VILLMAR. Die jährliche Feuerwehrleistungsübung auf dem Gelände vor der Johann-Christian-Senckenberg-Schule hat in diesem Jahr unter neuen Voraussetzungen gestanden, die Auswirkungen auf die Beteiligung hatten ...
Feuerwehrleistungsübung in Villmar geht mit geringerer Teilnehmerzahl als sonst über die Bühne
Von Klaus-Dieter Häring
Wie der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Thomas Schmidt, erklärte, waren die Kriterien für diese Übung vom Feuerwehrverband dahin gehend geändert worden, dass nicht wie in der Vergangenheit die Brandbekämpfung, sondern in diesem Jahr der Katastrophenschutz im Mittelpunkt stand.
Die Auswirkungen waren dann an der Zahl der teilnehmenden Feuerwehren abzulesen. Während in der Vergangenheit immer mehr als zwölf Teams dabei waren, fanden in diesem Jahr nur acht den Weg nach Villmar. „Einige Teams, die sonst immer teilgenommen haben, waren in diesem Jahr als Zuschauer dabei und werden im nächsten Jahr aller Voraussicht nach wieder mitmachen“, sagte Thomas Schmidt, der trotzdem zufrieden mit der Zahl der Anmeldungen war und von einem insgesamt noch annehmbaren Teilnehmerfeld sprach.
Unfall beim Verladen von Gefahrstoffen
Der Tag begann wie in der Vergangenheit mit der Auslosung der Startreihenfolge und der Verpflichtung der Schiedsrichter, die in diesem Jahr aus dem Raum Gießen kamen. Am frühen Sonntagmorgen wurden die Fragebögen verteilt, um die ersten Punkte zu erzielen. Wer an der Einzel-Sonderkategorie für Gold, Silber oder Bronze teilnehmen wollte, hatte einen Zusatzfragebogen auszufüllen. Im Mittelpunkt dieser Übung, die von der Brandschutzaufsicht des Landkreises Limburg-Weilburg mit Kreisbrandinspektor Frederik Stahl und dem Kreisfeuerwehrverband durchgeführt wird, standen aber die Aufgaben im praktischen Teil. Hier wurde den Teams als Übungsobjekt der Außenbereich eines Industrieunternehmens eingerichtet, in dem auf Schwerlastregalen unter anderem verschiedene Gefahrstoffe in Gebinden gelagert werden.
Das Übungsszenario lautet dabei: Im Lagerbereich ist es zu einem Unfall beim Verladen der Gefahrstoffe mit einem gasbetriebenen Gabelstapler gekommen; ein Regal wurde beschädigt. Mehrere Gebinde sind von diesem Regal gefallen und zum Teil auch leckgeschlagen. Eine Person liegt im Bereich des beschädigten Regals am Boden. Nach der Alarmierung durch einen Firmenangehörigen sind der verunfallte Gabelstapler und Gebinde in Brand geraten, was sich bereits beim Eintreffen durch offenes Feuer und eine deutliche Rauchentwicklung zeigt. Weiter wurde angenommen, dass der ausgetretene Gefahrstoff ätzend, brennbar und mit Wasser löschbar ist.
Gold geht an Hünfelden-Ohren
Aufgabe der Feuerwehrleute war es nun, den Brand zu löschen und die Person zu retten. Weiter war eine Sofort-Dekontamination der geretteten Person durchzuführen und Gasflaschen zu kühlen. Für die Durchführung der Aufgabe standen den Teams maximal siebeneinhalb Minuten zur Verfügung. Also alles Aufgaben, die es in sich hatten. Am Ende stellten sich alle Teams noch der Aufgabe, verschiedene Knoten an einer Stange zu anzubringen. Auch hier ging es um Zeit und Perfektion. Zugutekam den teilnehmenden Teams dabei die sehr gute Ausbildung innerhalb der Wehren und auf Ebene des Feuerwehrverbandes. Bei allem Ehrgeiz stand für die Teams bei einer entsprechenden Platzierung auch die Teilnahme am Bezirksentscheid auf dem Spiel.
Sieger wurde am Ende das Team Hünfelden-Ohren mit 98,3 Punkten. Ebenfalls Gold ging knapp dahinter an Brechen-Werschau I (98,0), Beselich-Obertiefenbach I (96,7), Hünfelden-Neesbach (93,0), Beselich-Obertiefenbach II (91,3) und Brechen-Werschau II (88,8). Silber ging schließlich an die Teams Villmar (87,2) und Hünfelden-Kirberg (85,9).
Unter dem Jubel der vielen Feuerwehrfans, Bürgermeister und Bürgermeisterinnen sowie den Vorstandskollegen aus dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes bekamen alle Teilnehmer ihre verdienten Urkunden. Ein dickes Lob verdiente sich die Freiwillige Feuerwehr Villmar, die mit unzähligen Helferinnen und Helfern den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie auch den vielen Fans am Rande optimale Bedingungen während des Wettbewerbs geschaffen hatte.
Insgesamt 37 Einsatzkräfte nutzten die Gelegenheit, das Hessische Feuerwehrleistungsabzeichen abzulegen. In Stufe eins für das Eiserne Feuerwehrleistungsabzeichen meldeten sich acht Personen an, für Bronze elf, für Silber sechs und für Gold drei Personen. Wer in der Vergangenheit bereits Gold geholt hatte, konnte die Prüfung wiederholen. Gold 15 machten Patrick Druck (Brechen-Werschau), Gerd Planz, Marc Schäfer, Stefan Sehr (alle Beselich-Obertiefenbach) und Tilman Wies (Hünfelden-Neesbach).
Bild: Auch die Bergung eines Verletzten gehört zu den Aufgaben wie hier für die Feuerwehr aus Obertiefenbach. Foto: Klaus-Dieter Häring
Bild: Können ist beim Lösen von Knoten gefragt, wie hierfür die Mitglieder der Feuerwehr aus Werschau. Foto: Klaus-Dieter Häring
Bild: Mit dem Löschwasser muss gezielt und Schilder müssen umgespritzt werden. Danach geht es an die Rettung von Verletzten. Foto: Klaus-Dieter Häring
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.