr, aber sie sind eine große Hilfe. Denn sie vermögen denen die Augen zu öffnen, die blauäugig sind.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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