Limburg. Vor 65 Jahren trat Hans-Jürgen Limberger in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr. 12 000 Einsätze hat er für seine Mitmenschen gefahren und in drei Jahrzehnten auf Kreisebene 2700 Einsatzkräfte in Grund- und Truppenführerlehrgängen ausgebildet ...
Bild: Ein Freudentag für Hans-Jürgen Limberger: Der frühere Stadtbrandinspektor und Wehrführer feiert heute seinen 80. Geburtstag. FOTO: Dieter Fluck
LIMBURG Wehrführer und Stadtbrandinspektor: Hans-Jürgen Limberger feiert heute seinen 80. Geburtstag
Er selbst absolvierte 30 Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Kassel, war Limburgs Stadtbrandinspektor und Wehrführer. Heute feiert der rüstige Pensionär bei bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag und blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Limberger erblickte am 30. Juni 1942 Mitten im Krieg im damaligen Notkrankenhaus das Licht der Welt, das zu dieser Zeit im Pallottinerkloster eingerichtet war. Sein Elternhaus befand sich in der benachbarten Frankfurter Straße. Nach dem Krieg besuchte er die Werner-Senger-Schule, später die neu errichtete Goetheschule. Im Alter von 15 Jahren begann Hans-Jürgen im Ausbesserungswerk der Bahn seine Ausbildung im Schlosserhandwerk. Da die Werkswehr keine Jugendlichen aufnahm, begeisterte ihn der Ehemann seiner Schwester für den Eintritt in die Limburger Feuerwehr. Dank seiner technischen Fähigkeiten und seines Fleißes brachte es Limberger bei der Bahn zum Technischen Betriebsinspektor und war als Wagenmeister für die Abnahme fertiggestellter Fahrzeuge zuständig. 1997 wurde der Fachmann nach 40 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Neben seinem Beruf war die Feuerwehr sein Leben. Als sich Hans Arnold aus seinen Führungsämtern altersbedingt zurückziehen musste, übernahm Limberger 1993 für die folgenden neun Jahre die Verantwortung als Wehrführer und wurde 1994 Stadtbrandinspektor; ein Ehrenamt, das er bis 2002 mit großem Sachverstand ausübte. Zusätzlich war er Mitglied in der Technischen Einsatzabteilung des Katastrophenschutzes beim Kreis Limburg-Weilburg sowie im Ausschuss für die ICE-Strecke Köln-Frankfurt und bis 2007 noch 17 Jahre Brandverhütungsbeauftragter der Stadt Limburg.
Auch heute pflegt der 80-Jährige Kontakte zur Feuerwehr der Gemeinde Burg im Osten Brandenburgs. Die Floriansjünger des im Spreewald liegenden Kurortes hatten im Rahmen einer freundschaftlichen Verbindung seinerzeit sieben Fahrzeuge übernommen, die von Limburger Wehren ausgemustert wurden.
Anpackender Idealist
Bei seiner Verabschiedung aus seinen Führungsdiensten im Jahr 2002 würdigten Vertreter aus Politik und Feuerwehr Hans-Jürgen Limberger als einen anpackenden Idealisten, der als Führungskraft für das Wohl der Bevölkerung verantwortungsvolle und sehr zeitintensive Aufgaben wahrgenommen habe. Der Dank galt auch seiner Ehefrau Monika, mit der er nunmehr 55 Jahre verheiratet ist und ohne deren Nachsicht und Unterstützung Hans-Jürgen Limberger Aufgaben nicht hätte erfüllen können.
Der damalige Erste Kreisbeigeordnete Manfred Michel hatte damals dem "Feuerwehrmann mit Leib und Seele" den vom Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch verliehenen Landesehrenbrief überreicht. Es war der abschließende Höhepunkt vieler Auszeichnungen, die sich Limberger im Laufe seiner 40-jährigen Dienstzeit in Form von Urkunden und Ehrenzeichen erworben hatte. Im Feuerwehr-Ruhestand ist er noch Mitglied der Alters- und Ehrenabteilung.
Alte Limburger erinnern sich, dass Hans-Jürgen Limberger in den sechziger Jahren als aktiver Hockeyspieler der Kugel nachjagte und er mit den heute noch klangvollen Namen einer großartigen Mannschaft wie den späteren Bundestrainern Klaus Kleiter und Paul Lissek die Hessenmeisterschaft gewann. Im Ruhestand widmet sich der Jubilar seinem Gartenhobby auf der Schleuseninsel und hat mit Ehefrau Monika alle großen Ziele in Europa wie auch in den USA bereist, wo drei ihrer älteren Schwestern leben. Dieter Fluck
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.