ELBTAL-HANGEMEILINGEN. Als Helmut Heep geboren wurde, gab es die Freiwillige Feuerwehr Hangenmeilingen erst seit sechs Jahren ...

Helmut Heep blickt auf mehr als sechs Jahrzehnte im Feuerwehrverein Hangenmeilingen zurück

Von Anken Bohnhorst

© Anken BohnhorstBild: © Anken Bohnhorst

Die Einsatzabteilung war eine Männerriege in dem damals noch eigenständigen Dorf. Seither sind 84 Jahre vergangen. Die Elbtaler Feuerwehren haben inzwischen ihre Kräfte gebündelt und sich zusammengeschlossen. Der Feuerwehrverein Hangenmeilingen hat jedoch seine Eigenständigkeit bewahrt, und Helmut Heep ist dem Verein treu geblieben. Seit 65 Jahren ist er dabei. Offiziell.

Inoffiziell reicht sein Engagement für die Feuerwehr und den Verein länger zurück. Denn als ihn der Nachbar fragte, ob er mitmachen wolle bei der Feuerwehr, war er erst 15 Jahre alt, erzählt Heep. Der Nachbar war der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr im Dorf, und deshalb war die Antwort auf dessen Frage klar: Wenn der Kommandant einen fragt, sagt man zu. Man hilft mit, unabhängig davon, ob man schon Mitglied ist oder noch nicht, sagt der heute 84-jährige Senior.

An einen seiner ersten Einsätze erinnert er sich noch gut, denn es handelte sich weniger um einen Einsatz als um ein Aufsitzen. Es muss in den frühen 1950er-Jahren gewesen sein, berichtet er. Die Freiwillige Feuerwehr Hangenmeilingen hatte von der Gemeinde Niederbrechen eine dringend notwendige Motorspritze bekommen, und diese Motorspritze musste mit einem Einachser rund 20 Kilometer nach Hangenmeilingen befördert werden. Das Gerät zum Feuerlöschen wurde aufgeladen und gesichert. Helmut Heep und einige andere Buben kletterten auf den Anhänger und begleiteten den Transport. Aufregend war auch ein anderes Ereignis. Die Wasserknappheit, die in einem der frühen Jahre in Hangenmeilingen herrschte. Von Heuchelheim hätten die Einsatzkräfte das Wasser „nach oben gepumpt“. Alle halfen mit. „Das war schon was“, sagt Heep. Das war Gemeinschaft.

Eine Festschrift zum 40-jährigen Bestehen

Ein paar Jahre später rückte der Mann aus Hangenmeilingen bei der Bundeswehr ein. Er wurde Zivilkraftfahrer und war viel unterwegs. Durchs In- und Ausland fuhr er, sagt Heep und blättert in seinen Fotoalben. Es war eine gute Zeit, nur hatte er kaum mehr Gelegenheit, sich für die Freiwillige Feuerwehr in seinem Heimatdorf zu engagieren. Deshalb beschränkte er seine Unterstützung auf den Verein, dessen Ziel es ist, die Rahmenbedingungen für die Wehr – und damit letztlich für die Gemeinschaft - möglichst optimal zu gestalten.

Anfangs ging es darum, Material zu beschaffen. Später war auch logistische und organisatorische Unterstützung gefragt. Etwa wenn das große Kirmeszelt am Sportplatz im Ort aufgebaut werden musste, wenn Tische und Bänke aufgestellt oder Getränkekisten angeliefert wurden. Dann packten alle mit an, und wenn er es mit seinen Dienstfahrten vereinbaren konnte, dann war auch Helmut Heep dabei. Zum Beispiel beim Jubiläum der Hangenmeilinger Feuerwehr im Jahr 1974. Drei Tage im Juni feierten die Kameraden ihr 40-jähriges Bestehen. Gottesdienst und Ehrungen sowie ein Fanfarenzug aus Hadamar waren dabei. Eine Tanzgruppe aus Frickhofen, Sänger und andere Unterhaltungskünstler gestalteten ein buntes Programm. Der Festausschuss, in dem auch Helmut Heep mitwirkte, stellte eine Festschrift mit Grußworten, Beiträgen und Bildern der Hangenmeilinger Feuerwehr-Trupps zusammen. Und am Ende des Feierwochenendes versammelten sich die Hangenmeilinger selbstverständlich mit den Wehren aus den Nachbargemeinden zu einer Großübung.

An seiner Überzeugung, dass die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr und des Feuerwehrvereins wichtig ist für die Gesellschaft, änderte sich auch nichts, als Helmut Heep in Rente ging und die Kräfte ein wenig nachließen. Ein Kirmeszelt aufbauen, das würde er heute nicht mehr, sagt er. Tonnenschweres Material heranschleppen, auch nicht. Aber bei manchen Dingen kann er ein paar Ratschläge geben – wenn sie gewünscht sind. Dazu sei er auch mit 84 Jahren „allzeit bereit“. Den aktiven Feuerwehrdienst für Hangenmeiligen, die Gemeinde Elbtal und für die Region, den setzen sein Sohn fort und seine Enkeltochter.

WIE AUS VIER FEUERWEHREN EINE WURDE

Als vor elf Jahren der Neubau des Feuerwehrhauses in Dorchheim fertig war, schlossen sich die Ortsteilwehren aus Dorchheim, Hangenmeilingen, Elbgrund und Heuchelheim zur Freiwilligen Feuerwehr Elbtal zusammen. Es sei eine „richtige und notwendige Entscheidung für die Sicherheit der Elbtaler Bürger“, teilte die Feuerwehr mit. An der Eigenständigkeit der Feuerwehrvereine änderte sich nichts.

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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