BAD CAMBERG. Zum feierlichen Festakt zum 125. Jubiläum der Camberger Feuerwehr in den weihnachtlich geschmückten Räumen im Guttenberger Hof waren neben allen Mitgliedern der Einsatzabteilung der Vorstand sowie die Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung, alle in Festuniform, gekommen ...
Akademische Feier zum Jubiläum der Feuerwehr mit Verleihung der Hessischen Ehrenplakette im Guttenberger Hof
Von Susanne van Someren
Darüber hinaus waren die Wehrführer der Wehren aller Bad Camberger Stadtteile und zahlreiche weitere Gäste geladen. Zu einer akademischen Feier wurde die Veranstaltung durch die Verleihung der Ehrenplakette des Landes Hessen durch Staatssekretär Stefan Sauer. Und für die passende musikalische Begleitung sorgte ein „kleines Ensemble“ des Blasorchesters der TG Bad Camberg. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes konnte das Orchester allerdings auf dem Flur spielen, was der festlichen Atmosphäre aber keinen Abbruch tat.
Bevor Wehrführer Alexander Rembser nach der Begrüßung das Wort an den Staatssekretär übergab, ging er noch auf die Historie und Entwicklung der Feuerwehr im Allgemeinen und der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Camberg ein.
„Ein erhebliches Stück Kulturgut“
Die Gründung fand am 9. Dezember 1898 – also auf den Tag genau vor 125 Jahren – und auf Anregung von Dr. Gisbert Fluck, damals Chefarzt im Lieberschen Hospital, und Reinhold Hemmelmann in der Gaststätte des Guttenberger Hofs statt. Anlass hierfür waren die ersten Großbrände in der damaligen Stadt Camberg mit ihren mittelalterlichen Holzbauten im 18. und 19. Jahrhundert. Das Spritzenhaus der neu gegründeten Wehr befand sich noch am Obertor. In den Jahren 1960 und 1969 erfolgte der Umzug in die alte Amthofscheune von 1696, 1988 dann in die moderne Feuerwache in der Pommernstraße. Ab den 1990er Jahren begann mit der Gründung der Jugendfeuerwehr (1991) die Nachwuchsförderung, gefolgte von der Kinderfeuerwehr im Jahr 2018.
Nahtlos ging es dann über zur Ehrung durch Staatssekretär Stefan Sauer. Dieser lobte ausdrücklich den Einsatz der Ehrenamtlichen der freiwilligen Wehren als „selbstlosen Einsatz für die Gemeinschaft“ und „Tun aus Überzeugung“. Er betonte, dass es „ohne die Freiwillige Feuerwehr nicht geht“, und würdigte ihre „christlichen Werte“ Mut, Kraft, Ausdauer und Teamfähigkeit, die sie besonders an die Jugend vermittele. Ihre Arbeit als bezeichnete er als „ein erhebliches Stück Kulturgut“.
Die Aufgaben der Politik sei daher die Ehrenamtsförderung und die Schaffung einer Anerkennungskultur. Aus diesem Grunde überreichte er Rembser, stellvertretend für die 56 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Bad Camberg, die Urkunde und die Ehrenplakette der Hessischen Landesregierung.
Festschrift zum 125-jährigen Bestehen
In der Feierstunde schlossen sich nun die Grußworte der geladenen Gäste an. Zuerst gratulierte Bürgermeister Daniel Rühl (CDU) zu „diesem ganz besonderen Jubiläum“ und dankte für den unermüdlichen Einsatz beim „Retten, Bergen, Löschen und Schützen“. Die Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Reusch-Demel (CDU) lobte besonders den Gemeinschaftsgeist in der Wehr und die Nachwuchsarbeit, die maßgeblich zu Integration und Wertevermittlung beitrage. Nach ihr begrüßte der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), hier als Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr und im Namen der Kreisgremien, stellvertretend für den verhinderten Landrat Michael Köberle (CDU), die Kameraden. Er wies auf die gelungene Festschrift zum 125-jährigen Bestehen hin und betonte die enge Verbindung mit der Stadtgeschichte, die man gut am „Feuerwehrbrunnen“ in der Strackgasse ablesen könne. Das Werk ist in limitierter Auflage zum Preis von zehn Euro bei der Touristinfo und den Buchhandlungen der Kurstadt erhältlich.
Außerdem gab es noch Grußworte des CDU-Fraktionschefs Frederik Angermaier, des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Schmidt sowie des Stadtbrandinspektors Richard Burbach. Schmidt lobte besonders das Miteinander unter den Kameraden und erläuterte nochmals die geschichtliche Entwicklung der Freiwilligen Wehr in Bad Camberg seit 1995. Er ehrte im Speziellen die Verdienste der Familie Thies, die bereits in der dritten Generation – wiederholt als Wehrführer – in den Diensten der Feuerabwehr aktiv ist.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.