Runkel-Dehrn. In der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dehrn im Bürgerhaus hat Wehrführer Marco Sehr Kritik an der Runkeler Stadtverwaltung geübt ...
Bild: Zahlreiche langjährige Mitglieder wurden während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Dehrn geehrt. foto: robin klöppel
DEHRN - Feuerwehr zieht Bilanz - Dem Rückgang von Einsatzkräften vorbeugen - Ehrenmitglieder ernannt
Ihm war zu Ohren gekommen, dass in einer internen Sitzung darüber gesprochen worden war, dass es angeblich bei der Wehr zu viele Atemschutzgeräteträger und -geräte gebe und hier Mittel gestrichen werden könnten. Sehr sagte: "In der heutigen Zeit, in der immer mehr Aktive außerhalb des Stadtgebietes oder des Landkreises arbeiten, sollte man über jeden Feuerwehrmann dankbar sein." Hier gehe es nicht um Geld, sondern die Sicherheit der Bürger der Stadt Runkel. Bürgermeister Michel Kremer (parteilos) stellte klar, dass längst entschieden worden sei, in diesem Bereich keine Mittel zu kürzen.
Sehr berichtete, dass Corona die Feuerwehr fest im Griff gehabt habe. Trotz Covid 19 hätten zwar einige Lehrgänge stattfinden können, doch längst nicht alle. Sehr: "Dies wird uns in den nächsten Jahren noch einen faden Beigeschmack bringen, denn gerade die jungen Kameradinnen und Kameraden werden auf ihren Grundlehrgang warten müssen. Ich hoffe, dass sich eine Möglichkeit findet, dieses Problem zu lösen, um einem eventuellen Schwund in der Einsatzabteilung entgegenzuwirken."
Derzeit bestehe die Dehrner Wehr aus 45 Aktiven. Vor und nach jeder Übung seien die Aktiven in der Coronazeit getestet worden. Desinfizieren der Fahrzeuge und Geräte sei zum Standard geworden. Die Gesamtübungsstunden 2021 beliefen sich auf 734,5 Stunden. Vier Nachwuchskräfte seien in die Einsatzabteilung übernommen worden. 2021 seien 31 Einsätze absolviert worden, insgesamt 711,43 Einsatzstunden. Zu den Alarmierungen hätten neben einem Fehlalarm sechs Brände und 23 Hilfeleistungen gezählt. Der Wehrführer sagte: "Besonders hervorheben möchte ich die sehr gute Tageseinsatzstärke und die sehr gute Ausrückezeit von im Schnitt drei Minuten nach Alarmierung."
Der Wehrführer freut sich auch, dass die Wehr voraussichtlich im Januar 2023 ein neues Staffellöschfahrzeug 20/25 erhalten werde. Dafür müsse die Stadt dringend Führerschein- und Maschinistenlehrgänge bereitstellen. Nach Beanstandung durch den technischen Prüfdienst, sei der Boden der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses durch eine Fachfirma komplett restauriert und neu beschichtet worden. Nach Beendigung der Maßnahme seien ein neuer Werkstattbereich geschaffen und die komplette Fahrzeughalle und der Flur unter der Leitung von Christian Fürstenfelder neu gestrichen worden.
Wieder Übungen in Präsenz
Jugendwart Jonas Rohles berichtete, dass die Pandemie auch bei der Dehrner Nachwuchswehr ihre Spuren hinterlassen habe. Anfang 2021 habe die Jugendwehr noch 35 Mitglieder gezählt, momentan zähle sie nur noch elf Jungen und zehn Mädchen. Seit Juni 2021 könnten sich die Kinder und Jugendlichen aber wenigstens wieder zu Übungen treffen, nachdem es die Monate davor außer Online-Übungen keine Aktivitäten mehr gegeben habe.
Stadtbrandinspektor Andreas Schuld freut sich, dass trotz Corona die Dehrner Aktivenzahl stabil geblieben sei. Er geht davon aus, dass die entsprechenden Kameraden dieses Jahr noch mit Führerscheinen für das neue Fahrzeug ausgestattet werden könnten.
Bürgermeister Michel Kremer lobte, dass die Dehrner einer der den Runkeler Brandschutz tragenden Stadtteilwehren sei. Landrat Michael Köberle (CDU) würdigte, dass die Wehr 365 Tage im Jahr im Einsatz und auch im Katastrophenschutzzug des Kreises engagiert sei. Die Musikwartin des Blasorchesters der Wehr, Julia Eschinger, erklärte, dass das Blasorchester unter der Leitung von Kai Tobisch derzeit über 25 Musiker verfüge. Neue Leute seien bei den Proben donnerstags von 18.15 bis 19.45 im Probenraum des Feuerwehrhauses willkommen.
Folgende verdiente Mitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Helmut Beul, Jürgen Preusser, Harald Courtial, Christoph Hoss, Heinz Laux, Gerhard Hölzenbein, Bruno Burggraf, Alois Wagner, Karl-Heinz Wingenbach, Toni Duchscherer und Jörg Dörr. Folgende weitere Mitglieder wurden ausgezeichnet: Josef Burggraf (75-jährige Mitgliedschaft), Karl Burggraf, Hubert Leber (beide 70-jährige Mitgliedschaft), Adolf Sehr (65-jährige Mitgliedschaft), Lorenz Adam, Werner Geis (beide 60-jährige Mitgliedschaft), Thomas Beul, Bernhard Ernst, Klaus Linn, Horst Preusser, Reinhard Weimer, Gerhard Kremer, Lothar Feger (alle 50-jährige Mitgliedschaft), Matthias Sehr, Michael Michael Heun, Bernd Schäfer (alle 40 Jahre aktive Mitgliedschaft), Karl-Josef Haas, Heinz Laux, Bernhard Schäfer, Gerhard Hölzenbein, Bruno Burggraf, Frank Pötz, Alois Wagner, Thomas Jung, Dieter Weißer, Hans Harvanek, Karl-Heinz Wingenbach, Wolfgang Streb, Toni Duchscherer (alle 40-jährige Mitgliedschaft), Albert Egenolf, Matthias Michel (beide 25-jährige Mitgliedschaft), Jürgen Reis, Lothar Hanz, Christoph Drossel, Mathias Müller (alle 25-jährige Mitgliedschaft). Ein Präsent gab es für den aus dem Vorstand ausscheidenden Marko Martun, der 30 Jahre dem Vorstand angehört hatte. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Christopher Muth gewählt. Ohne Gegenstimmen in seinem Amt bestätigt wurde Kassierer Mario Jung. robin klöppel
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.