LIMBURG-WEILBURG. Kurz und heftig ist das Unwetter am Samstagnachmittag und Samstagabend auch über den Landkreis Limburg-Weilburg gezogen ...
Kreisbrandinspektor Frederik Stahl berichtet von über 30 Einsätzen im Kreis / Besonders der Norden ist betroffen
Von Klaus-Dieter Häring, Dennis Weber, Henning Schenckenberg, Petra Hackert und Andreas Egenolf
Kreisbrandinspektor Frederik Stahl berichtete am Sonntag von über 30 Einsätzen. Dabei sei es überwiegend darum gegangen, die Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien. Die L 3081 zwischen Löhnberg und dem Abzweig nach Dillhausen war auch am Sonntagmittag noch gesperrt.
„Dramatisches ist zum Glück nicht passiert“, bilanzierte Frederik Stahl. Am Samstag sei die Leitstelle durch zahlreiche Kräfte, auch viele Ehrenamtliche, verstärkt worden. „Für deren Einsatz sind wir sehr dankbar“, sagte der Kreisbrandinspektor. Seine Bilanz des Wochenendes: „Wir haben Glück gehabt.“
Bereitsgegen 17.30 Uhr lagen am Samstag in Mittelhessen mehrere Warnmeldungen wegen umgestürzter Bäume vor. Unter anderem auf der Landesstraße 3052 in Höhe von Leun , auf der Bundesstraße 54 zwischen Hadamar undOberzeuzheim, auf der Landesstraße 3022 zwischen Runkel und Niederbrechen ,auf der Landesstraße 3063 zwischen Runkel und Steeden , auf der Bundesstraße 277 bei Ehringshausen , zwischen Seibelsgraben und Kreisverkehr sowie auf der B49 zwischen dem Abzweig nach Steinbach und dem Abzweig nach Oppenrod. Der Sturm hat auf dem Kunstrasenplatz in Kraftsolms den Auffangzaun aus der Verankerung gerissen.
Die Feuerwehr Aßlar musste infolge des Unwetters ab 18 Uhr zu insgesamt sieben Einsätzen im Stadtgebiet ausrücken: In der Aßlarer Kernstadt wurden zwei Dächer durch Sturmböen abgedeckt. Sie wurden durch einen Dachdecker gesichert, die Feuerwehr unterstützte mit der Drehleiter. In der Straße Am Hohenroth stürzte eine große Tanne auf ein Garagendach, der Baum wurde von der Feuerwehr entfernt.
Größte Schäden in Dornburg
Vor allem im Norden des Landkreises hat das Unwetter Spuren hinterlassen. Schlimm erwischte es dabei die beiden Dornburger Ortsteile Wilsenroth und Langendernbach . In Wilsenroth wurde bei einem älteren Gebäude ein Teil des Dachs abgedeckt. In Langendernbach sind Bäume auf zahlreiche Anwesen gestürzt. Die Feuerwehr von Langendernbach musste sich vor allem um einen Baum kümmern, der quer über der Fahrbahn auf der Straße zwischen Langendernbach und Wilsenroth lag. Zudem staute sich auf der Straße zwischen Langendernbach und Wilsenroth Wasser am Dernbach und setzte sie unter Wasser. Fahrzeuge konnten zum Teil für die Weiterfahrt nur einen der Bürgersteige nutzen. In diesem Bereich lagen armdicke Äste auf der Fahrbahn.
Während die Feuerwehr in Elbtal keinen Einsatz vermeldete, mussten die Kameraden aus Hadamar vier Mal ausrücken. Hier wurden von Stadtbrandinspektor Fabian Lorkowski drei umgestürzte Bäume und eine abgerissene Stromleitung gemeldet. Auch in Elz musste Gemeindebrandinspektor Helmar von Schenk die Einsatzkräfte zu drei umgestürzten Bäumen schicken.
Am Samstag gegen 17.45 Uhr ist bei Niedererbach im Wald ein Baum auf die Gleise der Unterwesterwaldbahn gestürzt. Ein Regionalzug der Hessischen Landesbahn konnte einen Zusammenprall nicht mehr verhindern. Glücklicherweise wurde weder der Triebfahrzeugführer noch einer der wenigen Fahrgäste verletzt. Die Freiwillige Feuerwehr musste anrücken, um die Gleise vom umgestürzten Baum zu befreien, sodass der nur leicht beschädigte Zug seine Fahrt fortsetzen konnte. Aufgrund des Einsatzes kam es am frühen Abend zu mehreren Zugausfällen auf der Strecke zwischen Limburg und Siershahn . Zudem musste ein Regionalzug auf dem Weg von Wetzlar nach Weilburg seine Fahrt unterbrechen, bis Bäume auf den Gleisen bei Leun-Biskirchen beseitigt worden waren.
Auch die Polizei berichtete am Sonntag von „teils erheblichen Verkehrsbehinderungen“, die das Unwetter im Landkreis hervorgerufen habe. Umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste hätten zu zahlreichen Einsätzen von Polizei, Freiwilliger Feuerwehr und Straßenmeisterei geführt. „Mehrere Straßen mussten gesperrt werden“, heißt es im Polizeibericht. Die Sperrungen dauerten teilweise auch am Sonntag noch an, Verkehrsteilnehmer wurden gebeten, die Umleitungen zu beachten und vorsichtig zu fahren.
Zudem ist am Samstag gegen 17.30 Uhr in Teilen von Niederselters , Villmar , Eisenbach , Erbach , Haintchen , Münster , Weyer und Wolfenhausen der Strom ausgefallen. Wie die Syna mitteilt, hatte der Sturm einen Kurzschluss verursacht. Durch Netzumschaltungen konnte das Team der Syna den Großteil der Betroffenen nach rund 40 Minuten wieder mit Strom versorgen. Gegen 20.50 Uhr erhielten alle Haushalte wieder Strom.
Auch in Westerburg , Rennerod und Wallmerod sind Bäume umgestürzt und Äste heruntergefallen. Hierdurch wurde eine Stromleitung in Seck beschädigt. Weiterhin kam es zu diversen temporären Straßensperrungen und kurzzeitigen und örtlich begrenzten Stromausfällen.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.