
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Silotransporter stürzt Böschung hinab Fahrer schwer verletzt B 49 stundenlang gesperrt
Über 20 Tonnen Gewicht schoben den Silotransporter durch die Leitplanken an der B 49. 15 Meter tief ging es anschließend einen steilen Abhang hinunter. Mit total zerstörtem Führerhaus blieb das Fahrzeug zwischen abgeknickten Bäumen liegen. Der Fahrer, ein 31-jähriger Mann, der kurz nach vier Uhr die Kontrolle über den Wagen verloren hatte, konnte sich noch selbst aus dem total zerstörten Wrack befreien und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Georg Hauch, die kurze Zeit später an der Unfallstelle etwa 500 Meter hinter dem Weilburger Kreuz in Fahrtrichtung Gießen eintrafen, gingen zunächst überaus vorsichtig zu Werke, gab es doch zunächst die Annahme, der Transporter habe gefährliche Fracht geladen. Das war allerdings nicht der Fall.
In dem Silotank befand sich Stearin, ein nickelhaltiges Fettgemisch, das zur Kerzenherstellung verwendet wird und nicht als Gefahrgut eingestuft ist. Der Transport sollte von der Eifel in Richtung Erzgebirge gehen. Nach Informationen der NNP wurde der zunächst flüssige Stoff nach dem Unfall in der Kälte fest, ließ sich also nicht abpumpen. Das erschwerte die Bergung des Fahrzeugs.
Zweiter Unfall in der Nähe von Ahlbach
Bei dem Unfall wurden die beiden Kraftstofftanks der Zugmaschine beschädigt, die mit maximal 1000 Liter Diesel gefüllt waren. Der Inhalt lief aus. Die Bundesstraße musste im Bereich der Unfallstelle für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Mit der Bergung des Sattelzugs wurde eine Spezialfirma beauftragt. Bevor die Bergung beginnen konnte, mussten mehrere Bäume entfernt werden. Während der Bergungsarbeiten mit zwei großen Kränen, die um 13 Uhr begannen, wurde die Bundesstraße in Fahrtrichtung Gießen nach Angaben der Polizei erneut für mehrere Stunden gesperrt.
Deutlich glimpflicher verlief ein Unfall auf der B 49 kurz hinter dem Abzweig zur B 54. Nach Angaben der Polizei fuhr gegen 4.45 Uhr ein Lastwagen auf ein Auto auf, dessen Fahrer wegen der glatten Fahrbahn seine Geschwindigkeit verringert hatte. Der 28-jährige Lkw-Fahrer bemerkte dies zu spät und fuhr auf. Nach dem Anstoß gerieten beide Fahrzeuge ins Schleudern. Der Pkw kam noch auf der Fahrbahn zum Stehen, der Sattelzug drückte die Leitplanken um und kippte in die Böschung. Beide Fahrer kamen laut Polizei mit dem Schrecken davon.
Zur Bergung des Lastwagens wurde die Bundesstraße in Fahrtrichtung Gießen von 12.15 Uhr an für rund zwei Stunden gesperrt und anschließend einspurig geöffnet. Erst nach dem kompletten Abtransport des Fahrzeugs waren die zwei Fahrstreifen wieder zu nutzen.
Von den frühen Morgenstunden an ereigneten sich gestern im Kreisgebiet durch Eisregen und das darauf folgende Glatteis immer wieder kleinere Verkehrsunfälle. Vielerorts gab es Behinderungen, teilt die Polizeidirektion mit. In den meisten Fällen einigten sich die Unfallbeteiligten ohne Polizeieinsatz, da es sich vor allem um Bagatellschäden handelte und auch die Polizei auf eisglatten Straßen einige Zeit unterwegs ist, um an Ort und Stelle zu sein.
Auch wenn es gestern auf den Straßen außergewöhnlich glatt war, normalerweise sind sie zügig geräumt. Davon kann Karl Kunz aus Lindenholzhausen nur träumen. Er benutzt regelmäßig den Zug und klagt darüber, dass der Bahnsteig weder von Schnee geräumt noch gegen das Eis gestreut wird. Erschwert werde der Einstieg in die Züge dann noch durch die niedrigen Bahnsteige. Die in anderen Bahnhöfen vorgenommene Anhebung der Bahnsteige habe es in Lindenholzhausen nicht gegeben. jl