LIMBURG. Ein spektakuläres Feuer auf einer Baustelle am Rand der Limburger Altstadt beschäftigt noch immer zahlreiche Menschen in der Domstadt ...
Das sind die wichtigsten Antworten zu den Hintergründen des Feuers auf einer Baustelle in der Altstadt
Von Klaus-Dieter Häring und Stefan Dickmann
Am frühen Samstagmorgen war der Brand entdeckt worden, der fast 100 Hilfskräfte stundenlang in Atem hielt.
Wo hat es gebrannt?
Im hinteren Teil eines größeren Gebäudekomplexes an der Grabenstraße/Sackgasse/Rosengasse in der Altstadt. An der Grabenstraße befindet sich im Erdgeschoss das Kaufhaus Woolworth, im hinteren Teil, an der Sackgasse, das von der Stadt betriebene Altstadtparkhaus. Gebrannt hat es an der Rosengasse, wo derzeit gebaut wird. In einem Raum war Baumaterial gelagert, dort soll das Feuer ausgebrochen sein.
Um was für eine Baustelle geht es?
Die Baustelle dient der Schaffung von Wohnraum; die Wohnungen waren zum Teil noch im Rohbau. Bereits im Frühjahr 2017 hatten die Stadtverordneten einen neuen Bebauungsplan verabschiedet. Der Gebäudekomplex gehört demnach der Immobilienverwaltung Wilhelm Möbus GmbH & Co.KG mit Sitz in Limburg. Der Eigentümer war damals an die Stadt herangetreten, um das Gebäude aufzustocken, um so Büros und Wohnungen zu schaffen. Das ist bereits zum Großteil umgesetzt worden.
Was ist die Brandursache?
„Wir schließen zum jetzigen Zeitpunkt nichts aus“, teilt auf Anfrage der Sprecher der Polizei, Carsten Werner, mit. Ob ein technischer Defekt die Ursache für das Feuer sei oder Brandstiftung, sei im Moment Spekulation. Zuständig für die Ermittlung der Brandursache ist die Kriminalpolizei in Limburg. Sie wird dabei vom Landeskriminalamt unterstützt. Heute wird nach Werners Angaben der Brandort begutachtet. Bis das Ergebnis vorliegt, könnten allerdings Wochen vergehen.
Welche Rolle spielt ein Mülltonnenbrand?
Auch das dürfte Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen sein. Denn kurz bevor der Brand auf der Baustelle entdeckt wurde, hatten Anwohner eine brennende Mülltonne bemerkt, in der Straße „Am Schießgraben“, die sich in unmittelbarer Nähe zur Baustelle befindet. Dass die Mülltonne mutwillig in Brand gesetzt wurde, ist wahrscheinlich. Ob es einen Zusammenhang mit dem anderen Brand gibt, ist allerdings noch unklar.
Wie hoch ist der Sachschaden?
Die Polizei sprach am Samstagmittag, als die Löscharbeiten noch in vollem Gange waren, von einem Sachschaden „im hohen sechsstelligen Bereich“. Die Polizei schätzt Schadenssummen in der Regel sehr konservativ. Demnach könnte der Schaden auch bei einer Million Euro und mehr liegen.
Wie lange haben die Löscharbeiten gedauert?
Mehr als sieben Stunden lang. Gegen 6.45 Uhr war die Feuerwehr am Samstag alarmiert worden, der Löscheinsatz endete erst gegen 14 Uhr. Anschließend übernahmen zwei Feuerwehren die Brandwache, um sicherzustellen, dass aus noch unentdeckten Glutnestern nicht ein neuer Brand entsteht.
Wie aufwendig waren die Löscharbeiten?
Von einer „Sisyphusarbeit“ der Feuerwehrleute spricht der Sprecher der Limburger Feuerwehr, Holger Goebel. Mühsam habe das Dach abgetragen werden müssen, um an die einzelnen Glutnester zu kommen. Weil für den Bau der Wohnungen viel Holz in Ständerbauweise verwendet worden ist, fand das Feuer genug Nahrung. Die verwendete Dämmung brannte zwar auch, aber das verwendete Material gilt als schwer entflammbar.
Wie viele Feuerwehrleute waren im Einsatz?
Rund 85 Feuerwehrleute allein bei den Löscharbeiten aus der Kernstadt, aus Eschhofen, Staffel und Lindenholzhausen. Die Feuerwehrkameraden aus Dietkirchen und Ahlbach übernahmen die Brandwache. Inklusive Polizei und Rettungsdienste (zum Glück kam kein Mensch zu Schaden) waren insgesamt fast 100 Einsatzkräfte mit dem Brand beschäftigt.
Bild: Den ganzen Tag bis in die Nacht hinein mussten Glutnester in der Innen- wie auch der Außenverkleidung gelöscht werden. © Klaus-Dieter Häring
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.