RUNKEL-SCHADECK. Der Ortsbeirat von Schadeck hat sich am vergangenen Montag für die Anschaffung einer neuen Feuerwehr-Drehleiter ausgesprochen ...

Drehleiter

Einstimmig ist der Beschluss für die Neuanschaffung und gegen ein gebrauchtes Fahrzeug in Schadeck gefallen

Von Tobias Ketter

Die Mitglieder votierten einstimmig dafür, dass das Schadecker Gremium die Stadtverordnetenversammlung nun auffordert, die Beschlüsse aus den Jahren 2021 und 2022 in Bezug auf die Anschaffung für die Feuerwehr Runkel/Schadeck zu bestätigen und eine schnellstmögliche Umsetzung zu fordern. Das Parlament der Burgenstadt wird sich am Mittwoch, 15. März, erneut mit dem Thema auseinandersetzen. „Die Feuerwehr leistet tolle Arbeit und sie muss deshalb auch gut ausgestattet sein”, sagte Jörg-Peter Heil (Liste Schadeck/CDU), Ortsvorsteher und Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung.

Der Bedarf- und Entwicklungsplan aus dem Jahr 2016 sieht vor, dass bereits Ende 2022 eine Drehleiter angeschafft werden sollte. Dies sei allerdings bislang nicht geschehen, da es innerhalb des Magistrats noch offene Fragen gebe und auch über die mögliche Anschaffung eines gebrauchten Fahrzeugs gesprochen werde. „Leider haben wir bislang keine klaren Aussagen in Bezug auf die internen Beratungen im Magistrat erhalten”, berichtete Heil. Feuerwehrsprecher Jörg Martin ergänzte: „Auch wir wurden bedauerlicherweise bisher nicht vom Magistrat angehört und wir sind dementsprechend nicht in die Debatte mit eingebunden.”

Rund 700.000 Euro kostet eine neue Drehleiter. „Die Stadtverordneten haben mit dem Beschluss zur Bereitstellung des Gesamtbetrags grundsätzlich schon für ein neues Fahrzeug gestimmt”, so der Ortsvorsteher. Die Entscheidung sei also eigentlich bereits gefallen. „Normalerweise geht es im Magistrat nur im Details. Das ist beim Drehleiter-Thema aber anders, denn hierbei wird die Grundsatzentscheidung des Parlaments in Frage gestellt”, bedauerte Heil.

Höchstmögliche Förderung zeigt den Bedarf

Das Land Hessen bezuschusst die mögliche Investition mit einem Betrag in Höhe von 217.000 Euro. „Der Magistrat hat am 30. August 2021 den Förderantrag gestellt”, teilte Martin mit. Den Zuwendungsbescheid habe man im Juli 2022 erhalten. „Zuvor hat das Land Hessen den Landkreis Limburg-Weilburg mit Blick auf die Notwendigkeit der Anschaffung befragt. Daraus resultierend erhielten wir dann die höchstmögliche Förderung, was nochmals verdeutlicht, dass ein neues Fahrzeug wirklich gebraucht wird”, erklärte der Feuerwehrsprecher. Bürgermeister Michel Kremer (parteilos) habe während der Scheckübergabe des Landes berichtet, dass nun eine neue Drehleiter bestellt werde, was bedauerlicherweise immer noch nicht geschehen sei.

„Allein schon durch die Tatsache, dass ein Förderantrag gestellt wurde, ist klar, dass Bedarf besteht”, sagte Heil. Zuvor habe nämlich sowohl der Stadtbrandinspektor als auch der Kreisbrandinspektor auf Nachfrage bestätigt, dass es Neuanschaffung notwendig sei. Den Angaben des Ortsvorstehers zufolge ist der Kauf einer gebrauchten Drehleiter nicht sinnvoll. „Dann müssten wir nämlich den Förderbescheid zurückgeben, Runkel stehe in einem schlechten Licht und die Erwartungshaltung der Feuerwehrkameraden würden sich nicht erfüllen”, sagte Heil. Die Stadt mache sich in den Augen einiger Bürger lächerlich, da es keinen plausiblen Grund für die Nichtbeschaffung eines neuwertigen Fahrzeugs gebe. „Eine neue Drehleiter hat auch eine Garantie und Runkel würde durch den Erwerb über Jahre hinweg Ruhe haben”, so der Lokalpolitiker weiter.

„Ein gutes Zeichen von Bürgern für Bürger”

Heil hofft, dass möglichst schnell eine Entscheidung zugunsten des neuen Fahrzeugs getroffen wird. „Je länger wir warten, desto höher werden nämlich die Kosten.” Feuerwehrsprecher Martin geht davon aus, dass es selbst bei einer zügigen Ausschreibung erst im Jahr 2025 zu der Lieferung des Gefährts kommen wird. „Wir kennen natürlich die angespannte finanzielle Situation der Stadt und eine Drehleiter ist freilich ein riesiger Kostenpunkt.” Dennoch wünscht sich Martin, dass das Fahrzeug zeitnah beschafft wird. „Ich freue mich im Zuge dessen über die Unterstützung des Ortsbeirats. Es ist ein gutes Zeichen von Bürgern für Bürger”, betonte der Feuerwehrsprecher.

Derzeit nutzen die Kameraden übrigens eine Leihleiter von einer nahegelegenen „Feuerwehrfirma”. Das sei keineswegs optimal, da diese möglicherweise künftig auch mal nicht zur Verfügung stehen könne, sagte Heil. Und warum benötigt die Feuerwehr eine neue Drehleiter? Für das alte Fahrzeug, das seit 2012 genutzt wurde, stehe nun die sogenannte Zehn-Jahres-Wartung an. Diese kostet mehr als 100.000 Euro. Die Verantwortlichen haben sich jedoch gegen die teure Wartung entschieden, da ein wichtiges Elektronikteil nicht mehr hergestellt wird und so das Risiko besteht, dass die alte Drehleiter im Falle eines Defekts künftig sowieso nicht mehr eingesetzt werden kann. „Deshalb ist sie Ende 2022 außer Dienst gegangen und wir hoffen nun auf ein neues Gefährt”, erklärte Martin.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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