WALDBRUNN-FUSSINGEN. Sieben verletzte Personen, davon zwei Frauen, zwei Männer und drei Kinder, sind die Bilanz eines Gasunfalls am Neujahrsabend in einem Einfamilienhaus in der Wiesenstraße ...
Bild: Kohlenmonoxid-Austritt
Sieben Verletzte wegen Kohlenmonoxid-Austritt / 80 Rettungskräfte beteiligt / Gaskocher als Ursache identifiziert
Von Klaus-Dieter Häring
Gegen 21 Uhr wurde ein Notarzt in die Wiesenstraße gerufen, nachdem in dem Einfamilienhaus ein Mann ohnmächtig wurde und drei weitere Personen über Übelkeit klagten. Der Notarzt betrat daher das Haus und sofort schlug sein Kohlenmonoxid-Melder Alarm. Diesen trägt jeder Notarzt in Mundhöhe an seiner Uniform, da Kohlenmonoxid Geruchs- und Geschmacksneutral ist.
Sofort meldete der Notarzt den Fall der Feuerwehr-Leitstelle und sorgte dafür, dass die Personen die noch im Haus waren, dies sofort verließen. Innerhalb kürzester Zeit war dann auch die Feuerwehr an der Einsatzstelle und öffnete die Tür zum Heizungskeller, um die Gasheizung abzustellen. Zudem sorgten die Einsatzkräfte dafür, dass der ohnmächtige Mann dem Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übergeben wurde. Der 51 Jahre alte Mann wurde anschließend in eine Druckkammer nach Wiesbaden gebracht. Alarmiert wurden zusätzlich notärztliche Rettungsdienste aus dem Rhein-Lahn-Kreis, die sich mit den Limburger Kollegen um die betroffenen Personen kümmerten.
Feuerwehr fordert Kohlenmonoxid-Melder
Im gleichen Zeitraum kümmerten sich die über 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr um das Haus. Mit Atemschutz wurden die Räume betreten und in einem Wohnraum ein Gaskocher entdeckt, der nach ersten Angaben zum Kochen genutzt wurde, aber auch dazu, um den Raum zu heizen. Beim Bedienen dieses Kochers soll laut Polizei Gas aus einer geöffneten Gasflasche ausgetreten sein. Dem Mann soll schlecht geworden sein, sodass er sich ins Bett gelegt habe. „Wenn der Melder des Notarztes nicht angegangen wäre, hätte das schlimmer ausgehen können“, sagte einer der Feuerwehrleute. Ins Krankenhaus nach Limburg wurden eine 42 Jahre alte Frau und zwei Kinder gebracht. Zwei dieser Personen konnten aber schon am Abend wieder zurück nach Fussingen.
Der Einsatz war nach der Entfernung der Gasflaschen dem Entlüften des Hauses für die Feuerwehr und Rettungsdienste noch nicht beendet. So ging man zu Beginn von vier Personen aus, die in dem Haus waren. Doch es wurden zu einem späteren Zeitpunkt noch drei Kinder gemeldet, die das Gebäude aus Angst verlassen haben und bei Freunden untergekommen sein sollen. Auch diese drei Kinder wurden notärztlich versorgt. Insgesamt waren mehr 80 Personen an der Rettungsaktion beteiligt. Neben allen Waldbrunner Feuerwehren waren auch die Brandbekämpfer aus Merenberg im Einsatz, dazu sechs Rettungswagen und ein Notarzt. Die Wiesenstraße und auch die Unterstraße waren für den Zeitraum der Rettung komplett gesperrt.
Einer der Feuerwehrmänner sagte, dass die Truppe schon länger für Kohlenmonoxid-Melder kämpfe. Denn wenn der Notarzt nicht da gewesen wäre, hätten die Einsatzkräfte das Haus betreten, ohne von der Gefahr etwas zu ahnen.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.