MERENBERG-REICHENBORN. In diesem Jahr kommt Reichenborn aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Das Dorf wird 700 Jahre alt und hat bereits großartige Veranstaltungen erlebt ...

Nach dem Dorf ist jetzt die Feuerwehr dran, die vom 22. bis 24. August ihr 100-jähriges Bestehen feiert

Von Dorothee Henche

Nun soll auch der 100. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Reichenborn mit einem Festwochenende würdig begangen werden. Rechtzeitig zum Jubiläum ist die Festschrift erschienen, die den Blick auf die Meilensteine der 100-jährigen Geschichte richtet.

Am 16. September 1925 fand die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reichenborn in der Wirtschaft bei Albert Assler statt, bei der 32 junge Männer Wilhelm Fuhrländer zum ersten Kommandanten wählten. Ein Jahr später wurde der erste Schlauchwagen angeschafft und 1928 nachträglich ein Schlauchturm an das Spritzenhaus angebaut, der zur Aufbewahrung und zum Trocknen der Schläuche diente. In den ersten Jahren fanden alle 14 Tage Übungen statt, teilweise sogar nachts, zu denen das Horn des Hornisten Heinrich Meckel ertönte. Nachdem in den Kriegsjahren die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Reichenborn ruhte, trat Karl Weißmüller das Amt des Kommandanten an, gefolgt von Wilhelm Jung, Heinz Fuhrländer und Werner Schmidt. In dieser Zeit wurde die Feuerwehr mit neuen Uniformen und einer Motorspritze ausgerüstet.

1968 fand die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses statt, für das die Mitglieder mehr als 1000 Arbeitsstunden aufgewendet hatten. 1972 verhalf die Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) der Wehr zu höherer Leistungsfähigkeit. Das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen beging die Feuerwehr Reichenborn unter Leitung von Wehrführer Heinz Meuser 1975 mit einem großen Fest. Von Heinz Meuser übernahm Armin Beck das Amt des Wehrführers. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde zur Aufrechterhaltung der Tageseinsatzstärke eine Seniorenabteilung ins Leben gerufen. Wie in der Gründerzeit ertönte das Signal zu den Übungen mit dem Horn durch Hornist Volker Bußweiler.

Zu den Übungen ertönt das Signal des Hornisten

Um den Nachwuchs für die Feuerwehr zu sichern, wurde 1990 die Jugendfeuerwehr Reichenborn gegründet, der 13 Mädchen und Jungen angehörten. Jugendwart Markus Beck und dessen Stellvertreter Frank Weißmüller übernahmen zunächst die Leitung, später folgten Uwe Vorländer, Maik Meuser, Diana Eufinger, Andreas Marin und Sandra Becker. Zu den Höhepunkten der Vereinsaktivitäten gehören die beiden Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in den Jahren 1993 und 2010, die die Freiwillige Feuerwehr Reichenborn mithilfe aller Feuerwehren der Großgemeinde Merenberg ausrichtete.

Bei ihren Einsätzen musste die Freiwilligen Feuerwehr Reichenborn immer wieder herausfordernde Situationen meistern, so auch 1991 beim verheerenden Brand auf dem Sonnenhof, der das Wohnhaus des damaligen Bürgermeisters Erich Meuser und seiner Familie zerstörte. Bei diesem Einsatz gab es Unterstützung durch die Feuerwehren der näheren Umgebung sowie die Freiwillige Feuerwehr Weilburg mit einer Drehleiter.

Die Erweiterung der Fahrzeughalle und der damit verbundene Bau der Umkleideräume im Jahr 1996 war ein Großprojekt, das Feuerwehrkameraden erneut in Eigenleistung bewältigten und viele Arbeitsstunden leisteten. 2001 übergab Wehrführer Arno Herget sein Amt an Manfred Jung, der diese Aufgabe bis 2013 ausübte. Seit 2013 gibt es bei der Feuerwehr Reichenborn eine Trennung der Ämter: Nils Bußweiler leitet seither die Einsatzabteilung als Wehrführer während Manfred Jung weiterhin das Amt des Vorsitzenden innehat. Aktuell zählt die Freiwillige Feuerwehr Reichenborn 160 Vereinsmitglieder, davon 24 Aktive in der Einsatzabteilung.

2000 sind die „Kastelruther Spatzen“ zu Gast

Neben den Übungen und Einsätzen ist auch die Kameradschaft nie zu kurz gekommen. Ausflüge nach Hamburg, München, Berlin, Prag und Düsseldorf sowie eine mehrtägige Fahrt nach Südtirol, an der 84 Personen teilnahmen, haben stets dazu beigetragen, den Zusammenhalt zu stärken. Unvergessen ist für viele Reichenborner das Jubiläumsfest zum 75-jährigen Bestehen mit dem Konzert der „Kastelruther Spatzen“ im Festzelt, in dem 3000 Personen Platz fanden.

So wird diesmal das Jubiläum gefeiert

Auch den 100. Geburtstag ihrer Feuerwehr wollen sie in diesem Jahr würdig begehen, und das, obwohl viele Feuerwehrmitglieder sich bereits für das 700-Jahr-Jubiläum des Ortes engagieren. Das Programm für das Festwochenende vom 22. bis 24. August kann sich sehen lassen. Den Auftakt bildet am Freitag, 22. August, ab 19 Uhr der Festkommers, dem sich um 21 Uhr eine Schlagerparty mit Live-Musik anschließt. Am Samstag, 23. August steigt im Festzelt am Dorfgemeinschaftshaus der große Rock-Abend mit der Cover-Band „Noisic“. Die gemeinsame Veranstaltung von „700 Jahre Reichenborn“ und Feuerwehr beginnt um 21 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr. Höhepunkt des Festwochenendes ist der Festzug am Sonntag, 24. August, der um 11 Uhr beginnt. Danach wird ab 12 Uhr beim musikalischen Frühschoppen mit dem Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Winkels im Festzelt zusammen mit den Gästen weiter gefeiert.

Die Freiwillige Feuerwehr Reichenborn mit der Jugendfeuerwehr und der Bambini-Feuerwehr des Marktfleckens freut sich auf das Festwochenende zum Jubiläum.Bild: Die Freiwillige Feuerwehr Reichenborn mit der Jugendfeuerwehr und der Bambini-Feuerwehr des Marktfleckens freut sich auf das Festwochenende zum Jubiläum. Fotos: Feuerwehr Reichenbom.

Die Feuerwehr Reichenbom im Wandel der Zeit: Damals gehörten Spritzenwagen und Uniform dazu, hier für die Feuerwehrmänner (von links) Franz Kollmann, Willi Scherber, Friedbert Beck, Werner Schmidt, Otto Scherber, Günter Jung und Erich Herget. Fotos: Feuerwehr ReichenbomBild: Die Feuerwehr Reichenbom im Wandel der Zeit: Damals gehörten Spritzenwagen und Uniform dazu, hier für die Feuerwehrmänner (von links) Franz Kollmann, Willi Scherber, Friedbert Beck, Werner Schmidt, Otto Scherber, Günter Jung und Erich Herget. Fotos: Feuerwehr Reichenbom.

1990 wurde in Reichenbom die Jugendfeuerwehr gegründet. Die beiden Kreisjugendfeuerwehrzeltlager 1993 und 2010, die mithilfe der Feuerwehren der Großgemeinde Merenberg in Reichenbom ausgerichtet wurden, gehören zu den Höhepunkten der Vereinsgeschichte.Bild: 1990 wurde in Reichenbom die Jugendfeuerwehr gegründet. Die beiden Kreisjugendfeuerwehrzeltlager 1993 und 2010, die mithilfe der Feuerwehren der Großgemeinde Merenberg in Reichenbom ausgerichtet wurden, gehören zu den Höhepunkten der Vereinsgeschichte. Fotos: Feuerwehr Reichenbom.

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