HADAMAR. Die Feuerwehr der Stadt Hadamar muss künftig ohne einen Kommandowagen auskommen und vorläufig auch mit nur einem Stadtbrandinspektor ...

Warum es in Hadamar künftig keinen Kommandowagen mehr gibt

Von Anken Bohnhorst

Dass es kein besonderes Einsatzfahrzeug für die Stadtbrandinspektoren mehr gibt, haben die Parlamentarier entschieden, ebenso wie eine Änderung des Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplans, aus dem die Notwendigkeit eines Kommandowagens jetzt gestrichen wurde. Wenige Tage später legte einer der zwei Stadtbrandinspektoren sein Amt nieder. Zufall? Die Beteiligten haben Stillschweigen in dieser Angelegenheit vereinbart.

Darum geht es: Im Jahr 2008 rüstete die Feuerwehr der Stadt ein vorhandenes Fahrzeug in einen Kommandowagen um. Die Kameraden hätten dies in Eigenleistung getan, betont Bürgermeister Michael Ruoff (CDU). Zwölf Jahre später schaffte die Verwaltung über eine Leasingvereinbarung ein Nachfolgemodell für den damaligen Stadtbrandinspektor Jürgen Horn an. Der Leasingvertrag lief 48 Monate, wurde anschließend um ein Jahr verlängert und endete im September dieses Jahres. Eine erneute Verlängerung sei nicht möglich, heißt es aus dem Rathaus. Dennoch sei den Stadtbrandinspektoren Fabian Lorkowski und Sven Hahn angeboten worden, das Fahrzeug zu kaufen. Lorkowski und Hahn lehnten ab. Nach Informationen, die dieser Zeitung vorliegen, argumentierten sie, das vorhandene Fahrzeug sei untermotorisiert, der Heckeinbau aus Holz sei zu schwer und die akustische Warneinrichtung sei nicht sachgemäß eingebaut worden, weshalb andere Verkehrsteilnehmer das Sondersignal zu spät oder gar nicht hörten.

Lorkowski und Hahn unterbreiteten der Verwaltung ihrerseits einen Vorschlag: Sie hatten sich in den Feuerwehrfuhrparks der Nachbarkommunen umgesehen und sprachen sich für einen größeren SUV (Sport Utility Vehicle) mit Automatikgetriebe aus. Die Anschaffung solle ebenfalls über Leasing erfolgen. „Durch die Anschaffung eines neuen und praktikablen Kommandowagens mit höheren Sicherheitsstandards wird nicht nur dem Wunsch der beiden Stadtbrandinspektoren nachgegangen, sondern auch die Sicherheit im Einsatzfall erhöht“, formuliert Sven Hahn in einem Brief ans Rathaus. Sein Kollege Fabian Lorkowski, zu diesem Zeitpunkt noch Stadtbrandinspektor, weist zudem auf den Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan hin, der ein Kommandofahrzeug als notwendig ausweist.

Die Rahmenbedingungen haben sich geändert

Dennoch bleibt der Wunsch der Stadtbrandinspektoren unerfüllt. Dafür wird nun der Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan angepasst und in seiner Neufassung vom Parlament beschlossen. Grundlage dafür sei die Auskunft von Kreisbrandinspektor Frederik Stahl, auf die sich Bürgermeister Ruoff gegenüber dieser Zeitung bezieht. Stahl habe erklärt, ein Kommandofahrzeug sei für die Feuerwehr der Stadt Hadamar nicht erforderlich. Das habe man berücksichtigt, so Ruoff. Auch die Kosten-Nutzen-Relation habe nicht gestimmt. Und die Rahmenbedingungen hätten sich geändert. Der ehemalige Stadtbrandinspektor Jürgen Horn habe als Mitarbeiter der Verwaltung das Kommandofahrzeug auch für seine übrigen Dienstfahrten in der Stadt benutzt.

Bei seinen Nachfolgern Lorkowski und Hahn sei die Sache aber anders. Beide Männer wohnten nicht in der Kernstadt und arbeiteten im Rhein-Main-Gebiet, weshalb sie bei Einsätzen zur Tageszeit ohnehin nicht auf das Kommandofahrzeug zurückgreifen könnten. „Auch in den Abend- und Nachtstunden können beide nicht vor der örtlichen Feuerwehr eintreffen, da sie in Oberzeuzheim wohnen“, heißt es in einer Vorlage aus dem Rathaus. „Damit ist die ursprünglich vorgesehene taktische Funktion des Kommandowagens, wie sie im Bedarfs- und Entwicklungsplan vorgesehen war, nicht mehr gegeben.“

Das sieht Fabian Lorkowski anders. Anfang September schreibt er an die Stadt: „In diesem Jahr war mehrfach eine sofortige Übernahme der Einsatzleitung durch die Stadtbrandinspektion erforderlich. Ohne geeignetes Fahrzeug ist dies künftig nicht mehr möglich.“ Für ihn sei mithin klar, dass er „unter den aktuellen Rahmenbedingungen künftig nur noch eingeschränkt an Einsatzstellen anwesend sein und Einsatzleitungen übernehmen“ werde. Ein Rücktritt als Leiter der Feuerwehr sei damit „ausdrücklich nicht verbunden“.

Einen Monat später gibt Fabian Lorkowski sein Amt ab. Über die Gründe spricht er nicht. Auch der Bürgermeister schweigt. Nur so viel: Die Nachbesetzung in der Stadtbrandinspektion müsse innerhalb von zwei Monaten erfolgen.

logo wtHinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung von mittelhessen.de.

 

 

 


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