SELTERS-NIEDERSELTERS (red). Mit einem eindringlichen Appell wandte sich Gemeindebrandinspektor Björn Schulz an die Politik: Man solle „die eingeschlagenen Wege gemeinsam weitergehen und nicht an der Feuerwehr sparen ...
Gemeindebrandinspektor Björn Schulz appelliert in Niederselters eindringlich an die Politik
„Es wäre ein Sparen am Schutz der Bevölkerung“, sagte Schulz auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Niederselters. Der Gemeindebrandinspektor freute sich aber auch mit der dortigen Wehr über das hohe Engagement schon im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Denn wie Jugendwart Manuel Clemenz berichtet, sind derzeit neun Mädchen und zehn Jungen in der Jugendfeuerwehr. „Die Kinder erlernen die Grundbegriffe der Feuerwehrarbeit, wobei aber auch der Spaß und die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen“,teilt die Feuerwehr mit.
Überhaupt ist bei der Feuerwehr Niederselters der Aufwärtstrend weiterhin erfreulich, sagte denn auch Wehrführer Theo Neckermann. Insgesamt 13 Feuerwehrfrauen und 42 Feuerwehrmänner stellen sich in den ehrenamtlichen Dienst an der Gemeinschaft für die Gemeinde und oft weit darüber hinaus.
Realitätsnahe heiße Szenarien
Im Rahmen der sogenannten „Heiß-Ausbildung“ durften zwölf Kameradinnen und Kameraden in der Brandsimulationsanlage in Weeze sammeln. An einem Tag erfolgte dort nach intensiver theoretischer Unterweisung im praktischen Teil in realistischen und realitätsnahen Szenarien der heiße Teil der Erfahrung. Hierbei wurden sowohl die feuerwehrtaktischen als auch die technischen Vorgehensweisen vermittelt und konnten intensiv erprobt werden. Eine Möglichkeit, die vom Feuerwehrverein mit 7200 Euro unterstützt wurde.
Sascha Gugel und Kevin Schultz wurden traditionell per Handschlag von Thomas Dettmann im Kreise der Kameraden begrüßt. Ein anerkennendes Raunen ging durch den voll besetzten Saal des Feuerwehrhauses, als die Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen wurden:
Philipp Eitenmüller und Julian Salomon wurden zum Oberfeuerwehrmann ernannt, Lilly Köver und Hannah Clemenz zur Oberfeuerwehrfrau. Marvin Ferschke, Christoph Krusche und Marvin Joost durften sich über den Hauptfeuerwehrmann als neuen Dienstgrad freuen, Maik Neckermann wurde zum Oberlöschmeister und Julian Rogge und Leon Trost zu Hauptlöschmeistern ernannt. Außerdem konnte Patrick Pauly für 30 Jahre Mitgliedschaft im Verein geehrt werden.
Reiner Altenheimer als ältester anwesendes Feuerwehrmitglied überraschte die Kinder- und Jugendfeuerwehr mit einem Scheck in Höhe von 1000 Euro – sein Onkel hat seinerzeit die Jugendfeuerwehr mitgegründet.
Peter Schier, der Erste Vorsitzender des Feuerwehrvereins, blickte dankbar auf das große Jubiläumsjahr zurück. 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 52 Jahre Jugendfeuerwehr und 10 Jahre Kinderfeuerwehr wurden gebührend gefeiert – leider war die Anteilnahme der Öffentlichkeit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In der aktuellen Kampagne wird es wieder einen Fastnachtswagen der Blauröcke geben, der bei den Umzügen in Niederselters und Münster teilnehmen wird. Das Fest zum 50-jährigen Bestehen des Kreisfeuerwehrverbandes wird mit seinen verschiedenen Veranstaltungen genauso besucht werden, wie das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager im Sommer.
Gute Zusammenarbeit beim Hochwasser
Bürgermeister Jan Pieter Subat (parteilos) bedankt sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit speziell beim Hochwasser im Vorjahr. Der Einsatz hat Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt, die für eine bessere Kooperation und Koordination zwischen Gemeindeverwaltung und Einsatzkräften sorgen können. Die Verantwortlichkeiten bei der Information der Bevölkerung sowie die der Kommunikation untereinander gilt es zu verbessern, so Subat weiter.
Die Tätigkeit bei der Feuerwehr ist fast wie ein zweiter Beruf neben dran, so beeindruckt zeigte sich Ortsvorsteher Heinz Seidel in seinem Grußwort. Er überbrachte die außerordentliche Wertschätzung und den Dank des Ortsbeirates. Er regt an, dass in Zukunft wieder mehr Vereine am Gedenken anlässlich des Volkstrauertages teilnehmen sollten. Er wünscht sich mehr Zuspruch von der Bevölkerung, denn auch die Mitgliedschaft, die er am gleichen Abend noch startete, ist es, woraus sich die Arbeit der Wehr finanziert – für 24 Euro im Jahr könne dies gelingen, so Peter Schier, der dankbar und erfreut den Antrag entgegennahm.
Bild: Kameraden, eine Kameradin und ein Verwaltungschef: Das Gruppenbild der geehrten und beförderten Feuerwehrleute in Niederselters nebst Bürgermeister Jan Pieter Subat (Fünfter von rechts). © Peter Ehrlich
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.