Limburg. Dass die mehr als 50 Jahre alte Hauptfeuerwache in Limburg komplett neu gebaut werden soll (und nicht saniert), ist schon seit mehr als einem Jahr beschlossene Sache ...

LIMBURG Stadt gibt Machbarkeitsstudie im Auftrag - Umsetzung hätte Auswirkungen auf Oktoberfest

Auch, dass am Standort Ste.-Foy-Straße festgehalten wird, steht fest. Überraschend für viele Beobachter ist hingegen, dass die neu zu bauende Hauptfeuerwache trotzdem den Standort wechseln könnte - und zwar auf den direkt gegenüberliegenden Marktplatz. Ob ein Neubau dort sinnvoll ist, lässt die Stadt nun in einer Machbarkeitsstudie prüfen, die 59 000 Euro kostet.

Diese Studie hat nach Angaben der Stadt zwar lediglich einen "beratenden Charakter", sie soll aber der Verwaltung und den Gremien als Grundlage für eine politische Entscheidung dienen, die von der im März 2021 neu zu wählenden Stadtverordnetenversammlung getroffen werden dürfte. Und sollte es eine Empfehlung für einen Neubau auf dem Marktplatz und einen entsprechenden Beschluss geben, hätte das weitreichende Folgen für Limburg: Denn der Marktplatz wird das ganze Jahr über als kostenfreier Pendler- und innenstadtnaher Besucherparkplatz genutzt, er ist aber auch für wichtige Veranstaltungen wie die Baumesse in den Markthallen sowie das Oktoberfest oder gastierende Zirkusse vorgesehen. Der Marktplatz dient auch als innerstädtische Ausweichfläche, wenn der Neumarkt nicht genutzt werden kann. So fand zum Beispiel das Foodtruck-Festival auf dem Marktplatz statt.

"Bei der Untersuchung stehen die Bedarfe der Feuerwehr im Vordergrund", teilt Stadtsprecherin Anna-Sophie Seidel mit. "Im weiteren Prozess, also wenn die Machbarkeitsstudie vorliegt, werden dann die Themen Feste auf dem Marktplatz und Parken auf dem Marktplatz miteinbezogen, und es müssen gegebenenfalls Abwägungen vonseiten der Politik getroffen werden. Sollte am bisherigen Standort neu gebaut werden, müsste für die Bauzeit eine Interimslösung gefunden werden."

Feuerwehr wünscht sich größere Grundfläche

Doch warum wird überhaupt über einen Standortwechsel auf die andere Straßenseite nachgedacht? Wie die Stadt in ihrer Pressemitteilung weiter mitteilt, hat die Kernstadt-Feuerwehr einen höheren Grundflächenbedarf angemeldet. Sie benötigt demnach künftig rund 10 000 Quadratmeter; am jetzigen Standort sind es maximal 6400 Quadratmeter.

Der höhere Flächenbedarf kommt vor allem dadurch zustande, dass sich die Limburger Feuerwehr ein Übungsgelände wünscht (was sie noch nicht hat) - im Idealfall direkt neben der Feuerwache. Diese dient außerdem als zentraler Stützpunkt für Fortbildungen aller Feuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg.

Wie reagiert die Politik? "Die Stadt würde gut daran tun, den Marktplatz als Veranstaltungsfläche zu erhalten", sagt auf Anfrage der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Rompf. Es gebe zum Beispiel die Möglichkeit, für die Feuerwehr eine Übungsfläche hinter dem Gelände der Energieversorgung Limburg zu schaffen, ebenfalls an der Ste.-Foy-Straße und in direkter Nachbarschaft zur Feuerwache. Aus seiner Sicht sei das ein möglicher Kompromiss. Den Marktplatz außerhalb von Volksfesten als Pendler-Parkplatz zu nutzen, sei sinnvoll, weil vor allem die Pendler aus dem Westerwald den Marktplatz direkt anfahren könnten und nicht einmal quer durch die Stadt fahren müssten. Der Parkplatz sei auch für viele Beschäftigte am Limburger Krankenhaus wichtig, die von dort zu Fuß auf den Schafsberg gehen könnten.

Auch die Fraktionsvorsitzende der FDP, Marion Schardt-Sauer, weist auf die besondere Funktion als Messe- und Veranstaltungsgelände hin und plädiert für eine "moderne Feuerwache" am bisherigen Standort. Limburgs einzigen Messeplatz zu bebauen, sei "das falsche Signal".

Überrascht von der nun diskutierten Möglichkeit, die Hauptfeuerwache auf dem Marktplatz neu zu bauen (und nicht am bisherigen Standort), zeigt sich auch CDU-Fraktionschef Dr. Christopher Dietz, der das Ergebnis der Studie allerdings erst einmal abwarten will. In seiner Fraktion sei über die möglichen Folgen für die Pendler und Volksfeste noch nicht gesprochen worden.

Eine "Katastrophe" für Pendler, die dort parken

Der Fraktionssprecher der SÖFL, Kai-Hagen Maiwald, hält es für "eine Katastrophe", ausgerechnet den Parkplatz auf dem Marktplatz als mögliche Ausweichfläche für die neue Hauptfeuerwache ausgesucht zu haben, der Berufspendlern unter anderem auch des St.-Vincenz-Krankenhauses dient. "Wenn die Feuerwehr jedoch keine andere Möglichkeit sieht" - und die Sicherheit von Menschenleben habe nun einmal Vorrang - "dann bleibt uns wohl leider nichts anderes übrig."

Auf dem falschen Fuß erwischt haben die Pläne den Sprecher der Schausteller, Andreas von Fischke. "Du wusste kein Mensch was von", sagt er sichtlich überrascht. Die Schausteller-Branche ist derzeit ohnehin schwer gebeutelt durch die Folgen der Corona-Pandemie: Kein Oktoberfest, keine Kirmes, überhaupt keine Veranstaltung war für die heimischen Schausteller bislang möglich, und das schon seit März. Und die Hoffnung, dass es dieses Jahr wenigstens einen Weihnachtsmarkt in Limburg geben könnte, schwindet von Tag zu Tag - trotz aller Bemühungen für ein tragfähiges Hygienekonzept - angesichts höherer Corona-Zahlen und der Angst, dass eine solche Veranstaltung am Ende doch nicht erlaubt würde oder schon nach wenigen Tagen abgebrochen werden müsste.

Angesprochen auf die Möglichkeit eines Neubaus der Hauptfeuerwache auf dem Marktplatz, sieht von Fischke keine Möglichkeit mehr, dort ein Oktoberfest stattfinden zu lassen. Der Marktplatz sei 14 000 Quadratmeter groß, und wenn die Feuerwehr davon allein 10 000 Quadratmeter beanspruche . . . Der Markplatz sei ein "Vielzweckplatz", so etwas gebe es Limburg nur einmal. "Wenn die das wirklich so durchziehen, dann wird es insgesamt schwierig", sagt von Fischke und klingt resigniert. Sicherheit sei nun einmal sehr wichtig, sagt er, aber die Bevölkerung habe auch den Wunsch nach Abwechslung. Stefan Dickmann

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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