Beselich-Obertiefenbach. Das Thema Absturzsicherung stand jetzt bei der Feuerwehr Obertiefenbach auf dem Übungsplan und konnte dafür auch einen sehr guten Trainingsort finden ...
Bild: Die Kameraden der Feuerwehr Obertiefenbach konnten bei „Brita SE“ realitätsnah üben. FOTO: PRIVAT
OBERTIEFENBACH Die Feuerwehr übt bei „Brita SE“ im Investzentrum
Nach einer Objektbegehung der „Brita SE“ im Investzentrum - ermöglicht durch den Standortverantwortlichen Torsten Schmitt und die Sicherheitsfachkraft Alexander Ramich zur Prüfung der Möglichkeiten bei der Übung - stand ein geeignetes Übungsobjekt zur Verfügung. „Die vielseitigen Gegebenheiten vor Ort boten beste Möglichkeiten für verschiedenste Übungsszenarien, so konnten zwei verschiedene Szenarien vorbereitet werden“, berichtet die Feuerwehr.
Bei einem Szenario wurde bei der Erkundung eine reglose Person auf einem Dach im Bereich der Technikräume lokalisiert. Über einen Abhang wurde mit einer Steckleiter sicher abgestiegen und die benötigten Einsatzmittel in die Nähe des Patienten gebracht. Auf dem Dach angekommen, fanden die Kameraden die verletzte Person mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung. „Mit dieser Annahme war die Einsatztaktik der schonenden Rettung definiert“, heißt es im Bericht der Feuerwehr. Auf dem Rettungsbrett (Spineboard) wurde die Person schonend in dauerhaft waagerechter Haltung vom Dach gerettet.
Die alternative Rettungsmöglichkeit, wenn die Rettung zeitkritischer oder räumlich beengter ist, wäre die Rettung über eine sogenannte Leiterrutsche. Hierbei würde das Spineboard auf die Leiter aufgelegt und der Patient geführt nach unten rutschen gelassen.
Vorgehensweisen einmal auffrischen
Im Logistikhof übte währenddessen die zweite Gruppe. Hier wurde kein direktes Einsatzszenario dargestellt, das die Kameraden abarbeiten mussten, sondern eine Praxisübung mit dem Gerätesatz Absturzsicherung (GSASS). Zur Nutzung des GSASS müssen die Feuerwehrmänner und -frauen eine Zusatzausbildung sowie eine arbeitsmedizinische Untersuchung nach G41 vorweisen. Aufgrund der langen Corona-bedingten Pause wurden bei einer kurzen theoretischen Grundlagenwiederholung die Ausrüstung und die Vorgehensweisen sowie Besonderheiten beim Vorsteigen noch einmal aufgefrischt.
Die vier in Beselich vorhandenen Gerätesätze schaffen bei einer solchen Übung einen großen gestalterischen Freiraum, und der gleichzeitige Vorstieg mehrerer Trupps ist möglich. Nach der Einteilung von Zwei-Mann-Trupps legte jeweils ein Kamerad den Gurt an und rüstete sich, unterstützt durch seinen Partner, aus.
Unter der Annahme, dass die Treppen im Übungsbereich nicht mehr begehbar seien, stiegen die ausgerüsteten Kameraden jeweils über das Geländer und außen entlang der Feuertreppe in die nächste höhere Ebene auf. Am Ende des Vorstiegs waren, gesichert und dadurch mit zwei freien Händen, drei Feuerwehrknoten am Stück mit einer Feuerwehrleine anzufertigen. Die Schwierigkeit dabei: in welcher Reihenfolge sind Mastwurf, Schotenstich und Achterknoten am besten anzulegen, damit ausreichend Leine zur Verfügung steht und die Knoten sicher ausgeführt werden können? Nach den Knoten und dem Rückstieg wurde die Ausrüstung im Trupp getauscht, und der Zweite konnte seinen Vorstieg üben.
Informationen zur Feuerwehr Obertiefenbach gibt es auch unter https://feuerwehr-obertiefenbach.de. red
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.