MERENBERG. Die Feuerwehrkameraden Merenberg haben ihr neues Fahrzeug, ein StLF20, am Dienstagabend offiziell „in Dienst gestellt“ und in einer kleinen Feierstunde auf den langen Weg von der Planung bis zur Realisierung des Staffellöschfahrzeugs zurückgeblickt ...
Acht lange Jahre liegen zwischen der ersten Planungsphase und der Inbetriebnahme des StLF20 in Merenberg
Von Dorothee Henche
Dazu konnten sie neben den Feuerwehrkameraden aus den Ortsteilen des Marktfleckens auch Vertreter der politischen Gemeindegremien sowie Thomas Schmidt, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Limburg-Weilburg, begrüßen.
„Endlich ist es da und hat auch gleich schon zwei Einsätze hinter sich gebracht“, erklärte Bürgermeister Oliver Jung (SPD) mit Blick auf das neue StLF20 der Merenberger Feuerwehr. Nachdem das Fahrzeug vor ein paar Tagen auf den Hof gerollt sei, habe es gleich eine erste Einweisung für die Feuerwehrkameraden gegeben, sodass sie mit dem neuen Auto auch zu den beiden Einsätzen ausrücken konnten, die es in der Zwischenzeit gegeben hat.
Gemeindebrandinspektor nennt den exakten Preis
Der Rathauschef erinnerte daran, wie viel Zeit es gekostet habe, ein neues Feuerwehrfahrzeug zu beschaffen. „Wenn man die Phase der ersten Planung mitrechnet, hat es knappe acht Jahre gedauert“, sagte er. Vom Antrag für die Beschaffung über ein Konzept für die Fahrzeugausstattung bis zu den verschiedenen Zuschüssen, die Liste der Aufgaben, die die verantwortlichen Feuerwehrkameraden zusammen mit den politischen Gremien abarbeiten mussten, war lang. Die Gesamtkosten für die Neuanschaffung belaufen sich auf knapp 380.000 Euro, 73.500 Euro beträgt der Zuschuss des Landes Hessen, weitere 75.000 Euro erhält Merenberg aus dem Zukunftsfonds des Landkreises Limburg-Weilburg.
Löschfahrzeug verlässt den Fuhrpark
Geld, das die Politik gerne in die Freiwilligen Feuerwehren investiere, genießen sie doch einen hohen Stellenwert, betonte Oliver Jung. Die finanziellen Zuschüsse würden dem Marktflecken die Sache etwas leichter machen, hofft der Verwaltungschef außerdem darauf, für das LF8, das den Fuhrpark Merenberg demnächst verlassen wird, noch einen guten Preis zu erzielen. Sein Dank galt allen Verantwortlichen der Merenberger Feuerwehr und den kommunalen Gremien für die intensive und gute Zusammenarbeit.
„2017 ging die Reise los“, gewährte Gemeindebrandinspektor Lars Hoffmann einen kleinen Einblick in das Projekt, dessen Umsetzung viel Zeit, Geduld und Nerven, ja sogar die eine oder andere schlaflose Nacht gekostet hat. Wie viele Details es bei einer solchen Neuanschaffung zu beachten gilt, können Außenstehende oft gar nicht nachvollziehen. Ein paar Beispiele gefällig? Das Ausschreibungsverfahren musste wegen eines Formfehlers wiederholt werden, kurz nach Ausbruch des Ukrainekriegs drohte das mit dem Fahrzeugbau beauftragte Unternehmen damit, Aufträge zurückzugeben, und 2023 wurde das Fahrgestell zurückgerufen, weil eine Inbusschraube am Lenkgestänge nicht korrekt angebracht war.
Wer so genau über die Details des neuen Feuerwehrfahrzeugs Bescheid weiß, kennt auch den exakten Preis: „374.452,30 Euro stehen hier in der Halle“, erklärte der Gemeindebrandinspektor und dankte Wehrführer Mario Leuninger, seinem Stellvertreter Dennis Beck sowie allen Feuerwehrkameraden, die sich für das neue Fahrzeug eingesetzt haben. Wie zuvor auch Bürgermeister Oliver Jung wünschte er den Merenberger Feuerwehrkameraden, mit dem Fahrzeug stets gesund von den Einsätzen zurückzukehren und äußerte abschließend noch eine Bitte: „Behandelt das Fahrzeug pfleglich, es muss die nächsten 30 Jahre halten!“
Er habe sehr großen Respekt vor der Arbeit der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, sagte Pfarrer Hans-Joachim Schäl in seinem Grußwort. Sie würden in brennende Gebäude gehen oder sich Gefahren nähern, vor denen jeder andere weglaufe. Bei der Ausrüstung, die die Atemschutzgeräteträger im Einsatz tragen müssten, würde er wahrscheinlich zusammenbrechen. Stattdessen bevorzuge er den luftigen Talar, meinte er augenzwinkernd. Für die Einsätze mit dem neuen Fahrzeug wünschte er den Aktiven viel Glück und Gottes Segen und überreichte einen Beutel voll mit kleinen Engeln aus Holz, die künftig in jedem Fahrzeug mitfahren sollen.
Bild: Schlüsselübergabe und ein kleiner Holzengel für das neue Feuerwehrfahrzeug in Merenberg (von links): Pfarrer Hans-Joachim Schäl, Wehrführer Mario Leuninger, Bürgermeister Oliver Jung, Gemeindebrandinspektor Lars Hoffmann und der stellvertretende Wehrführer Dennis Beck. © Dorothee Henche
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.