ELZ. Übungen gehören zum Alltag der Feuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg. Die Übungen sorgen dafür, dass die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen auf die jeweilige Situation gut vorbereitet sind ...
Die Elzer Feuerwehr übt gemeinsam mit dem DRK einen besonders schweren Einsatz
Von Klaus-Dieter Häring
Die Ausbilder und Leitungsteams der Feuerwehren lassen sich immer wieder etwas einfallen, um die Einsatzkräfte auch in Sachen Stress auf ein bestimmtes Level zu bekommen.
Dieser Tage war die Feuerwehr Elz dran. Die Einsatzkräfte wurden zu einem Stresstest alarmiert, in den auch der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes eingebunden war. Pünktlich um 14 Uhr gingen die Melder bei der Feuerwehr Elz, und die Einsatzkräfte wurden zu einem „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ in das Elzer Industriegebiet unterhalb des Flugplatzes alarmiert. Für die Aktiven der Wehr eigentlich eine Standardsituation, die bei der Elzer Feuerwehr regelmäßig vorkommt. Am Einsatzort angekommen, erwartete die Feuerwehrmänner jedoch eine große Überraschung. Neben einem sehr realistisch um den Baum gewickelten Pkw mit drei eingeklemmten Personen, war auch noch ein großer Gelenkbus mit acht Insassen am Unfall beteiligt, sodass sich plötzlich eine so genannte Massenanfall-von-Verletzten-Lage ergab. Diese Lage musste zwangsläufig die ersteintreffenden Kräfte überfordern. Das war auch Sinn der vom stellvertretenden Wehrführer Dominik Hundsänger gemeinsam mit dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, Patrick Fluck, sowie Steffen Kopp vom DRK-Ortsverband realisierten Alarmübung, die allen Einsatzkräften vorab nicht bekannt gegeben worden war.
Bis zum Eintreffen der unverzüglich nachalarmierten Einsatzkräfte des Sanitätszuges des Deutschen Roten Kreuzes, der von den DRK-Ortsvereinigungen Elz und Frickhofen gestellt wird, waren die Feuerwehrleute mitsamt einem Notarzt und einem Rettungswagen des Regelrettungsdienstes zunächst einmal längere Zeit auf sich alleine gestellt.
Rettungskette läuft ordentlich ab
Mit der Übung sollten die internen Abläufe und die hinterlegten Ablaufpläne für MANV-Lagen einem Stresstest unterzogen werden. Dabei war insbesondere in der Anlaufphase des Einsatzes, der Chaos-Phase, das Improvisationstalent aller Beteiligten, insbesondere der Führungskräfte, gefragt.
Die realistisch mit Verletzungsmustern geschminkten „Patienten“ forderten ihren Rettern alles ab. Laute Schmerz- und Hilfeschreie sowie herumirrende „Schock-Patienten“ banden einen Großteil der Einsatzkräfte, sodass auch die technische Rettung des eingeklemmten Autofahrers mit hydraulischen Rettungsgeräten zunächst nur mit minimalem Personalaufwand durchgeführt werden konnte.
Schon nach der kurzen Meldung „acht Personen im Bus, zwei rot“ an die DRK-Mitarbeiter, ging es daran, den in früheren Übungen erlernten Ablauf durchzuführen. „Rot“ bedeutete, dass zwei Personen als lebensgefährlich verletzt eingestuft wurden, was die Lage noch prekärer machte.
Schließlich lief aber die Rettungskette sehr ordentlich ab, sodass nach 57 Minuten alle Patienten gerettet und versorgt sowie abtransportiert waren.
Insgesamt wirkten 59 Rettungskräfte an der Übung mit. Die Organisatoren der Übung sowie Bürgermeister Horst Kaiser (CDU) dankten allen Einsatzkräften von Feuerwehr und Rotem Kreuz sowie den Verletztendarstellern für ihr Engagement. Die Erkenntnisse aus dieser Großübung werden in die künftige Ausbildung und auch die Einsatzplanungen Eingang finden.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.