Elz. Arbeitsreiche Wochen liegen hinter Peter Reichwein und seinem Team ...
Bild: Blick in den hinteren Teil der Halle: Von der ehemaligen Sägewerk-Anlage ist nichts mehr zu retten. fotos: Anette in Concas
ELZ - Abrissgenehmigung erteilt - 2500 Quadratmeter große Halle soll wieder aufgebaut werden
Nachdem die Elzer Zimmerei mit Sägewerk und Holzhandel an der B 8 in der Nacht zum 26. August lichterloh gebrannt hatte, hat die ganze Mannschaft in den vergangenen drei Monaten unter schwierigen Bedingungen weitergearbeitet. Zum einen, um die schon bestehenden Kundenaufträge möglichst noch termingerecht umzusetzen - zum anderen natürlich, um im Chaos so weit wie möglich aufzuräumen und Reinigungsarbeiten durchzuführen.
Trotz hohem Schaden positive Stimmung
Kein einfaches Unterfangen, denn obwohl die Sägewerks-Fassade von außen nach wie vor makellos und freundlich strahlt, wurden 80 Prozent der Halle zerstört. Darunter die komplette Sägewerkeinrichtung mit allen Stromkabeln und der neuen Abbundanlage für den Holzzuschnitt. Glücklicherweise gab es noch die alte CNC-Anlage der Zimmerei, die unversehrt blieb und seither in zwei Schichten läuft, um die Bauhölzer für Holzrahmenbau oder Dachstühle zu bearbeiten. Trotz des verheerenden Schadens über 1,5 Millionen Euro, trotz der Mühen und der zusätzlichen Last ist die ganze Reichwein-Mannschaft von Anfang an positiv an die Arbeit gegangen. "Wir sind so froh, dass niemand verletzt wurde", sagen der Bauingenieur und Zimmermann Peter Reichwein und seine Ehefrau Simone dankbar.
Immerhin gehören außer der Familie - Simone Reichwein ist die gute Seele im Büro, Sohn Max ist ebenfalls Zimmermann - noch sechs weitere Menschen zum Betrieb. Zudem steht das Wohnhaus mit Mutter Gertrud und dem 82-jährigen, gehbehinderten Vater Winfried gleich neben der großen Halle. Und dann schließt sich die Tankstelle von Walter Kaiser an.
Jetzt gibt es erfreuliche Neuigkeiten. Im Dezember kommen die neuen Zimmerei-Maschinen. Mit der zweiten Abbundanlage wird der Betrieb wieder einfacher. Die Abrissgenehmigung ist inzwischen auch da, ein Brandschutzkonzept und die Baugenehmigung sind beantragt. Reichweins möchten die 2500 Quadratmeter große Halle in der Limburger Straße 55 gerne eins zu eins wieder aufbauen. Sie hoffen, dass das in einem überschaubaren Zeitraum möglich ist, "Ende nächsten Jahres können wir vielleicht anfangen", überlegt Simone Reichwein.
Brandursache Gebläsemotor
Wer den hinteren Bereich der Halle betritt, sieht heute noch die Ausmaße des Schadens. Der Blick fällt auf die rußschwarze, zerstörte Einrichtung, manchmal blinkt hier noch ein verschmortes Stückchen Metall hervor. Die Decke im hinteren Bereich musste schon abgetragen werden, die Binder waren einsturzgefährdet. Zu retten ist da nichts mehr und beim Blick in die finstere Höhle kommt bei Peter Reichwein gleich die Erinnerung wieder hoch. "Bis in die frühen Morgenstunden waren die rund 120 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz", betont er. Obwohl die Feuerwehrleute mit Hilmar von Schenck, dem Gemeindebrandinspektor und Wehrführer der Feuerwehr Elz, mit allen Kräften agierten, konnte auch das Langholzlager des Unternehmens nicht gerettet werden.
Die 1100 Festmeter Fichtenholz mussten von der Feuerwehr kontrolliert abgebrannt werden. Nach der Brandursache wurde genau geforscht. Inzwischen geht man davon aus, dass ein Gebläsemotor für den Silo durchgebrannt ist.
Zimmerei und Sägewerk wurden 1950 gegründet und werden jetzt in der dritten Generation von Geschäftsführer Peter Reichwein geleitet. Vater Winfried und Sohn Max sind Teilhaber. Der renommierte Familienbetrieb bildet auch regelmäßig in der Zunft aus, auch zurzeit gibt es einen Auszubildenden. Das Unternehmen gehört zur Herstellergemeinschaft MH-Massivholz® e.V.
anette in concas
Bild: Trotz Brandschäden sind alle engagiert an der Arbeit: Peter Reichwein mit Simone Reichwein und den Eltern Gertrud und Winfried Reichwein, Florian Graus (Zimmermann), Max Reichwein (Zimmermann), Muhamed Okla (Helfer), Maxim Osipjan (Zimmermann), Wolfgang Puschmann (hockend, Zimmermann) und Leo Trinz (Sägewerker). fotos: Anette in Concas
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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