ELZ. Erst überreicht Innenminister Peter Beuth (CDU) dem Bürgermeister ein Schild mit dem Landeswappen, dann die passenden Schrauben, um es zu befestigen, und schließlich einen Förderbescheid über 163.416 Euro ...
Innenminister bringt rund 160.000 Euro nach Elz / Damit werden unter anderem die Umkleidekabinen erweitert
Von Anken Bohnhorst
Mit dem Geld werde ein „Luxusproblem“ und ein weniger luxuriöses Problem behoben, sagt Bürgermeister Horst Kaiser (CDU). Der „Bestand der Einsatzkräfte“ bei der Freiwilligen Feuerwehr sei in den vergangenen Jahren derart gestiegen, dass die Umkleidekabinen erweitert werden müssen. Man verfüge inzwischen über so viele ehrenamtliche Lebensretter und Helfer, dass der Platz nicht mehr reicht – und das sei schon ein Luxusproblem, findet der Chef der Verwaltung. Dazu kommen weitere handfeste Maßnahmen. So muss die Atemschutzwerkstatt erweitert werden, weil sie nicht mehr den aktuellen Vorgaben entspricht. Das hat der Technische Prüfdienst des Landes Hessen beanstandet. Außerdem soll eine neue Fahrzeughalle gebaut werden, was neben den Bau- auch mit Planungskosten verbunden ist. Denn laut gültigem Bebauungsplan befindet sich am Feuerwehrgerätehaus am Sandweg eine Grünzone. Die habe es zwar nie gegeben, so Kaiser. Trotzdem müsse der Plan jetzt geändert werden.
Allerdings soll es bei der Übergabe dieses Förderbescheids weniger um Gebäude, Fahrzeuge und Ausstattung gehen, betont Innenminister Beuth, sondern „um die Menschen, die die Brände löschen und zu den Unfällen rausfahren“. Rund 70.000 Feuerwehrleute im Ehrenamt gebe es in Hessen, und das sei „ein Schatz, der für die Zukunft erhalten werden muss“. An dieser Erhaltungsmaßnahme beteilige sich das Land mit 47 Millionen Euro, die im hessischen Haushalt für den Brandschutz vorgesehen sind. Zudem unterstütze die Landesregierung auch die Ausbildung der Feuerwehr-Führungskräfte. „Diese Männer und Frauen tragen eine enorme Verantwortung“, so der Minister aus Wiesbaden. Sie verdienten Anerkennung, Wertschätzung und Respekt. Wer befürchten müsse, durch seinen Einsatz für die Feuerwehr seinen Arbeitsplatz zu gefährden, „den haben wir schon verloren“. Daher warb Beuth auch für die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verbänden. „Die Einsatzkräfte sind Leistungsträger, sie sind ein Mehrwert für alle.“
Das bestätigte auch der Elzer Gemeindebrandinspektor Hilmar von Schenck. Rund 60 aktive Einsatzkräfte zählt die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde, dazu kommt die Jugendfeuerwehr mit derzeit 18 Mitgliedern. Dass deren Engagement durch den Förderbescheid honoriert werde, „ist ein großer Tag für eine kleine Feuerwehr“. Die Truppe sei ein „Generalsortimenter“, sagte von Schenck, denn die Einsätze fänden in der Gemeinde statt, auf der Autobahn sowie an der nahe gelegenen ICE-Strecke. Ganz aktuell hätten die Feuerwehrleute beim letzten Starkregenereignis innerhalb weniger Stunden an 128 Einsatzstellen in der Gemeinde gewirkt. Das werde in der Bürgerschaft durchaus anerkannt. Darüber freue es sich und sei „dankbar, dass es in Elz keine Diskussionen über die Feuerwehr gibt“.
UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE LIMBURGER BRANDBEKÄMPFER
Auch die Limburger Feuerwehren können sich über die finanzielle Unterstützung durch das Land Hessen freuen: Es stellte für insgesamt vier neue Fahrzeuge mehr als 210.000 Euro zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen neuen Rüstwagen für die Feuerwehr in der Kernstadt (99.000 Euro Fördermittel) sowie drei mittlere Löschfahrzeuge (jeweils 37.500 Euro) für die Feuerwehren in Eschhofen, Linter und der Kernstadt. Mit der Förderung können die vier Feuerwehrfahrzeuge nun ausgeschrieben werden. Die Sprecherin der Stadt, Stefanie Kesper-Süß, geht davon aus, dass diese Ende 2025, Anfang 2026 zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten könnten derzeit nur geschätzt werden: Der Rüstwagen werde insgesamt rund 600.000 Euro kosten, die mittleren Löschfahrzeuge jeweils 400.000 Euro.
Vor dem Termin in Elz übergab der Innenminister die vier Bescheide an den Limburger Stadtbrandinspektor René Jung. Der Minister dankte den Feuerwehrleuten für ihre Arbeit im Ehrenamt für die Sicherheit der Bürger. Neben Beruf und Familie stünden die Aktiven der Feuerwehr an 365 Tagen rund um die Uhr parat, um im Falle einer Alarmierung in spätestens zehn Minuten am Einsatzort zu sein.
Neben Jung bedankten sich der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) und Bürgermeister Marius Hahn (SPD) für die Unterstützung durch das Land. Das sei gut investiertes Geld für die hoch motivierten Mitarbeiter der Feuerwehr, erklärte Hahn.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.