Dornburg-Thalheim. Fast in jeder Familie ist es schon passiert, dass man ohne Schlüssel vor einer verschlossenen Tür steht. Wer nun einen zweiten Schlüssel in irgendeinem Versteck oder bei Nachbarn liegen hat, ist gerettet ...

Wenn nicht, droht der Weg zu den oft sündhaft teuren Schlüsseldiensten. Es gibt aber auch Situationen, in denen eine Tür aufgebrochen werden muss. "Immer dann, wenn Eile geboten ist, wenn ein medizinischer Notfall vorhanden ist und es um Leben und Gesundheit geht", so die Pressestelle der Polizei Westhessen. Dann wird, gemeinsam mit dem Rettungsdienst, auch die Feuerwehr alarmiert.

Doch nicht alle Feuerwehren verfügen über die notwendigen Werkzeuge. So wie die Thalheimer Feuerwehraktiven, die im Winter des vergangenen Jahres zu einer Hilfeleistung von der Polizei gerufen wurde. Dabei stellten die Einsatzkräfte fest, dass zwar allerhand Werkzeug auf den Feuerwehrfahrzeugen zu finden ist, aber eine schnelle und professionelle Öffnung eines Fensters oder einer Haustür mit geringstmöglichen Schäden nur schwer und unter größerem Zeitaufwand möglich ist. Gerade wenn hilflose Menschen in ihrer Wohnung sind, ist professionelles Werkzeug und eine gute Ausbildung ein Garant für schnelle und sichere Hilfe. Also machte sich die Thalheimer Feuerwehr auf die Suche nach geeignetem Werkzeug, dass auch schnell gefunden wurde. Und in Markus Hölzel wurde auch ein Spender gefunden, der sich für die gemeinnützige Arbeit einsetzt.

Nach der Anschaffung zum Preis von 1000 Euro ging es daran, einen Ausbildungsplan zu erstellen, da in Coronazeiten nicht alle Einsatzkräfte auf einmal ausgebildet werden dürfen. Bevor es an die "verschlossene" Tür ging, wurden die einzelnen Werkzeuge vorgestellt. Verschiedenste Werkzeuge für die verschiedensten Szenarien liegen nun bereit, um die von einigen Feuerwehraktiven gefertigte "Eingangstür" zu öffnen. "Dazu gehören Türzylinder aufbrechen oder Fenstergriffe öffnen", sagte Wehrführer Marc Koch.

Die Übung mit den Werkzeugen ist erforderlich, da bei einigen viel Fingerspitzengefühl benötigt wird - wie bei dem Vibrationsgerät. Dabei wird eine kleine Nadel in das Türschloss eingeführt und die Vibration ermöglicht es, das Schloss ohne Schaden zu öffnen. Wenn dann auch noch die zweite Gruppe in den nächsten Tagen ausgebildet ist, kann der nächste Einsatz zum Türöffnen kommen. kdh/foto: klaus-Dieter häring

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.