MENGERSKIRCHEN. Selten hat im Landkreis Limburg-Weilburg eine so große Katastrophenschutzübung stattgefunden, wie es am Wochenende auf dem Gelände der Firma Beck und Heun der Fall war ...
Ein chemischer Unfall und parallel ein Waldbrand: So ist die Großübung bei Mengerskirchen verlaufen
Von Klaus-Dieter Häring
Dies wurde von Landrat Michael Köberle (CDU), Kreisbrandinspektor Frederik Stahl und dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt, eindrucksvoll dokumentiert.
Über 610 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis und benachbarten Landkreisen, konkret Kräfte von Katastrophenschutzverbänden inklusive der Führungsgruppe „Technische Einsatzleitung“ sowie eine Informations- und Kommunikationszentrale, GABC-Einheiten (Gefahrenstoff-Einheizen) inklusive Dekontamination, Personenauskunftsstelle, Notfallseelsorge, die Drohnenstaffel des DRK Weilburg, Rettungsdienste und Betreuungszüge und des Technischen Hilfswerks, waren fast einen ganz Tag bei dieser Großübung dabei.
Von Kräften des Malteser-Hilfsdienstes wurden dazu 70 Personen verletzten Personen geschminkt. Ziel der Übung war ein realitätsnahes Training im Rahmen einer angenommenen Großschadenslage, die, wie bei fast allen Einsätzen, mit dem Auslösen einer Brandmeldeanlage für die Feuerwehren Mengerskirchen und Waldernbach angefangen hatte. Den Einsatzkräften wurde eine Verpuffung und damit ein chemischer Unfall in einem der Großsilos gemeldet. Damit verbunden war die Erweiterung der Alarmierung über die Leitstelle. Hier gab es neben der Simulation eines Chemieunfalls eine Zuspitzung der Situation, da gleichzeitig Waldbrände bei Oberselters und Niedererbach gemeldet wurden. Diese zusätzliche Belastung forderte dann nicht nur die taktische Flexibilität der Einsatzleitung, sondern auch das strategische Denken der übergeordneten Führungsstruktur.
Auch die Krankenhäuser sind in Übung eingebunden
Während auf übergeordneter Ebene diese Probleme angegangen wurden, bauten zeitgleich die weiteren Abteilungen ihre Versorgungsplätze auf. Dazu zählten in einer der großen Halle nicht nur die Versorgung der „Verletzten“, sondern auch das Aufstellen eines Dekontaminationszelts, um sich um die durch Chemikalien verseuchten Personen kümmern zu können. Da diese Übung so realitätsnah wie möglich sein sollte, wurde auch das Problem der Wasserversorgung angegangen. Hier wurde die Wasserentnahme aus alternativen Quellen durchgespielt. Es wurden sowohl eine Wasserversorgung aus dem Seeweiher in Mengerskirchen als auch aus einem Steinbruch in Lahr aufgebaut.
„Verletzte“, die gerettet werden konnten, wurden von Auszubildenden der Rettungswachen versorgt. Hier kamen elf Rettungswagen und drei Notarzteinsatzfahrzeuge zum Einsatz. Nachdem die „Verletzten“ erstversorgt worden waren, wurden sie in die Krankenhäuser nach Limburg und Weilburg gefahren, die ebenfalls in diese Übung eingebunden waren.
Am Ende gab es für diesen enormen Einsatz nur Lob in Richtung aller Einsatzkräfte. Ein Lob ging auch an die Organisatoren dieser Großübung, die über einen Zeitraum von neun Monaten aufgebaut worden war und insgesamt einen Etat von 10.500 Euro umfasste. Einen Dank richteten die Verantwortlichen auch an das Unternehmen Beck und Heun, die diese Übung bei laufendem Geschäftsbetrieb ermöglicht hatten.
Bild: Die Wasserversorgung für die Löscharbeiten wurde durch zwei Schlauchleitungen vom Seeweiher und einem Steinbruch in Lahr sichergestellt.
Bild: Nach der Erstversorgung wurden die Verletzten in Krankenhäuser nach Limburg und Weilburg gefahren, die ebenfalls in die Übung eingebunden waren.
Bild: Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis wie auch das THW waren bei der Großübung im Einsatz.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.