Limburg. Sein Herz gehörte den Limburger Blauen Funkern - und der Familie. Das war zeitweise fast das Gleiche, denn "die Wiederholds" im LCV, das ist seit Jahrzehnten eine feste Größe ...
Bild: Dieter Wiederhold.FOTO: Klaus-Dieter Häring
LIMBURG/ELBTAL Mit ihm geht ein weiteres Original aus der Altstadt
Jetzt ist der ehemalige Generalfeldmarschall des Vereins, Dieter Wiederhold, gestorben.
"Wir sind sehr traurig", sagten viele Freunde gestern, als sie die Nachricht erhielten. Mit Dieter Wiederhold geht ein weiteres Limburger Original. Wer erinnert sich noch an die Zeit, als er laut tönend an der Spitze der närrischen Funkertruppe durch die Altstadt zog? Er konnte lautstark werben für seinen Verein.
Einer, der immer mit angepackt hat
Doch noch viel mehr wirkte er im Stillen, und das nicht nur dort. "Er war einer, der angepackt hat, auf den man sich immer verlassen konnte", sagen seine ehemaligen Vorstandskollegen. Das über Jahrzehnte hinweg.
Vor drei Jahren konnte der "Edel-Säcker" noch seinen 75. Geburtstag feiern. Und natürlich gibt es für diese Bezeichnung eine Definition: Sie kennzeichnet einen in Limburg geborenen Altstadtbewohner, dessen Familie schon lange in der Stadt ansässig ist. Dieter Wiederhold und seine Familie verbrachten viel Lebenszeit in der Domstadt, bevor sie später nach Dorchheim umzogen. Die Familie hat Limburg geprägt, sogar ein Stück Stadtgeschichte geschrieben.
Sein Vater Heinrich gehörte zu den Mitbegründern des Limburger Carnevalvereins und der Jungfunker. Schon als Fünfjähriger hatte Dieter deshalb begonnen, Fastnachtsluft zu schnuppern. Später stand er an der Spitze der Jungfunker, organisierte und leitete die Kinderkappensitzungen, trat mit 17 Jahren ins Offizierskorps ein. Dort gibt es eine strenge Rangfolge. Er brachte es bis zum höchsten, dem Generalfeldmarschall. Als Prinzen- und Prinzessinnenbegleiter war er vielen eine gute Stütze. Sie senden ihm nun "ein letztes, leises Helau".
Über 70 Jahre beim LCV, über 60 bei der Limburger Feuerwehr. Von 1960 bis 2003 war er aktiver Feuerwehrmann. Bei den Großbränden im Weilburger Schloss, Kaufhaus Theile, Möbel Müller und bei vielen Unfällen auf der Autobahn stand er seinen Mann.
In Elbtal hatte er sich etwas mehr ins Private zurückgezogen, doch vor der Corona-Zeit kamen noch Treffen hinzu, die pandemiebedingt auch ein wenig in den Hintergrund gerückt sind: die des Jahrgang 1943/44. Verlässlich und mit Spaß bei der Sache - also so wie immer - hat er seit rund 40 Jahren diese Treffen organisiert, Feiern und Ausflüge vorbereitet, zu denen in den guten Zeiten rund 40 Teilnehmer kamen.
Mit einem Augenzwinkern
Dieter Wiederhold hat nie den Mut verloren - und immer ein gutes Händchen dafür gehabt, anderen eine Freude zu machen. Wer erinnert sich noch an ihn als Nana Mouskouri oder Lili Marleen auf der Bühne? Er erntete jede Menge Lacher, wie gewollt.
Immer ein wenig im Hintergrund, aber stets dabei: Seine Frau Karin hat ihn in allem unterstützt. Kein Wunder also, dass die beiden Töchter und der Sohn gleich festeweg im Karneval aktiv waren. Das gilt heute sogar noch für die Enkel und Urenkel. Man kann also sicher sein: Seine guten Initiativen werden weitergehen.
Petra Hackert
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.