VILLMAR. Die Feuerwehrleistungsübung trägt ihren Namen zu Recht. Denn das, was die Mannschaften aus Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen bei den zu erfüllenden Aufgaben zu bewältigen hatten, war sportliche Leistung auf allerhöchstem Niveau ...

Beselicher Mannschaft gewinnt souverän Feeurwehrleistungsübung in Villmar

Von Klaus-Dieter Häring

„Ein normaler Feuerwehrmann schafft das nicht“, erklärte der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Yannik Silbereisen. Und ein Blick auf die Aufgabenliste zeigt auch einem Nichtfachmann, dass die Aufgaben für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein enormes Training voraussetzen. „Ein halbes Jahr vorher einen Tag in der Woche, dazu kommen noch die 600 Fragen“, sagte einer der Teilnehmer, der zufrieden mit einem kühlen Getränk auf das Ergebnis wartete.

Bevor jedoch der Tag für ihn begann, musste das Gelände vor der Johann-Christian-Senckenbergschule in Villmar weitläufig abgesperrt werden. Denn auf der Straße wurde der praktische Teil für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgebaut. Hier zu finden war ein Stand, an dem schwere Knoten auf Zeit von vier Teilnehmern aus den Feuerwehren geknotet werden mussten. Als Übungsobjekt für den weiteren praktischen Teil wurde ein zweigeschossiges Einfamilienhaus vorgegeben, in dem es zu einem Brand gekommen war, der sich auf die gesamte Wohnung ausgebreitet hatte. Als Aufgabe musste eine bewusstlose Person aus dem Wohnzimmer gerettet werden. Der Zugang zum Gebäude erfolgte durch einen Kriechtunnel, der auf der Eingangsseite mit einer Tür versehen war. Der Brand war zu löschen und die Person zu retten.

Da das Grundstück, wie angenommen, nicht ohne Hilfsmittel zu betreten war, muss te eine Leiter angestellt werden. Für die Durchführung der Löschübung standen einer Gruppe (neun Personen) maximal siebeneinhalb Minuten zur Verfügung und einer Staffel (sechs Personen) maximal achteinhalb Minuten.

Der theoretische Teil bestand aus der schriftlichen Beantwortung von 15 Fachfragen, die von der Staffel oder der Gruppe innerhalb von zehn Minuten beantwortet werden mussten. Insgesamt 14 Mannschaften mit 105 Feuerwehrfrauen und -männern stellten sich dem sportlichen- und feuerwehrtechnischen sowie theoretischen Wettkampf.

Sondermannschaft aus der Politik

Vor allen anderen Mannschaften war in diesem Jahr erstmalig außer Konkurrenz eine Sondermannschaft aus politischen Vertretern gestartet. Dies auf Anregung und unter der Leitung der Hünfelder Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer, Sprecherin der heimischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Als Senior-Coach fungierte der Ehrenvorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Limburg-Weilburg Franz-Josef Sehr, der mit einigen weiteren Kameraden die Mannschaft vorbereitet hatte.

HFLÜ Limburg-Weilburg 2023Bild: Die Mannschaft "Florian Politik" samt Ausbildungs- und Betreuerteam

Bei den Mannschaften, die letztendlich antraten, stieg dann bis zum Nachmittag die Spannung. Hier stand vor allem die Frage im Raum, wie man vor den Augen der zwei neutralen Schiedsrichterteams aus dem Landkreis Gießen und dem Main-Kinzig-Kreis abgeschnitten hatte. Denn über das Ergebnis entschied die Prozentzahl, die jede Gruppe oder Staffel erreicht hatte. Für die Feuerwehrleistungsstufe Bronze mussten 50 bis 75 Prozent, für Silber 76 bis 87 Prozent und für Gold 88 bis 100 Prozent der maximal erreichbaren Leistung erbracht werden. Und wie gut letztendlich die Gruppen sich auf diesen Tag vorbereitet hatten, zeigten die sehr guten Ergebnisse.

Sieger mit einer Punktzahl von 100 Prozent wurde am Ende Obertiefenbach 2 vor dem Team Beselich, das mit 99,7 Prozent auf Rang zwei landete. Dies bedeutet am Ende, dass eine im Fragebogen richtig beantwortete Frage und eine bessere Zeit bei den Knoten über den ersten Platz bei den diesjährigen Feuerwehrleistungsübungen auf Kreisebene entschieden.

HFLÜ Limburg-Weilburg 2023Bild: Die Sieger-Mannschaft aus Beselich-Obertiefenbach

Auf den Plätzen dahinter und auch mit Gold landeten Kirberg (97,9 Prozent), Neesbach 2 (97,6 Prozent), Obertiefenbach 1 (96,7 Prozent), Neesbach 1 (95,6 Prozent), Niedertiefenbach (95,6 Prozent), Elkerhausen (94,2 Prozent), Niederhadamar (93,9 Prozent), Thalheim (92,5 Prozent), Werschau 1 (92,3 Prozent), Hünfelden 1 (89,9), Ohren (89,5 Prozent), und Silber erreichte Werschau 2 (86,2 Prozent).

67 LEISTUNGSABZEICHEN VERGEBEN

105 Personen haben an der Feuerwehrleistungsübung in Villmar teilgenommen, aufgeteilt in sieben Gruppen (eine Gruppe = neun Personen) und sieben Staffeln (eine Staffel = sechs Personen). Hierbei wurden auch die Feuerwehrleistungsabzeichen vergeben. Das Hessische Feuerwehrleistungsabzeichen in Eisen haben 24 Personen, in Bronze elf und in Silber neun Personen erreicht. Das Hessische Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold haben acht Aktive erstmals erreicht. Weitere Aktive haben das Ergebnis Gold öfter erzielt. In Gold 5 waren dies zehn Personen, in Gold 10 drei Personen, und Gold 15 haben zwei Personen erreicht. Somit haben insgesamt 67 Teilnehmer ein Hessisches Feuerwehrleistungsabzeichen bekommen.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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