WEILBURG. Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst an der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg ...

Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst an der Wilhelm-Knapp-Schule in Weilburg

Von Andreas Böttig

Die Feuerwehr musste eine schwer verletzte eingeklemmte Person auf dem Schulgelände unter Einsatz einer hydraulischen Rettungsschere aus einem Auto befreien, ein Notarzt nahm die Erstversorgung vor und die Polizei ermittelte vor Ort den Unfallhergang. Doch glücklicherweise war alles nur eine Übung.

Rund 190 Schüler des beruflichen Bildungszentrums erlebten unter dem Motto „CrashKurs Hessen – Realität erfahren. Echt hart.“, welche Gefahren das Fahren mit erhöhter Geschwindigkeit sowie unter Alkohol- und Drogeneinfluss oder der Griff zum Handy mit sich bringt und welche gravierenden Auswirkungen ein Verkehrsunfall nicht nur für die Beteiligten, sondern auch deren Angehörige nach sich ziehen kann.

In Hessen ereignen sich jedes Jahr rund 150.000 Verkehrsunfälle, bei denen mehr als 200 Menschen getötet und im Schnitt über 4500 schwer verletzt werden. Erschreckend dabei ist, dass vor allem junge Fahrer unter 25 Jahren überproportional häufig Unfälle verursachen. Mit der Präventionskampagne „CrashKurs“ werden gezielt junge Menschen angesprochen und sensibilisiert. Ziel ist es, die Zahl von schweren Unfällen nachhaltig zu verringern. Die Schüler sollen für die Risiken im Straßenverkehr sensibilisiert und zu verantwortungsbewusstem Verhalten motiviert werden, wobei die Veranstalter nicht mit dem erhobenen Zeigefinger agieren, sondern authentische Geschichten, persönliche Erfahrungen und emotionale Botschaften vermitteln. Die Kernaussage lautet: „Nur wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir Leben – unser eigenes und das der anderen.“

Gemeinsam mit Polizeihauptkommissarin Stephanie Barone von der Zentralstelle Prävention häusliche Gewalt und Verkehrsprävention im Polizeipräsidium Westhessen eröffnete Stefan Jeanneaux-Schlapp, der stellvertretende Schulleiter der WKS, die Veranstaltung. Der Studiendirektor stellte insbesondere im Hinblick auf die häufige Unfallrate durch junge Verkehrsteilnehmer die Bedeutung des „CrashKurses“ an weiterführenden Schulen in den Blickpunkt. Er dankte allen beteiligten Organisationen sowie den Referenten, die sich beteiligten. Sein besonderer Dank galt neben Stephanie Barone, in deren Händen die Gesamtleitung und Moderation lag, auch Monika Kröck, der Beauftragten für Suchtprävention an der WKS, die die Veranstaltung seitens der Weilburger Schule geplant und organisiert hatte.

„Schulische Präventionsarbeit zum Anfassen“

Nach einleitenden Impulsvorträgen durch Polizeioberkommissar Alexander Kunzmann von der Polizeistation Weilburg, Hauptlöschmeister Benedikt Müller von der Weilburger Feuerwehr, Notarzt Benjamin Neeb vom DRK Oberlahn, dem Toxikologen Alexander Paulke vom rechtsmedizinischen Institut der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Notfallseelsorgerin Hedi Sehr folgten vertiefende Workshops zu den vorgestellten Themen durch Polizei und Toxikologie, Feuerwehr, Notarzt und Notfallseelsorge, in denen sich die Schüler auch aktiv einbringen konnten.

In ihren Vorträgen berichteten die Referenten authentisch über eigene Erlebnisse und verwiesen auf konkrete Beispiele und Unfälle aus der heimischen Region, wodurch ein direkter Bezug zu dem Unfallgeschehen vermittelt wurde, der bei den Schülern oft Betroffenheit auslöste. Dazu trugen auch echte Unfallfotos und Videos bei, die realistisch, schonungslos offen und authentisch die Folgen von Verkehrsunfällen verdeutlichten. Zudem wurden die größten Gefahren und Unfallursachen aufgezeigt: schnelles Fahren, Alkohol und Drogen am Steuer, Ablenkung durch Smartphones und Nicht-Anschnallen. „Die Realität eines schweren Unfalls vergisst man nicht – und genau das wollten wir zeigen“, erläuterte Hauptlöschmeister Benedikt Müller. Nach den Vorträgen hatten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Themen wie Unfallprävention, Verhalten in Notsituationen oder rechtliche Konsequenzen von Fehlverhalten im Straßenverkehr wurden in den Workshops praxisnah vermittelt.

Beeindruckend war vor allem die authentischere Präsentation einer Unfallsituation durch die Feuerwehr Weilburg und den Notarzt Benjamin Neeb auf dem Schulhof, bei der eine verletzte Person mittels einer hydraulischen Rettungsschere aus einem Pkw befreit werden musste. Hinzu kam noch die realistische Verletztendarstellung (VDS) durch Lee-Ann Förster, die Mitglied der VDS-Gruppe „Bunte Übung“ aus Oberneisen ist und teilweise für Schreckmomente sorgte.

Am Ende fielen die Rückmeldungen aus der Schulgemeinschaft durchweg positiv aus. „Das war keine gewöhnliche Schulveranstaltung – das war ein Erlebnis, das bleibt!“, unterstrich eine Schülerin der Oberstufe und auch die beteiligten Lehrkräfte zeigten sich beeindruckt. „Eine gelungene Veranstaltung zu einem enorm wichtigen Thema. Ich habe im Nachhinein oft den Satz ‚Ich bin viel bewusster und ohne aufs Handy zu schauen nach Hause gefahren‘ gehört und hoffe nun, dass diese Wirkung anhält“, zog Monika Kröck eine positive Bilanz der Veranstaltung und sagte: „Das war schulische Präventionsarbeit zum Anfassen.“

Angesichts des großen Erfolgs und der Bedeutung der Thematik plant die Schule, die Veranstaltung nun regelmäßig in einem Turnus von zwei Jahren durchzuführen.

Gemeinsam mit einem Feuerwehrmann hebt Notarzt Benjamin Neeb (rechts) eine verletzte Person aus dem Unfallfahrzeug.Bild: Gemeinsam mit einem Feuerwehrmann hebt Notarzt Benjamin Neeb (rechts) eine verletzte Person aus dem Unfallfahrzeug.

logo wtHinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung von mittelhessen.de.

 

 

 


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