Limburg-Weilburg. Oftmals entscheiden bei Schlaganfällen, Herzinfarkten und Verkehrsunfällen wenige Minuten über Leben und Tod ...

Malteser im Dienst: Cristian Darantik, Tobias Becker, Louisa Krafft, Ralf Mäser und Thomas Meudt. FOTO: Silvia M. BergmannBild: Malteser im Dienst: Cristian Darantik, Tobias Becker, Louisa Krafft, Ralf Mäser und Thomas Meudt. FOTO: Silvia M. Bergmann

LIMBURG-WEILBURG - Notfälle sind bei den Rettungsdiensten teils um 25 Prozent gestiegen

In solchen Notfällen ist schnelle Hilfe das A und O. Besonders deshalb ist die Arbeit der Rettungsdienste so wichtig und zugleich herausfordernd. Für den Landkreis Limburg-Weilburg sind die DRK-Kreisverbände Limburg und Oberlahn sowie der Malteser Hilfsdienst 24 Stunden pro Tag einsatzbereit, um Menschen in Notlagen zu helfen. Doch wie haben sich eigentlich ihre Einsatzzahlen in den vergangenen Monaten entwickelt? Und welche besonderen Herausforderungen aufgrund der Corona-Pandemie müssen gemeistert werden?

"Wir haben insgesamt acht Rettungswachen, 13 Mehrzweckfahrzeuge, vier Krankentransportfahrzeuge sowie drei Notarzteinsatzfahrzeuge", sagt Kreissprecher Jan Kieserg. Die Zahl der Notfälle habe in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen. Teilweise sei eine Steigerung um rund 25 Prozent gegenüber den Vorjahren festgestellt worden. Diese Tendenz bestätigt auch Olaf Wormuth vom DRK-Kreisverband Oberlahn. "Im vierten Quartal 2021 hatten wir ein um etwa 17 Prozent höheres Einsatzaufkommen gegenüber dem dritten Quartal 2021", berichtet er. Und auch der DRK-Kreisverband Limburg stelle laut Rettungsdienstleiter Sebastian Schneider eine stetig steigende Zahl an Transporten fest.

Ähnlich sieht die Situation beim Malteser Hilfsdienst aus. Es gebe generell mehr Einsätze, wobei die Anzahl der Notfälle derzeit etwa gleichbleibe, sagt Bezirksgeschäftsführer Gregor Goetz-Knoell. Dies liege unter anderem daran, dass oftmals Patienten in andere Kliniken verlegt werden müssten und die Hausärzte aufgrund von Impfungen und Corona-Tests überlaufen seien. "Deshalb rufen Patienten derzeit eher den Rettungsdienst", erklärt Goetz-Knoell.

Sowohl das DRK als auch der Malteser Hilfsdienst geben an, dass internistische Notfälle am häufigsten vorkommen. Dabei handele es sich primär um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die oft mit Atemproblemen einhergehen. Auch neurologische Erkrankungen führen den Angaben der Verantwortlichen zufolge zu vielen Einsätzen des Rettungsdienstes. "Zusätzlich kommen noch Corona-Verdachtsfälle und bestätigte Corona-Fälle hinzu", teilt Goetz-Knoell mit.

Corona erschwert die Arbeitsbedingungen

Die Corona-Pandemie sorgt aber nicht nur für mehr Einsätze. Sie beeinflusst darüber hinaus auch die Arbeit der mehr als 200 Rettungskräfte im Landkreis Limburg-Weilburg. "Die Durchführungsdauer der einzelnen Transporte aufgrund des hohen Bedarfs an Eigenschutz sowie die anschließende Dauer der Aufbereitung der Fahrzeuge führt zu einer erheblichen Mehrbelastung der Einsatzkräfte", sagt Schneider. Durch diese Umstände könnten weniger Transporte in einer regulären Dienstzeit durchgeführt werden. "Die deutliche Erhöhung von Desinfektionsmaßnahmen, ein stark erhöhter Hygieneaufwand und das ständige Tragen von FFP2-Masken sind eine Belastung", ergänzt Wormuth. Auch deshalb gebe es aktuell weniger Ruhepausen, und die Anzahl der Überstunden sei deutlich gestiegen. Auch die sich ständig veränderten Vorgaben seien eine große Herausforderung für das Personal, weiß Goetz-Knoell.

Fachkräftemangel wird immer deutlicher

Und inwieweit sind die Rettungswachen des Landkreises eigentlich vom Personalmangel betroffen? "Der Fachkräftemangel wird immer stärker spürbar", sagt Schneider vom DRK-Kreisverband Limburg. Dadurch werde die Personaleinsatzplanung erschwert. Bei DRK-Kreisverband Oberlahn und beim Malteser Hilfsdienst scheint die Situation nicht ganz so dramatisch zu sein. "Unser Stellenplan ist relativ voll. Allerdings haben wir in den vergangen Monaten mit einer sehr hohen Krankheitsquote und damit auch mit enormen Personalausfällen zu kämpfen", berichtet Olaf Wormuth vom DRK-Kreisverband Oberlahn. Ausfälle gebe es ab und an auch bei den Maltesern, teilt Gregor Goetz-Knoell mit. Vom Personalmangel sei man aber bislang verschont geblieben. tobias ketter

Die Jugend für den Rettungsdienst gewinnen

Um besonders die Jugend für die Arbeit im Rettungsdienst zu begeistern, scheuen die drei Organisationen (DRK Limburg und Oberlahn, Malteser Hilfsdienst) keine Mühen. "Wir haben kürzlich ein Marketing-Unternehmen beauftragt, welches mit uns ein ansprechendes und zeitgemäßes Recruiting-Video produziert hat", sagt Schneider. Das Video kann im Internet unter https://youtu.be/dNBlLwRvbXM angeschaut werden. "Die Jugend fördert das DRK Oberlahn über das Jugendrotkreuz", so Wormuth. Und auch beim Malteser Hilfsdienst gibt es eine Jugendabteilung. Außerdem werden regelmäßig Kindergärten und Schulen besucht, um dort von der Arbeit zu berichten. Und auch am jährlich stattfindenden Girls Day bekommen Mädchen die Chance, den Malteser Hilfsdienst kennenzulernen.

Wer für den Rettungsdienst arbeiten möchte, benötigt übrigens die Qualifikation eines Notfallsanitäters. Diese setzt eine dreijährige Berufsausbildung voraus und endet mit einem Staatsexamen. Eine weitere Möglichkeit, im Rettungsdienst arbeiten zu dürfen, ist die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Diese dauert drei Monate und endet mit einer Prüfung. tob

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 


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