

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Notzufahrt zur Klinik eingeweiht
Eine Zufahrtsstraße zum Krankenhaus ist zu wenig: Wenn im Katastrophenfall auf diesem Abschnitt ein Fahrzeug liegen bliebe oder die Zufahrt durch ein anderes Ereignis nicht möglich wäre, könnte dies fatale Folgen haben… Lange hat das Problem den verantwortlichen im St.-Vincenz-Krankenhaus und der Stadtverwaltung Kopfzerbrechen bereitet – nun ist es mit der Freigabe der Notzufahrt gelöst.
Und das noch günstiger als gedacht: Mit insgesamt 80 000 Euro wurden die zunächst auf 120 000 Euro geschätzten Gesamtkosten für die Baumaßnahme erheblich unterschritten. Zwei Drittel davon trägt das Krankenhaus, ein Drittel die Stadt. Erwin Reuhl, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz GmbH, Bürgermeister Martin Richard und Klaus-Werner Szesik, Geschäftsführer des Krankenhauses, gaben die 600 Meter lange Zufahrtsstraße jetzt frei.
Im Katastrophenfall kann der Verkehr nun im Einbahnstraßensystem geregelt werden, so dass an- und abfahrende Rettungsfahrzeuge sich nicht mehr begegnen. «Ich freue mich, dass Krankenhaus und Stadt nach langjährigem Ringen nun eine Lösung gefunden haben, um diese Notzufahrt zu realisieren», sagte Erwin Reuhl. Bei 20 000 stationären und den vielen ambulanten Patienten des Krankenhauses habe sich die Zufahrt mit den Jahren zu einem regelrechten Verkehrsknotenpunkt entwickelt. «Dass wir die Notzufahrt brauchen, war allen klar», sagte Reuhl.
Naturschutzgebiet erhalten
Aber wo sollte sie entlangführen? Um die Antwort auf diese Frage habe man viele Jahre gerungen und zwischen Naturschutz und der Baumaßnahme abgewogen. Denn es sollten so wenig Bäume wie möglich gefällt werden, damit der Schafsberg als Naturschutzgebiet erhalten bleiben. So habe man sich schließlich auf die «kleine Variante» verständigt. Martin Richard machte auf die vielen verschiedenen Interessen am Schafsberg aufmerksam, die es zu berücksichtigen galt: die des Krankenhauses mit Patienten, Besuchern und Zulieferern, die von Friedhofsbesuchern und die Interessen Anliegern am Schafsberg. «Die Notzufahrt war schon vor 30 Jahren ein Thema», sagte Richard. Es ist schön, dass sie nun da ist und wir hoffen, dass wir sie nie benutzen müssen.»
Die Böschung entlang der Straße, die immerhin ein Gefälle von etwa 20 Prozent aufweist, soll noch bepflanzt werden. Eine Schranke mit Poller wird noch angebracht, damit gewährleistet ist, dass die Zufahrt nur von Rettungsfahrzeugen befahren wird. Fußgängern und Radfahrern steht sie natürlich zur Verfügung – es sei denn, es tritt der Katastrophenfall ein… steg steg
