BRECHEN-NIEDERBRECHEN (red). Die Freundschaft zwischen den Feuerwehren aus Niederbrechen und dem belgischen Enghien besteht mittlerweile seit 50 Jahren, was jetzt groß gefeiert wurde ...

Wie aus einem tragischen Busunglück ein Paradebeispiel für Völkerverständigung wurde

Hintergrund dieser Freundschaft ist jedoch ein tragisches Unglück, das sich vor fast 60 Jahren ereignet hatte.

In den frühen Morgenstunden des 25. Juli 1966 stürzte ein belgischer Reisebus von der Autobahnbrücke bei Werschau auf die darunter entlangführende Straße. 28 Kinder und 6 Erwachsene fanden dabei den Tod. Die Freiwillige Feuerwehr Niederbrechen war bei der Rettung und Bergung im Einsatz und hat mit allen Kräften versucht, den verunglückten Menschen zu helfen.

Dieses tragische Unglück ist mit der Geschichte der Feuerwehr Niederbrechen untrennbar verbunden. Und doch ist aus diesem Unglück auch etwas Gutes entstanden, nämlich genau diese tiefe Freundschaft und Verbundenheit der Feuerwehren aus Niederbrechen und dem belgischen Enghien.

Jetzt waren die belgischen Freunde daher in Niederbrechen zu Gast, einmal um dieses Jubiläum angemessen zu feiern, aber auch um zurückzublicken auf viele gemeinsame Jahre. Höhepunkt des Wochenendes war ein Festabend. Eröffnet wurde er durch das Blasorchester, das mit Stücken wie „Tage wie diese“ oder „One Moment In Time“ die passende Musik beisteuerte.

Besondere Bedeutung für beide Wehren

In ihren emotionalen Festreden gingen die Vorsitzende der Feuerwehr Niederbrechen, Birgit Willems, sowie Wehrführer Ralf Stahl und ihre Pendants aus Enghien, David Overlo und Christophe Duquene, auf die gewachsene Freundschaft und die besondere Bedeutung für beide Wehren ein. „Aus Trauer, Anteilnahme und Gedenken wurde echte Nähe“, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr. „Aus formellen Besuchen wurden persönliche Begegnungen. Freundschaft hält vor allem dann, wenn man an ihr arbeitet. Mit Herzblut, Interesse füreinander und großem Einsatz.“ So wurden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Fahrten organisiert, Geschichten geteilt, Traditionen erlebt und Regionen entdeckt. Mit den Jahren sind auf diese Art echte Freundschaften entstanden.

Auch Bürgermeister Frank Groos (parteilos) würdigte in seinem Grußwort die Freundschaft als einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung, gerade in den heutigen Zeiten. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt, hob ebenfalls die lange Verbundenheit der beiden Wehren als einzigartig im Landkreis hervor.

Willi Roth, unter anderem für das Archiv der Feuerwehr zuständig, hat in einem zweisprachigen Jubiläumsband die gesamte Geschichte der Freundschaft und die Entwicklung vom Unglück an der Autobahn bis hin zum heutigen Tag beeindruckend festgehalten und stellte dieses Zeitzeugnis am Festabend vor. Ein weiterer besonderer Moment war der abschließende Segen, der von Pfarrer Wolfgang Plodeck und Kaplan Mirko Millich gespendet wurde.

Als Gastgeschenk von der Feuerwehr Niederbrechen wurde ein Bild überreicht, das die wichtigsten, schönsten und besonderen Momente der gemeinsamen Geschichte darstellte. Anschließend wurde bis in die Nacht gefeiert und die Freundschaft weiter vertieft.

Aber auch über den Festabend hinaus hatten die Kameraden aus Niederbrechen ein buntes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Am Samstagvormittag ging es zunächst auf Einladung des Landtagsabgeordneten Christian Wendel (CDU) in den Hessischen Landtag. Den Gästen wurde dabei während einer Führung die Arbeit des Landesparlamentes nähergebracht. Anschließend fand im Rheingau eine gemeinsame Weinprobe statt, und die Kameradinnen und Kameraden bekamen neben der Verkostung auch interessante Einblicke in die Kunst der Weinherstellung.

Am Sonntagvormittag stand noch ein gemeinsamer, geführter Dorfrundgang mit Alexander Fischbach auf dem Programm, ehe es für die Gäste aus Enghien nach einem abschließenden Mittagessen wieder zurück nach Belgien ging. Der nächste Besuch ist fest vereinbart und wird wieder in Belgien stattfinden, worauf sich alle Beteiligten schon sehr freuen.

Ein Gruppenbild mit den belgischen Gästen vor dem Gedenkstein des Busunglücks, das der Freundschaft zugrunde liegt. Fotos: FeuerwehrBild: Ein Gruppenbild mit den belgischen Gästen vor dem Gedenkstein des Busunglücks, das der Freundschaft zugrunde liegt. Fotos: Feuerwehr

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