Elz. Der Gemeindevorstand hat Vorbereitungen für mögliche Katastrophenfälle getroffen. Zum Beispiel wurde ein Notstromkonzept mit der Anschaffung von Notstromaggregaten erstellt ...
ELZ - Notstromaggregate sollen gekauft werden
Das geht aus Antworten von Bürgermeister Horst Kaiser (CDU) auf Anfragen von SPD und Bürgerliste in der Gemeindevertretung zu Notfallplänen hervor.
Wie der Bürgermeister ausführte, hatten alle drei Fraktionen bereits im Juni 2022 gemeinsam ein Konzept gefordert, um die Infrastruktur, vor allem einen Stromausfall, im Katastrophenfall aufrechtzuerhalten. Daraufhin habe sich der Gemeindevorstand mit der Feuerwehr und dem Katastrophenschutzbeauftragten auf Kreisebene in Verbindung gesetzt und die notwendigen Maßnahmen zusammengestellt. So sei ein „Notstromgrundkonzept“ erarbeitet worden, für das vor allem der Katastrophenschutzbeauftragte in der Elzer Feuerwehr, Dominik Hunsänger, verantwortlich war.
Auf der Grundlage der „Handlungsempfehlung Stromausfall des Landes Hessen“ ergebe sich für die Gemeinde Elz ein Grundbedarf zur Notstromversorgung für die folgenden Objekte: Feuerwache Elz, Feuerwehrgerätehaus Malmeneich, Rathaus Elz, als Anlaufstelle der Zivilbevölkerung mit behelfsmäßigen Unterbringungsmöglichkeiten Bürgerhaus Elz, Dorfgemeinschaftshaus Malmeneich. Notstrom auch für die Wasserversorgung in der Brunnenanlage im Hadamarer Graben.
In der Feuerwache Elz seien bereits alle Vorkehrungen für eine Notstromversorgung getroffen worden. Das erforderliche Notstromaggregat sei vorhanden. In allen anderen Einrichtungen müsse zunächst die Möglichkeit zur Notstromeinspeisung geschaffen und die Notstromaggregate beschafft werden. Dafür seien die entsprechenden Mittel und Maßnahmen im Haushalt 2023 eingeplant.
Was eine Gasmangellage betreffe, so müsse gesagt werden, dass die breite Bevölkerung, aber auch Pflegeeinrichtungen selbst in der Verantwortung stünden, Vorsorge zu treffen. Leider sei auch klar, dass die meisten Elzer Bürger und Bürgerinnen sich über eine solche Lage nur geringfügig Gedanken gemacht hätten. Es sei aber eine starke Nachfrage nach Brennholz festgestellt worden. Offensichtlich seien auch zusätzliche elektrische Heizlüfter angeschafft worden.
Keine Panik verbreiten
Der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und die „Handlungsempfehlung zur Einsatzplanung des Brand- und Katastrophenschutzes bei einer Gasmangellage“ des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport könnten hier schon wertvolle Hinweise geben.
Bei allem sollte aber vermieden werden, durch ständige Veröffentlichungen zu diesem Thema Angst und Panik zu verbreiten, meinte der Bürgermeister. Als mögliche „Wärmeinseln mit Notstromversorgung“ habe Elz bei der Abfrage des hessischen Innenministeriums für die Erfassung des Betreuungseinrichtungskatasters das Bürgerhaus und das Dorfgemeinschaftshaus Malmeneich angegeben.
Um das Bürgerhaus oder auch das Dorfgemeinschaftshaus in Malmeneich oder die Feuerwache zu beheizen, wenn es kein Gas mehr gäbe, müsse auf Heizgeräte, die mit Diesel oder Heizöl betrieben werden, zurückgegriffen werden. Dazu sei die Firma Much angesprochen worden, die viele solcher Geräte vorhalte. Die Firma Much sei grundsätzlich bereit, ein auf Elzer Bedürfnisse zugeschnittenes Paket von Heizlüftern zu reservieren.
Was die Wasserversorgung betreffe, so reiche bei „Normalbetrieb“ der Vorrat in den Hochbehältern aus, um die Gemeinde bei Stromausfall einen Tag lang mit Wasser zu versorgen. In einem solchen Fall sollte besonders sparsam mit Wasser umgegangen werden. Der leistungsfähigste Brunnen III werde mit einer Notstromversorgung ausgestattet.
Zur Alarmierung bemerkte der Bürgermeister, die neuen Digitalsirenen werden zurzeit in der Gemeinde an verschiedenen Standorten installiert. Diese seien bei Stromausfall über Akkus gepuffert und könnten noch für etwa fünf weitere Alarmierungen genutzt werden. Am 8. Dezember werde in Elz ein Probealarm stattfinden.
Im Falle, dass sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten über Telefon und Mobilfunk ausfielen, stünde nur noch in der Feuerwache eine digitale Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung.
Bernd Lormann
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.