WALDBRUNN-ELLAR. Wie steht es um die Lösch- und Trinkwasserversorgung in Ellar? Insbesondere in den Straßen „Obere Hohl“ und „Am Oberholz“ erbringen die Hydranten nicht die erforderliche Leistung ...

Für 200.000 Euro wollte die Gemeinde die Hydranten verbessern. Eine bessere Leistung bringen sie trotzdem nicht

Von Anken Bohnhorst

Das hat Bürgermeister Peter Blum (parteilos) im Parlament bestätigt. Für den SPD-Fraktionsvorsitzende Christoph Simon ist diese Nachricht alarmierend, für den Gemeindebrandinspektor Daniel Wolf nicht. Er sagt: „Für den ersten Löschangriff reicht das Wasser aus.“

Hintergrund der Diskussion ist eine Anfrage der SPD, die Christoph Simon bei den Haushaltsberatungen stellte. Er erkundigte sich, ob die Leistungsfähigkeit der Hydranten im Dorf geprüft worden sei, und zu welchem Ergebnis die Untersuchung geführt habe. Tatsächlich hatten vor Jahren durchgeführte Messungen eines Netzwerk-Analyse-Unternehmens gezeigt, dass anstatt der erforderlichen 48 Kubikmeter Löschwasser, das pro Stunde zur Verfügung stehen muss, an einigen Hydranten in Ellar gerade mal halb so viel Wasser sprudelte wie verlangt. Daraufhin habe die Verwaltung damals die Leitungen überprüfen lassen, die sich als teilweise sanierungsbedürftig erwiesen, sagt Simon. Die Rohre seien möglicherweise verstopft gewesen, weshalb sich der Durchmesser verengt, und die Durchflussmenge verringert habe. Die Gemeinde habe handeln müssen und gab die Reparaturarbeiten in Auftrag. Kostenpunkt: 200.000 Euro.

Jetzt stellte sich heraus. Die Leistungsfähigkeit der Hydranten habe trotzdem nicht gesteigert werden können, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende. Das bestätigt auch Bürgermeister Peter Blum. „Die erforderliche Durchflussmenge in Höhe von 48 Kubikmeter pro Stunde wird nicht erreicht.“ Das belege das Messprotokoll aus dem Sommer vergangenen Jahres. Wofür hat die Gemeinde dann 200.000 Euro ausgegeben, fragt Simon. Hat die beauftragte Sanierungsfirma nicht sorgfältig gearbeitet, oder sind die Leitungen derart marode, dass nichts zu retten ist? Und wer haftet dafür, dass viel Geld bezahlt wurde, ohne dafür eine Verbesserung zu erzielen. Das müsse geklärt werden, fordert der Gemeindevertreter. Auch müsse die Feuerwehr über den Missstand informiert werden. Denn auch das war nach Angaben des Bürgermeisters zum Zeitpunkt der SPD-Anfrage, also rund fünf Monate nach der Messung, noch nicht erfolgt.

Gemeindebrandinspektor Daniel Wolf beurteilt die Löschwassersituation dennoch weniger dramatisch. Er sagt, „die Defizite sind bekannt“ und betreffen im Übrigen nicht allein Ellar. Auch in den Ortsteilen Hausen und Hintermeilingen sei die Löschwasserversorgung nicht optimal. In Hintermeilingen hatte eine Zisterne gebaut werden sollen. Jetzt wird zunächst ein Konzept zur Wasserversorgung erstellt. Und selbst wenn die Hydranten keine ausreichende Versorgung leisten würden, sagt Wolf, dann hat die Gemeinde immer noch ein Tanklöschfahrzeug mit 5000 Liter und ein weiteres mit 1600 Liter. Diese Wassermenge würde zunächst ausreichen, und während die verspritzt würde, könnten Wasserleitungen zu anderen Hydranten gelegt werden.

Gelöst scheint dagegen die Frage des Wasserdrucks, der in einigen Privathaushalten in Ellar bisweilen absinkt. Auch danach hatte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende erkundigt. Der Wasserdruck an den Hausanschlüssen falle ab, wenn die Leitungen gespült werden, berichtete Bürgermeister Blum. Das lasse sich ändern „mit einer automatisierten Spülung im Hochbehälter in Hintermeilingen, die die erforderlichen Spülungen nachts durchführt“.

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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