LIMBURG-LINDENHOLZHAUSEN. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Lindenholzhausen ist politisch nicht umstritten, im Gegenteil, die Notwendigkeit erkennt jeder an ...

Die Planung für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Lindenholzhausen hat sich zum Albtraum entwickelt

Von Stefan Dickmann

Trotzdem hat sich die Planung zu einem Albtraum entwickelt: Erst explodierten die Baukosten, und dank eines Gutachtens wissen nun alle politisch Verantwortlichen schwarz auf weiß, dass zu viele Fehler gemacht worden sind, besonders vom städtischen Bauamt. Mit zwei blauen Augen soll das Projekt nun ins Ziel gebracht werden. Darüber wird der Haupt- und Finanzausschuss am Montag, 24. Juni, beraten, eine Woche später sollen die Stadtverordneten entscheiden. Eine Zustimmung gilt als sicher,

Und das sind die wichtigsten Eckpunkte:

Doppelt so teuer: Ursprünglich sollte das neue Feuerwehrgerätehaus in Lindenholzhausen 3,6 Millionen Euro kosten, vor einem Jahr legte der Magistrat die neue Kostenschätzung des beauftragten Planungsbüros vor, die bei 8,1 Millionen Euro lag und für politisches Entsetzen sorgte. Der Vorwurf an das Planungsbüro seitens der Stadt war deutlich: Sie sei über die Kostensteigerungen zu spät informiert worden, aber es sind auch eigene Fehler gemacht worden, und offenbar nicht wenige.

Die Stadtverordneten wollten die deutlich höheren Ausgaben vor einem Jahr politisch nicht mittragen, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller vier Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP sowie der Stadt wurde deshalb gebildet, tagte von April an mehrfach und hat sich festgelegt: Maximal 7,7 Millionen Euro (brutto, inklusive Mehrwertsteuer) darf das Feuergerätehaus kosten.

Warum ist die Kostenersparnis nur so gering? Zum einen wird mit jährlichen Kostensteigerungen von zehn bis 15 Prozent gerechnet, also sind die 8,1 Millionen Euro von vor einem Jahr schon wieder veraltet. Zum anderen ist bei der Summe ein Puffer berücksichtigt, damit die Maximalsumme nicht überschritten wird, es könnte also nicht ganz so teuer werden, aber doppelt so teuer allemal.

Der Architekt bleibt: Die Stadtverordneten hatten den Magistrat gebeten zu prüfen, ob das Vertragsverhältnis mit dem Architekturbüro beendet werden kann. Aus einem Rechtsgutachten geht zwar hervor, dass eine Kündigung grundsätzlich möglich, aber nicht empfehlenswert ist. Denn die Stadt könnte am Ende vom Architekten für entgangene Honorare verklagt werden und eine Entschädigung zahlen müssen. Deshalb schlägt die Arbeitsgruppe den Stadtverordneten vor, mit dem Architekturbüro weiterzumachen. Augen zu und durch.

Feuerwehr-Gebäude wird „abgespeckt“: Die Stadtverordneten sollen in ihrer nächsten Sitzung am Montag, 1. Juli, eine „abgespeckte“ Bauvariante des Feuerwehrgerätehauses absegnen, indem auf das erste Obergeschoss und den Übungsturm verzichtet wird. Stattdessen soll die Raumplanung für das Erdgeschoss „optimiert“ werden. Und: Der Magistrat soll prüfen, ob die komplette Dachfläche des Feuerwehrgerätehauses zur Herstellung einer Photovoltaik-Anlage zur Verpachtung angeboten werden kann.

Lieber extern als intern planen lassen: Das, was bislang das Bauamt als klassische „Bauherrenaufgaben“ erledigt hat, also das Projektmanagement, soll nach dem Vorschlag der Arbeitsgruppe „ab sofort“ durch ein externes Planungsbüro erbracht, wichtige städtische Aufgaben also delegiert werden. Und nicht nur das: Künftig sollen bei Großprojekten die einzelnen Bauleistungen nie mehr in einem Gesamtpaket vergeben werden wie in Lindenholzhausen. Das Architektenhonorar soll gedeckelt werden, sodass bei höheren Baukosten dieses Honorar nicht automatisch steigt. Und vor allem: Das Bauamt als Projektmanager bei städtischen Großbauprojekten ist nach dem Willen der Arbeitsgruppe raus, ein externes Planungsbüro soll diese Aufgabe übernehmen.

Gutachten listet Mängel des Bauamts auf: Die „kurze Zusammenfassung“ eines 32-seitigen Gutachtens (auf Wunsch der Stadtverordneten von der Stadt beauftragt) zum geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Lindenholzhausen hat es in sich, es liest sich wie eine Bankrotterklärung: „Die Projektanalyse hat deutliche Mängel in der Planungsvorbereitung, der Vor- und Entwurfsplanung sowie der Projektorganisation aufgezeigt“, heißt es darin. Diese Worte richten sich vor allem ans Bauamt der Stadt. Und: „Die verspätete Beauftragung der Fachplanung, die unvollständigen Kostenermittlungen der Objektplanung und die ungenügende Steuerung des Planungsprozesses haben im Zusammenspiel mit der außergewöhnlichen und nicht vorhersehbaren Baupreissteigerung der letzten drei Jahre zu der nun vorliegenden Kostenberechnung und damit zum Projektstopp geführt.“

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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