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Frankfurt. Fehlalarme halten die hessischen Feuerwehren zunehmend in Atem. In Südhessen war 2007 fast jeder vierte Anruf ein blinder Alarm, im Norden des Landes rückten die Feuerwehren jedes sechste Mal wegen eines falschen Alarms aus. In Mittelhessen war ein Sechstel aller Einsätze unnötig.. Das ergab eine Umfrage bei den Regierungspräsidien in Darmstadt, Kassel und Gießen ...

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

... In den meisten Fällen sind Brandmelder die Ursache. Oft gehen die Anlagen von selbst los, manchmal wird aber auch mutwillig nachgeholfen. «Manche Leute wollen einfach mal sehen, wie lange es dauert, bis die Feuerwehr auftaucht», sagt der stellvertretende Amtsleiter der Feuerwehr Darmstadt, Dieter Hauptmann. Böswillige Anrufe bei der Feuerwehr ohne echten Anlass sind eher selten, kommen aber regelmäßig vor und können für die Verursacher sehr teuer werden.

Mit einer Gebühr in Höhe von 1035,30 Euro und einem Strafantrag muss ein Anrufer in Offenbach rechnen, der absichtlich einen unnötigen Einsatz der Feuerwehr provoziert. Böswillige Falschmelder würden aber selten erwischt und könnten deshalb meist nicht zur Kasse gebeten werden, sagt der Brandinspektor des Kreises Offenbach, Ralf Ackermann. Je nach Mannschaftsgröße und Löschfahrzeug koste ein Einsatz um die 800 Euro. Feuerwehrchef Hauptmann aus Darmstadt schätzt, dass die Helfer in 95 Prozent der Fälle auf den Kosten sitzen bleiben. «Meistens kriegt man die Verantwortlichen nicht. Und wenn doch, haben sie oft kein Geld.» In Darmstadt habe ein junger Mann regelmäßig immer an derselben Stelle einen Feuermelder aktiviert und sei schließlich überführt worden. «Doch bei ihm ist leider nichts zu holen.»

«Wir hatten im Landkreis im vergangenen Jahr mehr als 5500 Einsätze, dabei rückten wir 200 Mal wegen blinden Alarms aus, 450 Mal wegen Fehlalarms durch Brandmeldeanlagen», berichtet Ackermann aus Dietzenbach. Die Einsatzkräfte seien 25 Mal mit böswilligen Falschmeldungen getäuscht worden. «Derartige Fälle kommen sehr selten vor, zumal wir dank der Technik nachvollziehen können, woher der Anruf stammt.» Manche Anrufer behaupteten, einen Brand direkt zu sehen, könnten tatsächlich aber weitab vom angeblichen Feuer geortet werden.

«Oft sind die Brandmelder vor Ort defekt oder sie wurden bei Bauarbeiten nicht abgeschaltet, stauben voll und klingeln Alarm», berichtet Hauptmann aus Darmstadt. Wegen vorsätzlicher Falschmeldungen rückten die Einsatzkräfte 35 Mal aus – acht Mal in Folge eines Anrufs, 27 Mal, weil jemand mutwillig eine Brandmeldeanlage in einem Kaufhaus oder einer Tiefgarage aktivierte.

In Frankfurt gibt es durchschnittlich drei bis vier Fehlalarme im Monat, schätzt Feuerwehr-Sprecher Hans-Jürgen Kohnert. Darunter seien bis zu zwei böswillige Anrufe. «Den Männern von der Rufannahme fällt das schon auf, aber aus Sicherheitsgründen rückt man trotzdem aus.»

Häufig würden absichtliche Täuschungen an Druckknopfmeldern in unterirdischen U-Bahnhöfen ausgelöst, sagt Uwe Sauer von der Offenbacher Feuerwehr. Rund zwei Drittel der Feuermeldungen, die im vergangenen Jahr bei der Offenbacher Feuerwehr eingegangen sind, waren Fehlalarme. Zu 840 Löscheinsätzen rückten die Brandschützer aus, nur 284 Mal habe es wirklich gebrannt. Etwa jeder zwanzigste Ruf zum Feuerlöschen sei ein böswilliger gewesen.

«Oft läuft die Suche nach solchen Alarmierern ins Leere, dann muss die Kommune die Kosten tragen», sagt der Sprecher der Feuerwehr in Fulda, Werner Greve. Zu 2498 Lösch- und Hilfseinsätzen sind die Brandschützer der osthessischen Stadt im letzten Jahr ausgerückt. 13 böswillige Anrufe habe es gegeben. Für geschnappte Übeltäter gäbe es «keinen Pauschalbetrag, dass läuft je nach Aufwand».Die Wiesbadener Feuerwehren sind im vergangenen Jahr 1276 Mal wegen eines falschen Feueralarms angerufen worden. Bei rund jedem zweiten Anruf war damit kein echter Einsatz nötig – insgesamt waren die Werks-, Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren der Landeshauptstadt 2399 Mal zu einem angeblichen oder echten Feuer gerufen worden. In nur 51 Fällen waren die Fehlalarme nach Auskunft eines Sprechers aber böswillig ausgelöst worden.


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