Beselich-Obertiefenbach. Am 30. Oktober 1935 entstand gegen 14 Uhr entstand in der Scheune des Bäckermeisters Anton Jung in der Schupbacher Straße in Obertiefenbach ein Brand, der in den dort lagernden Wintervorräten von Heu und Stroh reiche Nahrung fand ...
Bild: Löschversuche bei Wassermangel im Oktober 1935. Zu dieser Zeit besaß die Feuerwehr Obertiefenbach eine mit Muskelkraft zu bedienende Saug- und Druckspritze, die mit Pferden bespannt wurde.
Von Franz-Josef Sehr
Die alarmierte Freiwillige Feuerwehr war zwar schnell zur Stelle, vermochte mit ihrer Spritze nichts auszurichten, da infolge des großen Wassermangels kein Wasser vorhanden war. Wohl oder übel musste man zusehen, wie die Scheune bis auf die Grundmauern niederbrannte. Das im Stall befindliche Vieh konnte gerettet werden. Dagegen waren die landwirtschaftlichen Geräte alle mitverbrannt. Als Ursache des Brandes wurde Kurzschluss vermutet.
Die angestellten Ermittlungen gemäß des Hauptwachtmeisters Brodziak ergaben, dass das Feuer wahrscheinlich in dem Gerstenstrohlager, welches sich auf dem Gerüst über der Tenne befand, entstanden sei, denn sämtliche Zeugen sahen dort zuerst das Feuer. Die Ermittlungen ergaben weiter, dass Selbstentzündung nicht in Frage kommen konnte.
Die Scheune befand sich in einem verhältnismäßig gutem Zustand und war nach Ansicht der Brandkommission unterversichert, wie auch die Mobilien. Brandstiftung sei auszuschließen. Fremde Personen waren angeblich nicht im Anwesen. Beide Scheunentore waren geschlossen.
Landrat Karl Lange und Kreisfeuerwehrführer Richard Moser kamen ebenfalls zur Brandstelle.
Bild: Kreisfeuerwehrführer Richard Moser (Weilburg) (1930 bis 1945).
Die Nassauische Brandversicherungsanstalt teilte Bürgermeister Becher mit:
"Gelegentlich des Brandes Jung verging längere Zeit bis man Wasser geben konnte, weil die Brauchkammer leer war und Brandkammer erst geöffnet werden mußte. Es hat sich herausgestellt, daß die dortige Spritze nicht ausreicht, um einen Brand schnell bekämpfen zu können ....."
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
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