
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
... Dieser habe zu spät vor der Heftigkeit des heranbrausenden Sturmtiefs gewarnt, sagte Kachelmann. Der Orkan hatte am Sonntag allein in Hessen zwei Todesopfer gefordert und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Deutsche Wetterdienst habe erst für Frankfurt und Offenbach gewarnt, „als der erste Baum schon gefallen war“. Nach Ansicht Kachelmanns hätte man die Heftigkeit des Sturm früher erkennen können. „Die Daten waren eindeutig.“
Der Präsident des Technischen Hilfsswerks, Broemme, sprach sich für ein europäisches Unwetter-Frühwarnsystem aus. Beim Tsunami in Südostasien habe man sich darüber aufgeregt, dass man die Bevölkerung nicht richtig habe warnen können. „Aber wenn ein Orkan von Westen kommt, was so alle zwei Jahre einmal vorkommt, haben wir in Europa auch noch nicht die Warnsysteme, die wir gerade in Südostasien verkaufen.“
Das Sturmtief hat Polizei und Feuerwehr in Hessen zu mehr als 7400 Einsätzen genötigt. Allein die Feuerwehr musste zu gut 6400 Einsätzen ausrücken, davon allein zu 3500 Einsätzen im Regierungsbezirk Darmstadt, hieß es in einer ersten Bilanz des Innenministeriums in Wiesbaden. Insgesamt seien mehr als 20000 freiwillige Helfer im Einsatz gewesen. Die Polizei hatte rund 1000 Einsätze zu bewältigen. «Der Sturm war heftig. Aber der Einsatzwille und die Einsatzleistung der freiwilligen Feuerwehren und der Polizeibeamtinnen und -beamten war beispielhaft», erklärte Innenminister Volker Bouffier (CDU).
