Berlin. Anfang Dezember kamen erneut haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende vieler Projekte aus ganz Deutschland nach Potsdam zur jährlichen Tagung des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (ZdT) ...
Bild: DFV - Lan Böhm und Thomas Krüger von der bpb in der Diskussion mit Vertretern und Vertreterinnen von engagierten Bundesverbänden. Foto: CW
Feuerwehr auf der NAH DRAN-Tagung des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ in Potsdam
Darunter war neben mehreren Projekten der Landesfeuerwehrverbände auch „Faktor 112“ des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Im Kongresshotel Potsdam erinnerte Lan Böhm von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) an über 10.000 Veranstaltungen, die in den vergangenen fünf Jahren von den Projekten durchgeführt wurden. Dass diesmal deutlich weniger Projekte vor Ort waren, lag an der aktuellen Regierungskrise, die die geplante finanzielle Weiterentwicklung des Programms verhinderte, wie Lan Böhm ausführte. Nachdem in der Vorwoche die Projekte positive oder negative Signale auf ihre Anträge zur Fortfinanzierung erhalten hatten, sollen weitere Informationen noch vor Weihnachten versendet werden. In der auslaufenden Programmperiode waren über 140 Projekte gefördert worden, von denen ab 2025 weniger als die Hälfte im Programm verbleiben können.
Für das Bundesministerium des Innern und für Heimat dankte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter den Engagierten für die Arbeit der letzten Jahre. Sie verwies auf die Schwierigkeiten der Corona-Pandemie aber auch auf aktuelle Herausforderungen wie den Antisemitismus im islamischen Fundamentalismus sowie im Linksextremismus oder die rechtsextreme Radikalisierung von Jugendlichen in sozialen Medien und Spieleplattformen. Zudem hob sie das Projekt „Einmischen, Mitmachen, Verantwortung übernehmen“ des Thüringer Feuerwehr-Verbandes als vorbildlich hervor.
In einer Podiumsdiskussion meldeten sich auch Mitarbeitende von engagierten Bundesverbänden zu Wort und erklärten, wie sie es geschafft hatten, ihren Mitgliedern mit rechtlicher Expertise politische Positionierung zu ermöglichen. Sie verwiesen auf die Wichtigkeit, dass Verbände ihre Werte in den Satzungen festschreiben und dass Führungskräfte Haltung zeigen. Auch wirksame Netzwerke im Sozialraum müssten entwickelt werden, um eine demokratische Kultur vor Ort zu erhalten.
Dass diese bedroht ist, wurde in vielen Vorträgen und Workshops deutlich, die auf der Tagung durchgeführt wurden. So ist es erklärtes Ziel von extremistischen Akteuren, Verbände zu unterwandern und die demokratische Konsensfindung zu zerstören. Vortragende sprachen unter anderem über die Bedeutung des Grundgesetzes und die rechtsextreme Propaganda in den sozialen Medien. Aber auch Vereinsmitgliedschaften, Auftritte bei politischen Talkshows und extremistische Kampagnennetzwerke normalisieren Extremismus in der Gesellschaft und verrohen den Umgang miteinander. Hier zeigt sich der hohe Nutzen von Demokratie- und Vielfaltsarbeit der Verbände selbst, die durch ZdT gefördert wird.
Weitere Informationen zur Feuerwehr im Bundesprogramm ZdT unter https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/faktor-112/.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)