HADAMAR (red). Für rund 7,5 Millionen Euro soll in den nächsten Jahren am Hadamarer Stock ein neues Feuerwehrhaus für die Kernstadt und Niederzeuzheim entstehen ...
Bürgermeister Ruoff spricht mit dem Innenminister über Pläne: Auch ein Kreisel am Hadamarer Stock ist denkbar
Darüber hat Bürgermeister Michael Ruoff jetzt mit dem hessischen Innenminister Roman Poseck (beide CDU) sowie mit den Wehrführern aus Hadamar und Niederzeuzheim, mit den Standbrandinspektoren sowie mit Kollegen der Stadtverwaltung, die am Projekt beteiligt sind, gesprochen.
Zunächst erhielt der Minister Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte des geplanten Gebäudes. „Neben einer Vorstellung des bisherigen Werdegangs, von Klausurtagungen mit den Feuerwehren der Stadt, der Einstellung der notwendigen Haushaltsmittel, der Entscheidung über den zukünftigen Standort und des Kaufs des betreffenden Grundstückes gab es auch einen Einblick, an welchem Punkt man heute stehe und wie die weiteren Schritte aussehen“, teilt Nadine Hahn, Sprecherin der Stadt, mit.
Außer der frühzeitigen Einbindung der Planungs- und Fachbehörden und der Beauftragung verschiedener Gutachten zur Schaffung von Bauland sei inzwischen ein Architekturbüro mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt worden, so Hahn. Darin soll ein Vorentwurf für das neue Feuerwehrhaus erstellt werden, der den Anforderungen des Feuerwehrbedarf- und Entwicklungsplans gerecht wird. Dabei sollen die Wünsche und Anregungen der Stadtwehren einfließen und eine möglichst zielgerichtete Kostenschätzung möglich werden.
Abbiegespur, Ampel oder doch ein Kreisverkehr?
Ein weiterer Aspekt ist Stadtsprecherin Hahn zufolge die Verkehrsplanung am zukünftigen Standort. Verschiedene Varianten sehen hier eine Links- und Rechtsabbiegerspur vor eine Ampelanlage oder einen Kreisel. „An die Stadtverwaltung sind im Zuge des Projektes vermehrt Anregungen für die Option eines Verkehrskreisels herangetragen worden“, so Hahn. „Der Hadamarer Stock wird von vielen als Unfallschwerpunkt angesehen.“ Allerdings sei ein Kreisel „ein kostenintensives Unterfangen, welches in der Budgetplanung für die Gesamtplanung der neuen Feuerwache bisher nicht vorgesehen ist“.
Bürgermeister Ruoff sagt: „Dies ist eine Hürde, vor der wir stehen, denn Hessen Mobil hat uns bereits mitgeteilt, dass die Umsetzung eines Kreisels schneller erfolgen würde, wenn die Stadt allein die Kosten trage. Bei einer Kostenbeteiligung dauere es deutlich länger, und am Ende wäre trotzdem nicht klar, ob man sich beteilige.“ Das will Innenminister Poseck in Erfahrung bringen. Er bot an, im Ministerium „mit den zuständigen Fachbehörden in den Austausch zu gehen“.
Schließlich würden die Feuerwehren gerade bei den zunehmenden Starkregenereignissen und Gefahrenlagen immer wichtiger, betonte Poseck. „Es ist schön zu sehen, welche Priorität die Feuerwehren auch in der Stadt Hadamar haben.“ Moderne und gute Rahmenbedingungen seien für die Stärkung des Ehrenamtes und die zukunftsfähige Entwicklung essenziell. „Aber auch der kulturelle Wert der Vereine, vor allem im Hinblick auf die Zusammenarbeit der Kameradinnen und Kameraden, ist enorm wichtig. Gemeinsame Feuerwehrhäuser sind der Weg der Zukunft, aber es ist maßgebend, dass wir diesen Weg mit Bedacht und stets gemeinsam mit allen Kameradinnen und Kameraden gehen“, so Roman Poseck.
Stadtwehren in die Planung eingebunden
Um diesen gemeinsamen Weg in die Zukunft von mehreren Seiten betrachten zu können, seien die betroffenen Stadtwehren in die Planungen eingebunden worden und hätten „in demokratischen Abstimmungsprozessen darüber abgestimmt, ob sie ein eigenes neues Feuerwehrgebäude wünschen oder sich vorstellen können gemeinsam, ausgehend von einem Standort, Hilfe zu leisten“, sagt Nadine Hahn. Die Wehren Niederzeuzheim und Hadamar haben sich für diese Gemeinsamkeit entschlossen, werden aber bei der Vereinstätigkeit eigenständig bleiben.
Um zukunftsfähig zu sein, soll der Bau der neuen Wache modular erweiterbar sein, sodass auch andere Wehren des Stadtgebietes später mit einziehen könnten. Aber, betont Bürgermeister Ruoff: „Dies ist und bleibt allein die Entscheidung der betroffenen Wehren.“ Auch der neue Stadtbrandinspektor Fabian Lorkowski lobte die Zusammenarbeit mit dem Rathaus. „Durch die neue Feuerwache können wir gemeinsam wachsen, aber weiterhin die aufgegebenen Häuser als Vereinshäuser nutzen und somit eigenständig bleiben“, so Fabian Lorkowski. Im November 2024 soll der Förderantrag beim Landkreis Limburg-Weilburg gestellt werden.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.