LIMBURG-WEILBURG (red). Etwa alle 24 Sekunden rückt die Feuerwehr zu einem „klassischen“ Einsatz aus. Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs, weltweit alle 27 Sekunden. Blutkrebs ist nach wie vor die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen ...
In mehr als 50 Feuerwehrhäusern im Landkreis werden am Samstag Stammzellenspender gesucht
Viele Patientinnen und Patienten können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben, und mit der Suche nach geeigneten Spendern beginnt immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Aus diesem Grund hat die Freiwillige Feuerwehr Niederbrechen eine Aktion initiiert, die ihresgleichen sucht. Unter dem Motto „Leben retten liegt uns im Blut“ finden am Samstag, 13. Mai, in über 50 Feuerwehrhäusern des Landkreises Limburg-Weilburg Registrierungsaktionen für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) statt. Mitmachen kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren.
An Blutkrebs erkrankte Patienten können oft nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Doch wie findet man diese Person? Es kommt nur sehr selten vor, dass zwei Menschen nahezu identische Gewebemerkmale haben. Bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein „genetischer Zwilling“. Die Suche ist aber auch deshalb so schwer, weil noch immer viel zu wenig Menschen als potenzielle Stammzellspender zur Verfügung stehen. Denn: Wer sich nicht in eine Spenderdatei aufnehmen lässt, kann nicht gefunden werden.
Ein Beispiel für den Erfolg
Dass es Erfolge gibt, zeigt etwa das Beispiel von Lukas Alfa aus dem Kreis Limburg-Weilburg. Er hat vor elf Jahren die Diagnose Blutkrebs erhalten. Damals registrierten sich knapp 3000 Menschen, 29 davon spendeten bereits ihre Stammzellen und damit die Chance auf Leben. Lukas ist heute dank seines genetischen Zwillings gelernter Industriekaufmann und studiert Wirtschaftsinformatik. „Schon ein Jahr nach der Spende musste ich keine Medikamente mehr einnehmen und nach zwei Jahren war ich wieder so fit, dass ich an einem Halbmarathon teilnehmen konnte. Bis auf ein paar Narben ist nichts zurückgeblieben. Dass 29 kranken Menschen durch die Personen, die sich für mich typisiert haben, geholfen werden konnte, ist unglaublich und zeigt, wie wichtig es ist“, sagt der 24-Jährige. Er kenne seinen Spender, der in Polen lebt, inzwischen persönlich. „Für Menschen wie mich war es die einzige Behandlungsmöglichkeit und eine große Spenderkartei meine Rettung. Die Registrierung und die spätere Spende sind einfach und unkompliziert, aber die Auswirkungen sind groß und können die Krankheit eines anderen Menschen besiegen.“
Im Landkreis Limburg-Weilburg sind knapp 22.500 Menschen bei der DKMS registriert, 320 davon haben tatsächlich schon Stammzellen und damit die Chance auf Leben gespendet. Fabian Schmaus ist einer von ihnen. Er empfand seine periphere Spende aus der Armvene als sehr angenehm. „Es wurde an alles gedacht und ich wurde super betreut. Jeder braucht einen Lebensretter. Seid dabei“, lautet sein Aufruf.
HIER STEHT DIE FEUERWEHR MORGEN BEREIT
Wer sich an der Aktion beteiligen und sich registrieren lassen möchte, kann dies in folgenden Feuerwehrhäusern, die am Samstag, 13. Mai, von 12 bis 18 Uhr geöffnet sind, tun (bitte Handy mitbingen): Oberselters, Niedertiefenbach, Niederbrechen, Oberbrechen, Werschau, Thalheim, Elbtal, Malmeneich, Oberweyer, Oberzeuzheim, Dauborn, Heringen, Kirberg, Mensfelden, Nauheim, Ohren, Dietkirchen, Eschhofen, Limburg, Lindenholzhausen, Linter, Niedershausen, Löhnberg, Obershausen, Selters, Winkels, Allendorf, Barig-Selbenhausen, Merenberg, Rückershausen, Reichenborn, Dehrn, Runkel-Schadeck, Eisenbach, Haintchen, Niederselters, Münster, Aumenau, Weyer, Hausen, Weilburg, Kirschhofen, Ernsthausen, Essershausen, Weilmünster, Wolfenhausen, Blessenbach, Edelsberg, Elkerhausen und Gräveneck.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.