Waldbrunn. Am Rathaus und dem derzeitigen Feuerwehrgebäude der Gemeinde Waldbrunn soll ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet werden ...
WALDBRUNN BL zögert und will nicht über die Köpfe der Betroffenen entscheiden - Was wollen die Ortsfeuerwehren?
Das ist die Vorstellung von CDU und SPD, die sie in der aktuellen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) präsentierten. Die Lage des Standorts sei optimal, sagte Christian Schmitt (CDU), auch in Hinblick auf die geplante Fusion der Wehren aus Hausen und Fussingen. Sollten sich in den kommenden Jahren auch die Wehren der Ortsteile Ellar, Hintermeilingen und Lahr anschließen, könne das Gerätehaus erweitert werden, weil es in modularer Bauweise konzipiert sein soll und beim Platzbedarf somit flexibel agiert werden kann. Jana Jeuck (SPD) sieht das ähnlich. Eine Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass der Standort in Fussingen "auch für die Zukunft geeignet" sei, sagte sie. Angaben über die Projektkosten liegen noch nicht vor.
Bürgermeister Peter Blum (parteilos) beurteilte das Vorhaben ebenfalls positiv. Denn ein neues, geräumiges Feuerwehrgerätehaus könnte das derzeitige Kapazitätsproblem im Verwaltungsgebäude entschärfen. Dort müssten sich der Bauhof und die Feuerwehr aktuell Räume teilen, erklärte er. Allerdings räumte Blum auch ein, dass sich die Feuerwehr Hausen zuletzt gegen eine Fusion mit Fussingen ausgesprochen habe, jedenfalls dann, wenn die mit einem Ortswechsel verbunden sei. "Die Hauser Wehr will in Hausen bleiben."
Diese Entscheidung sorgte bei der Bürgerliste Waldbrunn (BLW) für Unbehagen. Man verschließe sich nicht einem Neubau, betonte deren Sprecher Oliver Hölzer. Nur halte es seine Fraktion für schwierig, "über die Köpfe der Feuerwehrkräfte hinweg zu planen". Wenn jetzt ein Haus für die Zukunft konzipiert und gebaut werde, entspreche es in zehn oder 15 Jahren möglicherweise nicht mehr den Anforderungen, weil sich dann herausgestellt habe, dass die Waldbrunner Wehren eben nicht fusionierten. Für seine Partei sei es für diese Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, machte Hölzer deutlich.
Ähnlich zurückhaltend äußerte sich Hölzers Parteikollege Tobias Wagner. Er gab zu bedenken: "Wenn wir jetzt bauen, und die Hauser Wehr will nicht in das neue Haus, was ist dann?" Dass die Feuerwehren aus den anderen Ortsteilen nach Fussingen umziehen würden, sei eine langfristige Lösung.
Fest steht allerdings, es muss gehandelt werden. Das bestätigte Bürgermeister Blum. Denn sowohl das Feuerwehrgerätehaus in Hausen als auch das in Fussingen wiesen Sicherheitsmängel auf, die beseitigt werden müssen. Investiert werden müsse somit in jedem Fall entweder in die Reparatur alter Strukturen oder in einen Neubau.
Im HFA-Ausschuss setzten sich CDU und SPD mit ihrem Antrag für den Neubau durch; wie die Waldbrunner Feuerwehren über die Pläne für ein neues Gerätehaus in Fussingen denken, dürfte sich heute Abend bei deren Jahreshauptversammlung zeigen. Diese beginnt um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle im Ortsteil Lahr.
anken bohnhorst
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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