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LIMBURG. Drei gestrandete Züge, Hunderte frustrierte Passagiere, eine stundenlange Sperrung der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main und eine Zugevakuierung in der Dunkelheit ...

Rund 800 Passagiere sind in Limburg aus einem ICE evakuiert worden / Nicht der einzige Vorfall am Freitagabend

Von Andreas Egenolf

Das ist die Bilanz von zwei Zwischenfällen, die am Freitagabend rund um Limburg für große Probleme im Fernverkehr der Deutschen Bahn sorgten und die auch Reisende aus der Region vor Herausforderungen stellte.

Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, hatte zunächst gegen 17 Uhr ein ICE auf Höhe des Wiesbadener Ortsbezirks Breckenheim eine Person erfasst, wodurch ein Rettungseinsatz unter Beteiligung von Feuerwehr, Bundespolizei, Notarzt und Rettungsdienst ausgelöst wurde. Gegen 17.20 Uhr stellte die Deutsche Bahn dann zusätzlich zwischen dem ICE-Bahnhof Limburg-Süd und der Lahntalbrücke einen Oberleitungsschaden fest, von dem der voll besetzte ICE 201 auf dem Weg nach Basel betroffen war. Die Schnellfahrstrecke musste aufgrund beider Ereignisse daraufhin für mehrere Stunden gesperrt werden. Hierdurch kam es zu Zug- und Halteausfällen und Umleitungen von Zügen, die stattdessen durch das Rheintal fahren mussten. Reisende, die die beiden ICE-Bahnhöfe Limburg-Süd und Montabaur erreichen wollten, mussten beispielsweise von Frankfurt aus auf den Nahverkehr der Bahn setzen.

Lob für den Zugchef, Einsatz für die Limburger Feuerwehr

In einem Bahnerforum beschreibt ein Fahrgast, der nach eigenen Angaben im aufgrund des Oberleitungsschadens bei Limburg liegen gebliebenen ICE saß, die Stunden, bis die Passagiere Klarheit hatten, wie es für sie weitergeht. „Lob hierbei an den Zugchef, der uns permanent auf dem Laufenden hielt. Leider musste er uns immer wieder mitteilen, dass wir den Zug nicht verlassen durften, weil er noch keine Info darüber hat, dass die Oberleitung geerdet ist“, schreibt der Fahrgast. Entgegen der ursprünglichen Aussage, die rund 800 Passagiere im gestrandeten ICE würden in einen anderen Zug evakuiert, mussten sie zu Fuß zurück zum Bahnhof Limburg-Süd zurückgehen.

Hierfür forderte der zuständige Nofallmanager der Deutschen Bahn um 19.23 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Limburg an, wie deren Sprecher Holger Göbel auf Anfrage erklärt. „Die Aufgabe der Feuerwehr bestand darin, die Einsatzstelle auszuleuchten und zwei Rollstuhlfahrer aus dem ICE herauszuholen“, beschreibt Göbel die Aufgaben der Limburger Wehrleute, die mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Drehleiter rund eineinhalb Stunden im Einsatz waren. Die weiteren Passagiere liefen die Strecke selbstständig zum rund 500 Meter entfernten ICE-Bahnhof Limburg-Süd zwischen den gesperrten Schienen zurück, wie auch eine Aufnahme auf dem Sozialen Netzwerk X zeigt. Eine Passagierin klagte zudem laut dem Feuerwehrsprecher über Unwohlsein, sodass der Rettungsdienst vorsorglich alarmiert wurde. Die Frau konnte nach einer kurzen Behandlung ihre Reise allerdings fortsetzen.

Ähnlich unerfreuliche Berichte aus zweitem ICE

Von Limburg aus ging es dann laut er Schilderung des Fahrgastes im Bahnerforum mit zahlreichen Reisebussen zum Frankfurter Flughafen, was aus Sicht des ICE-Passagiers allerdings keine gute Idee war, da die ICE-Strecke zu diesem Zeitpunkt weiterhin gesperrt war, sodass es im Fernverkehr kein Fortkommen gab. Zudem war der Flughafen kein vorgesehener Halt des ursprünglichen ICE 201 auf dem Weg nach Basel. Letztlich verzögerte sich die Weiterreise für viele Passagiere des in Limburg gestrandeten ICE, wenn sie nicht abgeholt werden konnten, bis weit in den Samstag hinein.

Ähnliche Erlebnisberichte der unerfreulichen Art gab es unterdessen von Passagieren aus dem ICE, der bei Breckenheim einen Personenunfall hatte. Dieser konnte nach Abschluss der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen seine Fahrt erst nach rund vier Stunden gegen 21 Uhr zurück in Richtung Frankfurt fortsetzen, wo er laut einer Bahnsprecherin gegen 22 Uhr ankam. Dort wurde dann unter anderem ein ICE eingesetzt, der über das Rheintal mit Halten in Koblenz und Bonn-Beuel fahren sollte. Der Halt in der ehemaligen Bundeshauptstadt soll allerdings kurzerhand gestrichen worden sein, wie es in einer Schilderung im Internet heißt. Letztlich mussten die Fahrgäste ab Düsseldorf ihre Weiterfahrt organisieren, da es am Freitag in Köln zusätzlich zu einer geplanten nächtlichen Sperrung aufgrund von Stellwerksarbeiten am Hauptbahnhof und im Bahnhof Messe/Deutz gekommen war.

Eine weiterer ICE, der aufgrund des Oberleitungsschadens am Freitagabend zunächst auf der Strecke nördlich von Limburg gestrandet war, konnte seine Fahrt laut Auskunft einer Bahnsprecherin eigenständig fortsetzen und kam um 20 Uhr in Limburg an, von wo aus die Weiterreise ebenfalls mit den bereits erwähnten Reisebussen in Richtung Frankfurter Flughafen erfolgte.

Die Sperrung der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main für den offiziellen Zugverkehr dauerte unterdessen bis in die frühen Samstagmorgenstunden an, da zunächst die Oberleitungen bei Limburg repariert werden mussten. Erst um 5.25 Uhr am Samstag konnte die ICE-Strecke laut einer Bahnsprecherin wieder für den regulären Zugverkehr freigegeben werden.

© FFW LimburgBild: © FFW Limburg

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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