Beselich-Obertiefenbach. Die Beschaffung der ersten Motorspritze für die Bürger der Gemeinde Obertiefenbach geschah nicht ohne gewissen Druck von außen und durch die Einsicht, die Brandbekämpfung deutlich zu verbessern ...
Bild: Diese erste Motorspritze TS 4/8 Flader/Siegerin/DKW mit Baujahr 1936 diente der Freiwilligen Feuerwehr in Obertiefenbach 20 Jahre als einzige Pumpe. Im Jahr 1956 wurde eine leistungsstärkere TS 8/8 angeschafft, die diese erste Motorspritze bald aus dem Einsatz verdrängte. Diese historische Motorspritze wurde 1988 von Mitgliedern der Einsatzabteilung der Obertiefenbacher Feuerwehr restauriert. Im gleichen Jahr war sie Ausstellungsstück beim 13. Hessischen Feuerwehrtag in Limburg a. d. Lahn. Seit dieser Zeit schmückt dieses historische Gerät die Räumlichkeiten des Feuerwehrhauses am Kies.
Von Franz-Josef Sehr
Kreisfeuerwehrführer Moser schrieb am 23. Februar 1934 und am 29. Dezember 1934 an das Landratsamt des Oberlahnkreises:
"Unsere 15 Motorspritzen im Kreise, denen ja voraussichtlich in Kürze noch eine 16. nach Löhnberg folgt, sind so verteilt, daß fast sämtliche Orte innerhalb der 5km-Grenze von dem Standorte der betreffenden Motorspritze erreicht werden können. Das einzige Schmerzenskind in dieser Beziehung bleiben die Gemeinden Hofen, Nieder- und Obertiefenbach und dort wäre es erwünscht, wenn mein schon so oft gemachter Vorschlag, dort eine Motorspritze aufzustellen, endlich Berücksichtigung finden würde."
Der Landesoberinspektor Enders der Nassauischen Brandversicherungsanstalt teilte am 21. Januar 1936 mit:
"Gelegentlich des Brandes Jung am 30. Oktober 1935 verging längere Zeit bis man Wasser geben konnte, weil die Brauchkammer leer war und Brandkammer erst geöffnet werden mußte. Es hat sich herausgestellt, daß die dortige Spritze nicht ausreicht, um einen Brand schnell bekämpfen zu können. Es wird daher empfohlen, eine Motorspritze anzuschaffen."
Bürgermeister Becher berichtete am 26. April 1936 dem Landrat: "daß nach Anhörung des Gemeinderats von heute die Motorspritze beschafft wird."
Mit dem Leihvertrag, der am 14. September 1936 zwischen der Nassauischen Brandversicherungsanstalt und der Gemeinde Beselich geschlossen wurde, erhielt die Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach ihre erste Motorspritze mit einer Nennwasserlieferung von 400 l/Min. von der Firma E.C. Flader in Jöhstadt in Sachsen.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
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