LIMBURG (kdh/ses). Den letzten Schultag vor den großen Sommerferien hätten sich die Schülerinnen und Schüler der Leo-Sternberg-Schule sicherlich anders vorgestellt ...
Schülerin setzt an der Leo-Sternberg-Schule Pfefferspray ein / Großaufgebot der Rettungskräfte
Acht von ihnen sind laut Polizei am Freitagmorgen bei einer Reizgas-Attacke einer Jugendlichen in einem Klassenraum verletzt worden.
Zu möglichen Hintergründen der Tat will sich die Polizei bisher nicht äußern. Sie ermittelt laut einem Sprecher wegen einer Straftat, da es sich zumindest um fahrlässige Körperverletzung handele. Versprüht wurde nach Informationen der Beamten ein Tierabwehrspray (Pfefferspray). Die Tat ereignete sich gegen 9.30 Uhr.
Weil zunächst von 20 Verletzten ausgegangen wurde, wurde dadurch eine Rettungskette ausgelöst, die es in sich hatte. Zuerst war es die Limburger Feuerwehr, die sofort nach der Alarmmeldung eintraf und anfing, die Flure und den betroffenen Klassenraum zu entlüften. Währenddessen wurden die Schülerinnen und Schüler auf die dafür vorgesehenen Notplätze gebracht. Dort wurden sie dann von den Einsatzkräften der Rettungsdienste versorgt, die ebenfalls alarmiert wurden und innerhalb kürzester Zeit mit einem Großaufgebot eintrafen. Dazwischen liefen immer wieder aufgeregte Mütter und Väter, die nach ihren Kindern suchten.
Die betroffenen Kinder wurden dann aber bestens durch die Rettungsdienste versorgt. Mit im Einsatz waren der Führungsstab der Rettungsdienste des Deutschen Roten Kreuzes, leitende Notärzte, Sanitätsdienste aus dem gesamten Landkreis Limburg-Weilburg, der Sanitätszug des Landkreises aus Frickhofen sowie Sanitätszüge aus dem Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis. Der Sanitätszug aus dem Rheingau-Taunus-Kreis war ebenfalls alarmiert worden, ihm konnte aber bei Sichtung der Lage und der vorhandenen Einsatzkräfte abgesagt werden.
Sieben Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrerin wurden mit Symptomen wie Hustenreiz sowie brennende und tränende Augen behandelt. Alle Betroffenen wurden laut Polizei anschließend noch zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gefahren.
„Der Schule lag keine Androhung vor“, berichtet Dirk Fredl, Sprecher des Staatlichen Schulamts in Weilburg. Der Ferienstart an der Leo-Sternberg-Schule sei damit sicherlich „nicht gelungen“. Die Grundschule sei räumlich nicht betroffen gewesen, sodass diese nicht evakuiert wurde. In den anderen Gebäudeteilen habe die Evakuierung schnell funktioniert und die betroffenen Schüler seien schnell versorgt worden. Die Schule habe zudem sofort Unterstützungsangebote gestartet. „Die Schulpsychologie steht bereit“, so Fredl. Zudem erhielten die Eltern ein Schreiben, in dem Unterstützung angeboten wird.
Der Schulamtssprecher weist zudem auf das nach den Sommerferien hessenweit in den Schulen in Kraft tretende Waffenverbot hin. Diesen Erlass hatte das Kultusministerium noch vor Ferienbeginn herausgegeben. Das Verbot gilt unter anderem für alle Messerarten und auch andere gefährliche Gegenstände, unter die auch Reizsprays fallen.
Bild: Mehrere Rettungswagen sind nach der Reizgas-Attacke an der Leo-Sternberg-Schule im Einsatz. Foto: Klaus-Dieter Häring
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